IPA Deutschland

International
Police Association

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IPA-Motorradabenteuer: Eine Reise ins Kulmbacher Land – Tourbericht

Am Mittwoch, 01. Mai 2024 starten die IPA-Biker der International Police Association
Rastatt/Baden-Baden auf eine Reise nach Franken ins Kulmbacher Land.
Unsere Mission: Die Erkundung historischer Stätten und atemberaubender Landschaften.
Nach einem guten Frühstück in Rastatt drücken wir die Anlasser und erwecken unsere Bikes zum
Leben. Die ersten 35 Kilometer bis Karlsruhe spulen wir auf der Autobahn A5 ab.
Die weiteren 330 km bis nach Kulmbach legen wir ausschließlich auf verkehrsarmen Landstraßen
zurück. Die kurvige Fahrt durch das schöne Jagsttal gehört hierbei zum Pflichtprogramm.
Unser Basislager in Kulmbach ist das charmante Hotel-Restaurant Weinbrücke das wir am späten
Nachmittag erreichen und sich als guter Ausgangspunkt für unsere Touren erweist.
Den Abend verbringen wir bei herzhaftem Essen und fränkischem Bier im schönen Biergarten des
Hotels. Sogar für Unterhaltung mit Life-Musik und Tanz ist gesorgt.
Am Donnerstag, 02.05.2024 machen wir uns auf den Weg zum Bunkermuseum Frauenwald auf der
Rennsteighöhe im Thüringer Wald, wo wir tief in die ostdeutsche Geschichte der Region eintauchen
und faszinierende Einblicke in die Vergangenheit erhalten.
Der ehem. DDR-Führungsbunker wurde von 1972 bis 1985 in Zeiten des kalten Krieges erbaut und
von der „Stasi“ verwaltet und betrieben. Der 3600 qm große Bunker ist in Ausstattung und Funktion
deutschlandweit einmalig.
Nach der Führung durch den Bunker kurven wir auf bestens ausgebauten Straßen weiter zu einer
ehemaligen Sternwarte, die ebenfalls Überwachungszwecken diente. Bald erreichen wir den abseits
gelegenen Gasthof Blockhütte um uns für die weitere Tour zu stärken. Von der Blockhütte geht es in
flotter Kurvenhatz über den Sattelpass wieder Richtung Kulmbach.
Beim Abendessen stehen verschiedene Haxen- und Spargel-Gerichte zur Auswahl.
Am Freitag, 03.05.2024 starten wir Richtung Osten. Über kleine verträumte Landsträßchen, durch
unberührte Wälder und Bachlandschaften erreichen wir schließlich die Basilika Waldsassen.
Die Basilika wurde um 1700 erbaut und gehört zu den größten Barockkirchen Deutschlands.
Von Waldsassen sind es nur wenige Kilometer nach Cheb / Eger in Tschechien.
Cheb / Eger liegt im böhmischen Vogtland und war im Mittelalter Freie Reichsstadt.
Gleich hinter der Grenze reiht sich eine Tankstelle an der Nächsten.
Wir nutzen die Gelegenheit um unsere Tanks mit preiswertem tschechischem Sprit zu füllen.
Auch die sogenannten Asia-Märkte sind gleich hinter der Grenze zu finden.
In der Stadtmitte von Cheb / Eger finden wir trotz einiger Baustellen und Straßensperrungen direkt
neben der Kirche kostenfreie Parkplätze für unsere motorisierten Zweiräder. Von hier sind es nur
wenige Meter bis zum schönen Marktplatz mit seinen mittelalterlichen Kaufmannshäusern. Nach gut
einer Stunde satteln wir wieder auf. Noch einige Kilometer durch tschechische Wälder und kleine
verschlafene Dörfer dann sind wir wieder im sächsischen Vogtland. Kurz vor Adorf biegen wir aber
noch mal Richtung Tschechien ab um in Asch endgültig tschechischen Boden zu verlassen.
Unser nächstes Ziel ist die Talstation Ochsenkopf bei Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Hier gibt es
seit kurzem eine ca. 2200 Meter lange Gondelbahn die auf den Gipfel des Ochsenkopfs führt. Wir
machen aber nur einen technischen Halt und nutzen die neuen erst kürzlich eröffneten fast luxuriösen
Toiletten der Talstation.

