IPA Deutschland

International
Police Association

IPA Deutschland

Sardinien Motorradreise 2024 IPA Rastatt/Baden-Baden

Die letzte Sardinien-Motorrad-Tour der IPA Rastatt/Baden-Baden war im Jahr 2011.
Nach 13 Jahren Sardinien Abstinenz ist es 2024 endlich wieder soweit.


Sonntag, 15.09.2024.

Um 08.00 Uhr treffen sich die IPA-Biker zum Frühstück in der Dorfbäckerei Ritter in Vörstetten. Bereits um 09.00 Uhr brummen die Motoren der 8 voll gepackten Motorräder um den kürzesten Weg auf die Autobahn A5 in Richtung Süden zu nehmen.
Von der A5 wechseln wir auf die A98 um im Tankhof Dreiländereck kurz vor der Schweizer Grenze
die Tanks zu füllen. Weiter geht die Fahrt über den Grenzübergang Rheinfelden auf die Schweizer
Autobahn, vorbei am Sempacher See in Richtung Luzern. Entlang des Vierwaldstätter Sees erreichen
wir Altdorf-Fluelen. Hier verlassen wir die Autobahn und legen eine Pause ein. An der Migrol-
Service-Tankstelle mit angrenzendem Burger King treffen wir uns mit Wolfram, der uns mit seinem
Pkw auf der Tour begleitet. Nach der Pause rollen wir auf der Gotthard-Landstraße in Richtung
Gotthardpass. Mit jedem Höhenmeter den wir gewinnen, fallen die Temperaturen. In den voran
gegangenen Tagen war in den Alpen ordentlich Schnee gefallen. Aber die Gotthard-Passstraße ist
geräumt. Auf der Passhöhe angekommen machen wir nur einen kurzen Stopp. Die 3 Grad plus laden
nicht zu einem längeren Aufenthalt ein. Die alte Tremola Passstraße ist verständlicherweise gesperrt,
sodass wir unsere Fahrt auf der regulären Passtraße in Richtung Süden fortsetzen. Nach Airolo
nehmen wir wieder die Autobahn um schneller voran zu kommen. Nach und nach steigen die
Temperaturen. Auf einem Rastplatz entledigen wir uns dem Winter-Innenfutter und wechseln die
Winterhandschuhe gegen Sommerhandschuhe. In der Zwischenzeit zeigt das Thermometer 25 Grad.
Hinter Bellinzona und Locarno erreichen wir den Lago Maggiore. Die Route entlang des Lago ist
landschaftlich zwar schön, immer wieder mit Blick auf den See, aber aufgrund des zäh fließenden
Verkehrs sehr anstrengend. Endlich sind wir dem Stau entlang des Lago entkommen und nehmen
Kurs Richtung Ortasee. Hier geht es flotter voran und so erreichen wir gegen 17.00 Uhr unser Hotel
L´Approdo am Ortasee, wo wir unsere Motorräder und unser Begleit-Fahrzeug unter den
überdachten Stellplätzen parken können. Die Poolbar hat noch geöffnet, sodass wir uns mit einem
kühlen Bier direkt am Pool und am Seeufer von der langen Fahrt erfrischen können. Um 19.30 Uhr
treffen wir uns zum Abendessen auf der Restaurant-Terrasse mit Blick auf den Ortasee.


Montag, 16.09.2024.

