Am 2. Mai haben wir IPA-Frauen wieder einen besonderen Ausflug gemacht:
Wir haben uns die Bait-ul-Momin Moschee in Hiltrup angesehen.

Diese Moschee gehört zur Ahmadiyya – Gemeinde, der größten islamischen Gemeinde der Welt. Ahmadiyya wurde 1889 in Indien gegründet. Seit 1923 gibt es sie in Deutschland und seit 1986 in Münster. Insgesamt gibt es in Deutschland über 50 Moscheen mit Minarett und Kuppel und etwa 225 lokale Gemeinden sowie einen TV-Sender und einen Verlag. Die Moschee in Hiltrup wurde 2003 eingeweiht.
In der Hiltruper Moschee beten gläubige Muslime unterschiedlicher Nationalitäten. Es sind Sunniten, viele davon kommen ursprünglich aus Pakistan – von den dortigen Mullahs vertrieben suchen sie auch im Westen ein Leben in Frieden und Freiheit. Zur Gemeinde gehören 320 Mitglieder.
Der Heilige Koran ist eine Zusammenstellung der mündlichen Offenbarungen an den Heiligen Propheten Muhammad über einen Zeitraum von ca. 23 Jahren. Der Heilige Koran ist das Heilige Buch und die Heilige Schrift der Muslime. Er legt für sie die Gesetze und Gebote, Codes für ihre sozialen und moralischen Verhalten und enthält eine umfassende religiöse Philosophie. In 70 Sprachen wurde der Koran übersetzt! In der Moschee liegen verschiedene Ausgaben aus.
Die ursprünglichen Werte des Islam sind:
- Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen,
- Absolute Gerechtigkeit,
- Gleichwertigkeit von Frau und Mann,
- Trennung von Religion und Staat,
- Beendigung gewalttätiger Aktionen im Namen der Religion und
- Menschenrechte, wie sie im Koran festgelegt worden sind.
Um 17 Uhr werden wir vom zuständigen Imam, Herrn Fateh Ahmad Nasi, begrüßt.

Er erzählt uns einiges über seine Gemeinde und den Islam.
Gebetet wird 5-mal am Tag. Viele Muslime beten zu Hause oder am Arbeitsplatz, wem es aber möglich ist, der kommt in das Gebetshaus.
Der Imam spricht die Gebete in deutsch und in urdu. Seine Gebete werden in den Gebetsraum der Frauen, einem schmucklosen Raum, übertragen. Wir dürfen dem ca. 7-minütigen Gebet der Frauen beiwohnen.
Zentrum der Moschee ist der Gebetsraum der Männer – etwas schöner als der Frauen-Gebetsraum, aber nicht zu vergleichen mit den christlichen Kirchen!
Der Imam übergibt uns den 4 anwesenden “geliebten Frauen” – von Frau zu Frau wäre es sicher schöner für uns, meint er.
Von diesen Muslimas werden wir in deren Alltag “entführt”. Mit Kopftuch, Gebeten und Ritualen haben sie es nicht immer leicht.
Wir erfahren viel über Erziehung, Fasten, Heirat und einiges mehr.
Sehr interessant ist z.B., dass der Mann am Morgen der Hochzeit für seine Frau eine Morgengabe zu entrichten hat: dabei handelt es sich um 6 bis 12 Netto-Monatsgehälter! Die Frau kann damit machen was sie will. Es ist ein Zeichen der Sicherheit für sie. Die Familien bestimmen selbst, wie viel Geld der Bräutigam zu zahlen hat. Nach den vielen interessanten Infos ziehen wir unsere Schuhe wieder an und gehen eine Etage höher.



Hier erwarten uns schon Getränke und Kuchen. Lebhaft gehen die Gespräche hier weiter und wer will, bekommt eine hübsche Henna-Malerei auf die Hand bzw. den Arm!


Erst gegen 18.30 Uhr stehen wir wieder vor der Moschee – es war wieder einmal eine interessante und kurzweilige Zeit mit tollen Frauen!