Weiter geht die Tour über verkehrsarme aber kurvenreiche Strecken durchs Fichtelgebirge,
bis wir am späten Nachmittag wieder unser Basislager in Kulmbach erreichen. Den Abend
verbringen wir in lustiger Atmosphäre im Hotel-Restaurant.
Am Samstag, 04.05.2024 zieht es uns nach Nordosten. Vorbei an Himmelkron, Gefrees und
Schwarzenbach an der Saale suchen wir das geschichtsträchtige Dreiländereck, das mitten in einem
einsamen Waldgebiet liegt. Das Dreiländereck befindet sich bei Prex, nordöstlich von Regnitzlosau
und war im Laufe der Jahrhunderte Grenzpunkt verschiedener Staaten.
Heute ist es der Grenzpunkt der Bundesländer Bayern und Sachsen und des Staates Tschechien.
Bis 1990 lag am Dreiländereck die innerdeutsche Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der DDR und die ähnlich befestigte Grenze zur Tschechoslowakei.
Es war damit Teil des Eisernen Vorhangs und erst mit der Grenzöffnung 1989/90 für Fußgänger als
Grenzübergang passierbar.
Bis 1918 verlief an gleicher Stelle die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Deutschen
Reich; gleichzeitig trafen sich dort die Landesgrenzen von Bayern, Böhmen und Sachsen.
Wir machen einige Fotos dieses interessanten Ortes bevor wir unser nächstes Ziel, die imposante
Göltzschtalbrücke ansteuern. Die Brücke ist ein architektonisches Meisterwerk, besteht aus über
26 Millionen Tonziegeln und liegt bei Reichenbach im Vogtland.
Die größte Backsteinbrücke der Welt, die im Jahr 1851 nach nur 5-jähriger Bauzeit als
Eisenbahnbrücke eröffnet wurde, ist noch heute in Betrieb.
Im Biergarten Nahe der Brücke gönnen wir uns eine Original Thüringer Roster.
Frisch gestärkt schwingen wir uns wieder auf unsere Motorräder um das nächste Ziel anzusteuern.
Über kleine Landsträßchen und durch noch kleinere Dörfer, vorbei an riesigen gelben Rapsfeldern
erreichen wir das deutsch-deutsche Museum in Mödlareuth. 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche
Grenze mitten durch das kleine Dorf entlang des Tannbachs. Mödlareuth, auch „Little Berlin“
genannt, ist eines der bekanntesten Symbole der deutschen Teilung. In dem einstigen geteilten Dorf
mit 55 Einwohnern ist das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth, ein repräsentativer Ort für die
Überwindung von Grenzen und ein Ort der Begegnung entstanden.
Ein Besuch des Museums mit Kino sowie Innen- und Außenbereich ist absolut lohnenswert.
Auf dem Rückweg nach Kulmbach machen wir noch einen Abstecher zur Burg Saalenstein.
Leider hat die Burg geschlossen, sodass wir uns für die Rückfahrt ins Hotel entscheiden.
Für das Abendessen hat der Küchenchef eine tolle Burger – Sonderkarte zusammen gestellt.
Auch ein leckeres Dessert darf nicht fehlen. Den letzten Abend im Kulmbach lassen wir gemütlich
bei einem fränkischen Bier oder fränkischen Wein und interessanten Benzingesprächen ausklingen.
Am Sonntag, 05.05.2024 ist wieder packen angesagt. Vor der Abfahrt genießen wir das
abwechslungs- und vitaminreiche Frühstück. Mit vielen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck
verabschieden wir uns von unserem netten Hotelpersonal, unseren Kulmbacher Freunden und von
einer einzigartigen Region.


Bericht: Roland Herr