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Wilsberg-Tour mit den IPA-Frauen

Es gibt wieder einen Bericht in der Polizeibravo – wir waren auf den Spuren Wilsbergs unterwegs.

Wir: das sind 10 IPA-Frauen, dieses Mal mit 2 “Neuen”- wie schön! Da die beiden allerdings genau dieselben Namen tragen, werden wir uns namenstechnisch noch etwas einfallen lassen müssen….

Pünktlich um 17 Uhr sind wir am Dom-Haupteingang, dem Paradies, und warten auf Markus. Das wird unser Guide von K3-Stadtführungen für die kommenden 1 ½ Stunden sein.

Da kommt er auch schon: er ist ein frohgelaunter Rheinländer, der seit 26 Jahren der Liebe wegen in Münster lebt – so lange wie es auch schon Wilsberg gibt! Unter seinem Arm klemmen einlaminierte Fotos aus diversen Wilsberg-Folgen, mit denen nun bewiesen werden soll, dass die Wilsberg-Serie voll am Leben in Münster vorbei geht.

Mit Markus haben wir wirklich einen guten Fang gemacht: er kennt nicht nur anscheinend sämtliche 81 Folgen der bekannten Fernsehserie, er kennt auch alle Schauspieler, die jemals mitgemacht haben. Wahrscheinlich kann er jede Folge sogar mitsprechen!

Nach jeder Frage: “Kennt Ihr die Folge, wo…..” gucken wir beschämt zu Boden. Wir denken anscheinend alle dasselbe: Was kenne ich denn überhaupt von Wilsberg??

Nachdem wir alle Fotos von Markus durchgekaut bzw. die entsprechenden Orte aufgesucht haben, finden wir uns vor dem Antiquariat Solder wieder.

Unser frohgelaunter Guide klärt uns über einige Fakten zur Serie auf:

Georg Wilsberg, der münstersche Privatdetektiv mit Jurastudium, wurde erfunden vom Krimiautor Jürgen Kehrer. Ganz am Anfang hat Joachim Krol den noch gespielt, bevor Leonard Lansink die Rolle übernahm. Am Anfang war es auch noch ein Briefmarkenladen, bevor Wilsberg den Beruf wechselte und Antiquar wurde.

In Münster werden jedes Mal direkt 2 bis 3 Folgen abgedreht. Das, was irgendwie möglich ist, wird aus finanziellen Gründen in Köln gedreht.

Den im Fernsehen zu sehende Briefkasten neben der Haustür gibt es nur im Film.

Während Corona gab es für den Laden keine Drehgenehmigung; deshalb wurde in einem Lagerraum gedreht.

Die Szenen im Wohnraum von Wilsberg werden im Kölner Studio gedreht. Komisch: mal, wenn Georg den Vorhang vom Laden in seinen Wohnraum zur Seite schiebt, ist der Herd mal rechts, mal links, mal vorne. Manchmal sieht er ins Grüne, mal auch in den Laden.

Wilsberg fährt ständig verkehrt in die Einbahnstraße.

Wilsberg hat kein Auto und Lansink hat keinen Führerschein.

In einer Folge hat der Inhalber Solder selbst mitspielen dürfen.

Bei der 1. Folge hat der Herr Solder alle Regale und Bücher entstaubt – das Filmteam war natürlich entsetzt! Seitdem wird erst nach dem Dreh geputzt.

Ekki hatte schon so einige Freundinnen; sogar ein Kind wurde ihm untergejubelt.

Es gibt viele Patenkinder – typisch katholisches Münster.

Wie heißt Overbeck mit Vornamen? Raten Sie mal – die Auflösung gibt es unten im Bericht!! Der Vorname ist erst, nachdem man einen achtlos hingeworfenen Briefumschlag auf seinem Schreibtisch entdeckt hat, bekannt!

In den ersten Folgen hat der Manni mitgespielt.

In jeder Folge gibt es einen “Running Gag”: An irgendeiner Stelle gibt es das Wort “Bielefeld”! Das ist sicher ein Grund, dass zumindest ich die nächste Folge nicht verpassen werde. Diese Idee stammt aus einer Wette mit einem Redakteur. Seit Neuestem kann man auch eine Ente irgendwo finden – das finden wir allerdings nicht so witzig wie “Bielefeld”.

Was ist NICHT möglich in Münster?

Eine Bushaltestelle mitten auf dem Domplatz!

Bei Stuhlmacher genießt man keinen Kaffee mit Kuchen!

Markus Stimmung eskaliert noch mehr als er mitbekommt, dass wir zwar alle mehr oder weniger Münsteranerinnen sind, aber dennoch so einige seiner Insider – Tipps nicht kennen! Somit konnte er noch etwas klugscheißen!

Wussten Sie etwa…

… dass die kleine Clemenskirche keine katholische Kirche ist, sondern die Krankenhauskapelle des Clemenshospitals war? Das stand nämlich früher ebenso an dieser Stelle.

… dass es am Prinzipalmarkt unter dem Bogen vor der ehemaligen WN eine wunderschöne Mosaikdecke gibt? (Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass es diese wunderschöne Decke erst seit letzter Woche gibt…)

… dass es an der Außenfassade des Erbdrostenhofes von links nach rechts einen immerwährenden Kalender gibt? Man sieht 12 Figuren, die jeweils einen Bezug zu einem Monat haben. Für Mai, z.B. gibt es ein Bündel Spargel zu sehen, für den November gibt es Würste!

… dass es im Pflaster des Prinzipalmarktes eine kleine Skulptur gibt? Hier unten gab es früher einen Brunnen. Heute hat der Künstler ein Miniloch mit Jordanwasser gefüllt.

… dass es am Prinzipalmarkt 3 Hinweise auf die ehemaligen Wohngebäude der Wiedertäufer gibt?

… dass das kleine Blechschild an einer Häuserfassade eine mehr als 20 Jahre alte Skulptur ist? Alle 4 Jahre wird es ausgewechselt und es steht ein neues Datum drauf. An diesem Tag um genau die angegebene Uhrzeit steigt ein Mann im Auftrag des Künstlers auf eine Leiter und macht sich ans Werk. Diese Aktion wird immer populärer, so dass sich mittlerweile hunderte Münsteraner und Touris hier versammeln und zusehen, jubeln und sich in den Arm nehmen! Toll, oder? Was meinen Sie, was ich am 20. März 2028 um 16.45 Uhr machen werde? – richtig!

… dass unsere Türmerin jeden Tag tröten muss – bis auf dienstags? Dann hat sie nämlich ihren freien Tag. Warum am Dienstag? Laut Statistik befinden sich dienstags die wenigsten Touris in der Stadt…

… dass am Haupteingang der Lambertikirche 2 Evangelisten (Figuren aus dem 19. Jhrd) mit dem Gesicht von Goethe bzw. Schiller stehen? Man war schließlich stolz auf seine Dichterfürsten!

Tja, nun hatten wir Münsteranerinnen sogar noch eine super interessante Stadtführung mit unserem gut gelaunten Stadtführer und 2(!) Stunden waren wie im Fluge vergangen.

Einige trafen sich noch zum Pizzaessen und wir sprudelten schon wieder über vor neue Ideen!

Herzlichen Dank an die IPA für die Kostenübernahme und an meine sympathischen und gut gelaunten Mitstreiterinnen!

Ganz herzliche Grüße von Eurer/Ihrer

Mecki Lanwehr

Lösung: Lars