Mit einem reichhaltigen Frühstück beginnen wir den Tag. Das heutige Ziel ist der Fährhafen in Genua. Gegen 10.30 Uhr starten die Motoren. Zunächst schwingen wir uns auf der Ortasee-Uferstraße entlang Richtung Gozzano. Nach Borgomanero cruisen wir auf den Landstraßen des Piemont in Richtung Süden. Vorbei an Novara und Mortara überqueren wir bei Pieve del Cairo den „Po“. Die große Stadt Alessandria umfahren wir großräumig um nicht in den dichten Verkehr zu geraten. Hinter der Stadt Novi Ligure verlassen wir die gut ausgebauten Landstraßen und wechseln ins Gebirge. Hier beginnt das Terrain für Motorräder, aber auch für die alten Fiat Pandas und Ape-Piaggios. Kurven und Kehren ohne Ende. Zunächst schlängeln wir uns auf schmalen Sträßchen durch die Weinberge, bis später das Ligurische Gebirge noch steilere und engere Feldwege zu bieten hat.
Am Nachmittag erreichen wir Genua. Die 575.000 Einwohner zählende Hafenstadt liegt direkt am
Meer. Die dicht bebaute Stadt ist eine echte Herausforderung für jeden nicht ortskundigen
Kraftfahrer. Vor allem wenn man als Gruppe unterwegs ist und zusammen bleiben will. Genua ist
eine Dauerbaustelle. Kein Navi ist in der Lage auf Anhieb in den Hafen zu navigieren. Hier sind
Improvisation und gute Nerven gefragt. Und vor allem auf die mehr oder weniger gut aufgestellten
Hinweisschilder zu achten. Nach einigen Schleifen und Kehren und der Hilfe von freundlichen Lkw-
Fahrern und Passanten finden wir schließlich die Einfahrt zum Fährhafen. Die Einfahrtskontrollen
passieren wir problemlos und stehen schließlich am Imbarchi/Check-in direkt vor unserer Fähre
Moby Tommy. Jetzt haben wir bis zum Einschiffen noch gut 2 Stunden Zeit, um im Terminal noch
einige Erledigungen zu tätigen. Plötzlich wird es hektisch. Das Kommando zum Einschiffen erfolgt.
Die Motorräder dürfen als erste auf die Fähre einfahren. Direkt hinter der Einfahrtrampe bekommen
wir unsere Stellplätze zugewiesen. Somit haben wir genug Zeit um unser Gepäck für die
Übernachtung auf der Fähre zu richten. Über 2 Rolltreppen erreichen wir das Deck, auf dem die
Kabinen zugewiesen werden. Nach Bezug der Kabinen und entsprechender Marscherleichterung
treffen wir uns auf dem Oberdeck um das Ablegen der Fähre kurz nach 21.30 Uhr zu verfolgen.
Hierbei gönnen wir uns schon mal das eine oder andere „Ichnusa“, das traditionelle sardische Bier.
Mit entsprechender Bettschwere fallen wir auf unser Nachtlager.


Dienstag, 17.09.2024.

Um 07.00 Uhr erfolgt eine erste Lautsprecherdurchsage, die aber nicht zu verstehen ist. So stehen wir auf und packen unsere 7 Sachen. Auf dem Oberdeck verfolgen wir das Anlegen der Moby-Fähre in Olbia. Es ist angenehm warm, aber ein leichter Regen begrüßt uns auf Sardinien. Nach dem Ausschiffen verlassen wir auf kürzestem Weg den Hafen und fahren zum Restaurant Blue Marine. Hier erwartet uns ein sehr gutes Frühstück. Gut eine Stunde später drücken wir die Starter und erwecken unsere Motorräder wieder zum Leben. Die Fahrt geht Richtung Norden zur Costa Smeralda. Dort gibt es einen kurzen Fotostopp. Einige Kilometer weiter steuern wir Porto Cervo an. Hier befindet sich die moderne Kirche Stella Maris, eine bekannte Sehenswürdigkeit an der Costa Smeralda. Dann weiter immer an der Küste entlang Richtung Palau. Von Palau aus starten die Fähren zur Inselgruppe La Maddalena. Wir biegen aber links ab in Richtung Arzachena. Von hier geht es endlich in flotter Kurvenhatz nach Tempio Pausania. Nach einem kurzen Fotostopp am historischen Bahnhof von Tempio bekommen die Motorräder noch neuen Sprit damit die Fahrt in Richtung Südosten weiter gehen kann. Über die Ponte (Brücke) Diana überqueren wir den Lago del Coghinas. Vorbei an Oschiri geht es auf der SP 37 einsam und kurvenreich nach Pattada. Pattada ist bekannt als „Messerstadt“. Hier gibt es noch einige kleine traditionelle handwerkliche
Messerwerkstätten und ein Messermuseum. Das Pattadesa ist ein Klappmesser mit einem Griff aus
Mufflon- oder Widderhorn und einer spitzen Klinge. Auf dem höchsten Punkt der Stadt hat man eine
tolle Aussicht mit 360 Grad Rundumblick. Nach einer Espresso-Pause grooven wir weiter Richtung
Südosten, wo wir am späten Nachmittag unser Basishotel Club Saraceno in Arbatax erreichen. Nach
dem Einchecken können wir unsere Motorräder in der großen Hotelgarage parken. Zusammen mit
unserem Gepäck werden wir mit einem Elektro-Golfcart bis zum jeweiligen Zimmer gebracht. Ein
super Service. Auf der Piazzetta gönnen wir uns ein Erfrischungsgetränk bevor das Restaurant zum
Abendessen öffnet. Nach einem sensationellen Abendmenu mit italienischen und sardischen
Spezialitäten verbringen wir noch einige Stunden in der Bar bei Livemusik und toller Stimmung.

