IPA Deutschland

International
Police Association

IPA Deutschland

Auf St. Pauli nachmittags ab zwei…

Am Samstag, 21. September 2024, startete die schnell ausgebuchte Tour durch Hamburg und über die Reeperbahn bei bestem Wetter und mit 17 IPA Freunden, teilweise nebst Begleitung, am Hauptbahnhof.

Silvia und Jörn von der IPA Hamburg begrüßten uns an der Wache der Bundespolizei und beschrieben den Tag. Neben der Kieztour mit dem ehemals verdeckten Ermittler Robert, war auch eine kurze Sightseeingtour durch Hamburg geplant.

Mit der U-Bahn fuhren wir bis zur neuen Attraktion des „Hamburger Bunkers“, welcher durch uns erklommen wurde. 560 Meter Bergweg mit insgesamt 335 hoch und 335 Stufen runter, bestiegen wir. Bei Sonnenschein und keiner Wolke, konnten wir die Sicht auf 40 Meter Höhe genießen. Ein bezaubernder Blick über die Stadt!

Danach sollte es am Michel vorbei in Richtung Landungsbrücken gehen. Verbunden mit einem Eis und danach Fischbrötchen war man gestärkt, um kurzzeitig unter der Erde, im alten Elbtunnel, zu verschwinden. 24 Meter tief und zahlreiche Treppenstufen später, erschien man zurück im Tageslicht.

Die ganzen Eindrücke ließen die Zeit nur so dahinfließen. So war es auch schon kurz vor zwei und ein weiteres Highlight stand an. Die Kriminaltour auf dem Kiez!

Punkt 14 Uhr kam Robert, ein Kollege im Unruhestand dazu und wir starteten unsere Tour. Begonnen wurde am PK 15, der berühmten Davidwache. Dort stellte sich Robert vor und fing an aus seiner elf jährigen Dienstzeit als verdeckter Ermittler im Milieu zu berichten.

Wir zogen über die Straßenzüge Reeperbahn, Seilerstraße, Simon-von-Utrecht-Straße, Große Freiheit, Herbertstraße und zahlreiche andere Straßen durch das ehemalige Wirkungsgebiet von Robert. Nahezu jeder Meter Fußweg konnte mit einer spannenden Geschichte und mitgebrachten Bildern zum Leben erweckt werden. Sei es Karate-Tommy, der Pate von St. Pauli, Wilfried „Frieda“ Schulz, der Schöne Klaus oder die GMBH, welche sich aus den Initialen weiterer Kiezgrößen ergaben – zu jedem wusste Robert etwas zu berichten. Durch die lebhafte Erzählung konnte man deren Leben und die teilweise brutale Wirkungsweise fast spüren.

Mit dem Bruch des Kodex (Nur mit Fäusten) durch den Wiener Peter änderte sich das Leben auf dem Kiez erneut. Ab nun war es angesagt, die Gegner mit der Schusswaffe zu bearbeiten. Der Killer von St. Pauli, Werner Pinzner, konnte zahlreiche Mordaufträge empfangen und nicht nur in Hamburg umsetzen. Selbst im Freigang der Haftstrafe wurden Aufträge abgearbeitet. Die Tatwaffe wurde danach sicher im nicht kontrollierten Spint der JVA und bis zur nächsten Tat aufbewahrt.

Der Besuch in den Honka-Stuben, besser bekannt unter dem Goldenen Handschuh, machte das Erzählte erneut greifbar. Hier schien die Zeit stehengeblieben zu sein.

Weiter zogen wir über das ehemalige Chinesenviertel und der Großen Freiheit in Richtung Boxkeller der Ritze.

Robert wurde nicht müde uns viele spannende Geschichten zu erzählen. Die Kieztour endete nach kurzweiligen dreieinhalb Stunden, die man nur in den Füßen merkte. Der Schrittzähler zeigte mittlerweile fast 17.000 Schritte. Das Empire Riverside Hotel bildete den Schlusspunkt. Das Hotel wurde durch den König von St. Pauli, Willi Bartels, erbaut und ließ eindrucksvoll erkennen, dass auch Persönlichkeiten des Kiezes es verstanden haben, sich gesellschaftsfähig aufzustellen. 

Den Abschluss fand der tolle Tag in einem Restaurant im Portugiesen Viertel. Unsere Hamburger IPA Freundin Silvia hatte Tische im Porto reserviert. Nette Gespräche und viele Nachfragen bezüglich Vereinbarkeit von Familie und Beruf als verdeckter Ermittler, aber auch Gespräche unter den Teilnehmern ließen die weiteren netten Stunden nur so verfliegen. 

Ein dickes Dankeschön an die IPA Hamburg, hier Silvia und Jörn, sowie Robert für die lebhafte Gestaltung des Tages! Solche Eindrücke sind unbezahlbar. Die Kieztour bleibt allen Teilnehmern gewiss in super Erinnerung.

Text: Henning Messer
Fotos: IPA Hamburg & Jan Krüger