Auf Einladung der rumänischen IPA-Sektion unternahmen vom 9. bis 16. Oktober 2025 elf deutsche Polizistinnen und Polizisten eine spannende Exkursion nach Bukarest. Die Gruppe setzte sich aus vier aktiven Bundespolizisten, einer Kollegin der bayerischen Grenzpolizei, je einem Kollegen aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg, zwei Pensionären sowie zwei Angehörigen der sächsischen Polizei zusammen. Obwohl diese Veranstaltung klar berufsfachlich geprägt war, bot das Programm auch reichlich Gelegenheiten, Land und Leute kennenzulernen.
Den programmatischen Auftakt bildete die Teilnahme an der feierlichen Vereidigung des neuen Studienjahrgangs der rumänischen Polizeiakademie „Alexandru Ioan Cuza“. In einer eindrucksvollen Parade präsentierten sich Studierende aller Dienstzweige – ein Ereignis, das deutlich die militärische Tradition der rumänischen Polizei erkennen ließ. Die deutschen Gäste durften der Zeremonie unmittelbar neben der Ehrentribüne beiwohnen und wurden sogar vom Innenminister Rumäniens persönlich mit Handschlag begrüßt. Im Anschluss an den Festakt stellten sich die verschiedenen Departments der Akademie vor und gaben Einblicke in die verschiedenen Studien- und Ausbildungsgänge. Beim Vergleich der Trainings-, Aus- und Fortbildungsstrukturen zeigten sich sowohl interessante Unterschiede als auch viele Gemeinsamkeiten.
Besonders beeindruckende Programmpunkte waren die Besuche im Hauptquartier der Grenzpolizei, wo moderne Überwachungssysteme an Grenzübergängen und softwaregestützte Fahndungsmethoden vorgestellt wurden, sowie in einem Bukarester Polizeirevier. Dort eröffnete sich die Möglichkeit, mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Dienstbereichen „ungefiltert“ ins Gespräch zu kommen und dabei lebhaft Erfahrungen mit aktuellen Herausforderungen und Arbeitsweisen auszutauschen. In der durchgängigen Begleitung durch hochrangige Vertretende der verschiedenen Dienststellen zeige sich die große Wertschätzung, die den deutschen Exkursionsteilnehmenden entgegengebracht wurde.
Neben dem fachlichen Programm sorgten die rumänischen Gastgeber der IPA-Sektion auch für kulturelle Erlebnisse. Auf dem Programm standen ein Tagesausflug zum märchenhaften Schloss Peleş, eine exklusive Führung durch den Parlamentspalast, die Casa Ceauşescu sowie Spaziergänge durch die sehenswerte Altstadt Bukarests.
Alles in allem war dieser erste offizielle Austausch zwischen rumänischen und deutschen IPA-Mitgliedern ein voller Erfolg. Mit großem Engagement und (landestypischer) herzlicher Gastfreundschaft bereiteten die Organisatoren eine Woche voller wertvoller Erfahrungen, neuer Kontakte und persönlicher Bekanntschaften. Es zeigte sich eindrücklich, dass die IPA mehr als nur ein berufliches Netzwerk ist – sie ist eine lebendige Plattform, die ihren Teil dazu beiträgt, die europäische Integration zu fördern, die länderübergreifende polizeiliche Vernetzung voranzutreiben und die politische Vision des gemeinsamen Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts mit Leben zu erfüllen.
Martin Sauter
IPA-Mitglied