Mittwoch, 18.09.2024.

Heute ist eine warm-up-Runde geplant. Nach einem tollen Frühstück auf der
Terrasse mit herrlichem Meerblick schlüpfen wir in unsere Motorradkleidung. Erstes Ziel sind die
roten Felsen von Arbatax. Ein beliebtes Fotomotiv. Es handelt sich um einen Felsen aus rotem
Porphyr, der die gesamte Ogliastra-Küste durchzieht. Dann touren wir in Richtung Lotzorai, von hier
weiter nach Santa Maria Navarrese. Der Torre (Turm) di Santa Maria Navarrese ist das nächste
Fotomotiv direkt am Strand unmittelbar vor dem klaren türkiesfarbenen Meer im Hintergrund.
Plötzlich zieht ein Gewitter auf. Im Nu prasselt der Regen auf die eben noch traumhafte Kulisse.
Unter der Markise eines Restaurants finden wir ein wenig Schutz. Leider hat das Restaurant
geschlossen. Doch die Besitzer haben Mitleid und öffnen extra für uns ihr Lokal. Wir kaufen etwas
zu Trinken um die Zeit zu überbrücken. Plötzlich bekommen wir von den Wirtsleuten ungefragt
verschiedene kleine Köstlichkeiten serviert, die extra frisch für uns zubereitet wurden. Das nennt
man Gastfreundschaft. Nach fast 2 Stunden lässt der Regen etwas nach. Wir bedanken uns vielmals
für die wunderbare Gastfreundschaft und zeigen uns natürlich auch erkenntlich.
Da kein Ende des Regens in Sicht ist, brechen wir die Tour ab und fahren zurück zum Hotel.
Das Abend-Buffet im Restaurant lässt selbst für den verwöhnten Gourmet keine Wünsche offen.


Donnerstag, 19.09.2024.

