IPA Deutschland

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Police Association

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Als IPA-Botschafter im Großeinsatz unterwegs

von Uwe Klein (IPA Essen)

Der AfD-Parteitag Ende Juni 2024 ist Geschichte, einer der größten Einsätze in der Essener Polizeigeschichte mit rund 3.000 Kräften aus dem gesamten Bundesgebiet auch. Das Fazit des Polizeipräsidenten und Einsatzleiters fällt positiv aus: „Auch wenn es zu gewalttätigen Störungen kam, bei denen insgesamt 28 Kolleginnen und Kollegen (27 leicht, 1 schwer) verletzt wurden, blieb der überwiegende Großteil der Proteste friedlich“.

Aus dem ganzen Bundesgebiet waren Ordnungshüter im Einsatz. Ich habe alle drei Tage aus der Sichtweise eines Ehemaligen und IPA-Botschafters den Einsatz begleitet und viele interessante Gespräche geführt, u. a.  mit Kolleginnen und Kollegen aus Anklam. Die Stadt liegt im tiefsten Mecklenburg-Vorpommern fast an der deutsch-polnischen Grenze und Ostsee. Allein die Anreise nach Essen dauerte für die Hundertschaft knapp sieben Stunden. Eingesetzt waren die Polizistinnen und Polizisten direkt an der Grugahalle, in dem die Partei tagte. Ich konnte ihnen einiges über die Historie des auffälligen Gebäudes erzählen, von den Auftritten der Beatles, Rolling Stones, Abba, den vielen anderen Stars dieser Rock- und Popepoche und den damit verbundenen Polizeieinsätzen. Willy Brandt und Franz-Joseph Strauß habe ich dort bei ihren politischen Auftritten leibhaftig noch erlebt. Immerhin habe ich über 40 Jahre in dieser Stadt meinen Polizeidienst versehen.

Leider hat dieser Ort jetzt bei vielen einen negativen Ruf bekommen, durch eine Partei, die ihre Probleme mit den bisherigen Grundwerten Deutschlands haben. Das hat auch die 32 Gegendemos und viele tausend Protestler nach Essen gezogen. Und somit diesen Rieseneinsatz ausgelöst.

Am Sonntagnachmittag wurde aufgeräumt, sich für den Rückmarsch fertiggemacht. Der Sonderwagen der Bundespolizei kam auf den Auflieger und der Lichtmastkraftwagen an den Anhänger. Die Wasserwerfer fanden den Weg aus eigener Kraft in ihre Standortbehörde.

Die Einheit aus Mecklenburg hatte noch knapp 700 Kilometer Autobahn und einige Stunden Fahrtzeit vor sich. Das Fazit nach drei Tagen Essen fällt für den Zugführer Marcus Palletin der 2. Bereitschaftspolizei-Hundertschaft Anklam positiv aus. Er lobte Versorgung und Unterbringung in einem Düsseldorfer Hotel. „Habt ihr gut hingekriegt hier in Essen.“ Seine Kollegin und Kollegen am langen Biertisch in der Messehalle nickten zustimmend.

Aber einen Wermutstropfen gab es dann doch für mich. Gerade junge Kolleginnen und Kollegen hatten von der IPA noch nichts gehört. Ich kam mir fast wie ein Versicherungsvertreter vor, als ich die Vorzüge einer Mitgliedschaft in der IPA aufzählte. Da gilt es noch Werbeanstrengungen für den größten beruflichen Freundschaftsverein der Welt zu machen.