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Abschlusspraktikum mit der IPA in Palma de Mallorca/Spanien

1. Allgemeines

Als wir zu Beginn des Studiums erfuhren, dass es eine Möglichkeit gibt, das Abschlusspraktikum des Studiums für den Polizeivollzugsdienst im Ausland zu absolvieren, waren wir sofort von der Idee begeistert, dieses in Spanien zu machen. Als wir unsere Wünsche für das Abschlusspraktikum abgeben sollten, entschieden wir uns dafür, Palma de Mallorca als Erstwunsch anzugeben. Dieser Wunsch ging für uns einige Monate später in Erfüllung.

Bei der Planung unserer An-/ Abreise und der Wahl unserer Unterkunft waren wir auf uns allein gestellt, jedoch stand uns unserer IPA-Ansprechpartner unterstützend zur Seite. Die Organisation des Praktikums bei der Policia Nacional wurde von der Ausbildungsleitung Gelsenkirchen sowie einem für die Ausbildung zuständigen Kollegen der Policia Nacional begleitet.

Dieser teilte uns mit, dass wir unser dreiwöchiges Praktikum in Palma de Mallorca in drei unterschiedlichen Kommissariaten verbringen werden, jeweils eine Woche in der Brigada Cientifica, Judicial und Extranjeria.

2. Aufbau der spanischen Polizeibehörde

Es gibt grundlegend vier verschiedene Unterteilungen der spanischen Polizei. Den Cuerpo Nacional de Policia, bei der wir unseren Dienst versehen haben, die Guardia Civil, die Policia Local, sowie die Policia Autonomica. Die Policia Local ist hauptsächlich für den Verkehr zuständig. Die Policia Autonomica gibt es bisher nur im Baskenland, in Katalonien, auf den kanarischen Inseln sowie in der Navarra.

Eine klare Abgrenzung der Policia Nacional und der Guardia Civil ist kaum möglich. Eine Zusammenarbeit der beiden Behörden ist daher immer von Vorteil.

Der Cuerpo Nacional de Policia ist in verschiedene Abteilungen unterteilt. Die Policia Judicial ist gleichzusetzen mit der deutschen Kriminalpolizei. Sie ermittelt und vernimmt beispielsweise Zeugen und Tatverdächtige.

Die Abteilung der Policia Cientifica ist der  kriminaltechnischen Abteilung ähnlich. Sie sichert Spuren und wertet diese aus.

Zudem gibt es die Policia de Extranjeria y Fronteras, die beispielsweise für die Überwachung der Ein- und Ausreise zuständig ist.

Wir haben jeweils separat eine Woche in den unterschiedlichen Abteilungen verbracht, sodass wir uns einen individuellen Eindruck verschaffen konnten.

3. Unsere Erfahrungen während des Abschlusspraktikums

Im Rahmen unseres Praktikums hatten wir zwar keine hoheitlichen Rechte, dennoch bekamen wir die Möglichkeit einen Einblick in die drei zuvor beschriebenen Abteilungen zu erhalten. Neben der bürokratischen Arbeit, welche größtenteils aus Ermittlungen besteht, erhielten wir auch einen Einblick, wie die Policía Nacional operativ agiert. Beispielsweise wurde uns die Spurensicherung an Fahrzeugen oder die Kontrolle und Überprüfung von Ausweisdokumenten hinsichtlich der Dokumentenfälschung gezeigt. Zudem wurde uns auch gezeigt, wie die Policía Nacional gemeinsam mit der Policía Local gegen den Drogenhandel vorgeht, indem sie ihr unterschiedliches Wissen gemeinsam nutzen. Die Policía Local verfügt in der Regel über bessere Ortskenntnisse und kennt darüber hinaus einige delinquente Personen ihrer örtlichen Zuständigkeit, wodurch eine Zusammenarbeit das Ziel effektiver erreichen lässt. Insgesamt waren der Drogenhandel und die (illegale) Einwanderung Themen, mit welchen wir in unserem Praktikum oft konfrontiert wurden.

4. Fazit

Zusammenfassend war das Auslandspraktikum eine großartige Möglichkeit einen Einblick in die Arbeitsweise einer anderen Polizeibehörde zu erhalten und zugleich seine Spanischkenntnisse zu verbessern. Insbesondere hinsichtlich der Polizeisprache konnten wir unseren Wortschatz erweitern, so dass wir diesen auch für unsere Arbeit in Deutschland anwenden können.

Generell haben uns unsere spanischen Kollegen sehr herzlich willkommen geheißen und uns ihre Arbeit nicht nur gezeigt, sondern auch umfangreich erklärt. Auch auf unsere Nachfragen sind sie ausführlich eingegangen.

Neben beruflichen Informationen, die wir erhalten haben, waren alle Kollegen sehr freundlich und hilfsbereit und haben uns bei Fragen jederzeit unterstützt.

Zudem wurde durch das Auslandspraktikum unser Wunsch, auch nach Beendigung unseres Studiums in den Sommermonaten in Spanien als Unterstützungskraft in Uniform auf der Straße zu arbeiten, verstärkt. Auch dabei freuen wir uns auf eine Zusammenarbeit mit der IPA und hoffen neue Kontakte internationale Kontakte zu knüpfen.

(Text + Bild: Pauline S. und Emily H.)