Die heutige Tour führt uns ins Gebirge, genauer gesagt in den Nationalpark Gennargentu. Bei Pratobello setzen wir den Blinker und biegen rechts ab in die Region Supramonte. Der Supramonte liegt in der Barbagia und ist nach dem Gennargentu das zweithöchste Gebirge Sardiniens. Unser erstes Ziel ist Orgosolo. Die kleine Stadt ist bekannt für ihre Malereien an den Hauswänden, den sogenannten „Murales“. Diese entstanden ab 1969. Die Einwohner protestierten damit gegen den geplanten Bau eines NATO-Stützpunktes der in der Nähe entstehen sollte. Sie konnten mit ihrem Protest den Bau verhindern. Seither beschäftigen sich die Murales auch mit aktuellen politischen und sozialkritischen Themen.
Unser nächstes Ziel ist die Karstquelle Su Gologone, die hier zutage tritt. Ein einmaliges Naturschauspiel, das seit Jahrzehnten von Forschern erkundet wird. In der Nähe befindet sich auch die Schlucht Gola Gorroppu, eine Klamm, die als eine der größten Europas gilt. Sie ist allerdings nur mit Wanderausrüstung erreichbar. Nach dem Besuch der Karstquelle setzen wir die Fahrt in Richtung Cala Gonone fort. Über kleinste Waldsträßchen erreichen wir den „Passo di Littu“, eine steile spektakuläre Betonpiste, die zur Küste führt. Mit einem atemberaubenden Blick auf das glasklare blaue Meer zirkeln wir die Serpentinen hinunter. Für ein schnelles Foto stoppen wir die schweren Motorräder auf der spektakulären Abfahrt, bevor wir mit unseren Maschinen die restlichen Kurven und Kehren bis ins Zentrum von Cala Gonone bewältigen. Von hier geht es wieder genauso kurvig bergwärts, bis wir durch einen Tunnel die legendäre SS125 erreichen auf der wir unser Basishotel in Arbatax ansteuern.


Freitag, 20.09.2024.

Heute setzen wir die Tour fort, die wir am Mittwoch wegen Regen abbrechen mussten. Auf der SS 125 brummen wir Richtung Norden. Leider verpasst der Tourguide 2 x eine geplante Abfahrt, sodass wir die Tour „umdrehen“ und vom entferntesten Punkt aus starten. Von der SS 125 biegen wir im Supramonte di Urzulei auf einen unbeschilderten Schlaglochweg ab, der uns entlang eines beeindruckenden Felshanges führt. Von hier hat man einen sensationellen Blick hinunter auf die Stadt Urzulei. Außerdem ergibt sich hier die Möglichkeit über eine waghalsig anmutende Metallleiter zu einem Adlerhorst aufzusteigen. Nichts für schwache Nerven. Aber der Mut zum Aufstieg wird mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Der Supramonte di Urzulei gilt als eine der ursprünglichsten Regionen Europas. Wir fahren auf der SS 125 zurück. Bei Baunei biegen wir links ab und zirkeln wieder unzählige Kehren bergwärts bis wir ein Hochplateau erreicht haben.
Die Landschaft ist das Inbild ursprünglicher Natur. Über eine unbefestigte Naturpiste im Gebiet
Supramonte di Baunei erreichen wir schließlich die Kirche „Chiesa San Pietro di Golgo“. Einsam
und verlassen steht sie inmitten unberührter Natur. Einige Esel und Kühe leisten ihr Gesellschaft. Die
Kulisse könnte einem Westernfilm entstammen. Nach kurzem Aufenthalt entdecken wir ganz in der
Nähe das Rifugio Cooperativa Goloritze, ein uriges Restaurant im Nirgendwo.
Wir haben Glück, die Gaststätte hat offen und wir bekommen ein sehr gutes Essen serviert. Zu Aller
Überraschung spricht der Ober hervorragend Deutsch. Außer uns finden noch einige Wanderer und
Mountainbiker zu dem Lokal. Bald satteln wir wieder unsere motorisierten Pferde und reiten weiter.
Das nächste Ziel ist der Pedra Longa. Der Pedra Longa ist eine markante 128 Meter hohe Felsnadel,
die an der Ostküste nördlich von Santa Maria Navarrese aus dem Meer ragt und eines der
beliebtesten Postkartenmotive der Insel ist. Er ist eine der höchsten aus dem Meer ragenden
Felsspitzen Sardiniens und wurde zum Naturdenkmal erklärt. Vom Pedra Longa aus fahren wir
zurück zu unserem Hotel, wo wir den Abend nach einem köstlichen Abendessen in der sehr
gepflegten Hotelanlage mit einem Cocktail und ruhiger Loungemusik ausklingen lassen.


Samstag, 21.09.2024.

Von Arbatax aus starten wir ins Gebirge nach Arzana. Von hier geht es extrem kurvenreich Richtung Lanusei. Teilweise sind die Straßen in den Dörfern so eng und steil, dass unser Begleitfahrzeug Probleme hat, uns zu folgen. Deshalb wählen wir einen Umweg über etwas besser ausgebaute Straßen, bis wir das Geisterdorf „Gairo Vecchio“ erreichen. 1951 wütete tagelang ein schlimmes Unwetter auf Sardinien. Hierbei wurden mehrere Dörfer von Schlammlawinen getroffen. Gairo Vecchio traf es am schlimmsten. Viele Häuser wurden zerstört.
So wurde beschlossen, das Dorf etwas oberhalb des Berghanges neu aufzubauen. Das verlassene
Geisterdorf ist inzwischen ein beliebtes Fotomotiv und Touristenattraktion. Von Gairo Vechio aus
wechseln wir die Bergseite und erreichen Osini, das nach dem Unwetter ebenfalls neu aufgebaut
werden musste. Oberhalb von Osini erreichen wir „Scala di San Giorgio“. Bei der Haarnadelkurve
Passo San Giorgio kann über einen kleinen Klettersteig ein Bergkamm inmitten von ausgedehnten
Felsformationen erklommen werden, der spektakuläre Ausblicke bietet. Der Himmel ist fast
wolkenlos, so dass wir diesen traumhaften Blick genießen und tolle Fotos machen können.
Über kleine unberührte aber gut befestigte Waldwege erreichen wir Jerzu.
Auf dem weiteren Rückweg zu unserer Unterkunft teilen wir die Gruppe. Während ein Teil der
Gruppe die Gelegenheit nutzt den Motorrädern auf der SS125 freien Lauf zu lassen, macht der
zweite Teil der Gruppe noch einen Abstecher zum Torre di Bari. Ein langer, bezaubernder Strand
in der Ogliastra, an der zentralöstlichen Küste Sardiniens, der durch einen Turm aus dem 16. Jahrhundert geteilt ist.


Sonntag, 22.09.2024.

Der heutige Tag ist zur freien Verfügung. Während die einen den Tag mit Wassergymnastik am Strand beginnen, leihen sich andere ein Boot. Das Hotel verfügt über eine Vielzahl von Wassersportgeräten und verschiedene Boote, die man ausleihen kann.
Auch das Bowle-Spiel am hoteleigenen Strand ist ein beliebter Zeitvertreib. Wer dann noch etwas für
seine Gesundheit tun will, kann sich beim Yoga, Pilates, Aerobic und Streching anmelden oder im
Fitnessstudio Gewichte stemmen, um die angefutterten Pfunde wieder los zu werden. Zwischendurch
eine Abkühlung im Meer oder in einem der großzügigen Hotelpools. Die sehr schöne Poolbar ist ein
beliebter Treffpunkt in der großzügigen Clubanlage. Am Abend treffen wir uns im Restaurant.
Das engagierte Küchenteam hat wieder ein tolles Buffet mit leckeren Spezialitäten vorbereitet.


Montag, 23.09.2024.

Aufgrund eines technischen Problems am Motorrad muss der Tourguide eine Zwangspause einlegen, sodass die Gruppe allein auf Tour geht. Heute wird der Süden angefahren. Von Arbatax aus geht die Fahrt über Zerzu nach Perdasdefogu. Perdasdefogu ist als Dorf der Hundertjährigen bekannt und hat es damit sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. Der beschwerliche Weg dorthin lässt das nicht vermuten.
Eine enge, kurvige Straße schlängelt sich hoch zu dem Ort in den wilden Bergen Sardiniens.
Außerdem steht im Ort eine präromanische Kirche aus dem Jahre 850, die dem heiligen Sebastian
gewidmet ist. Sie gilt als die älteste Kirche Sardiniens. Vorbei an Escalaplano kurven die Motorräder
in einer großen Schleife über Villasalto Richtung Osten und von dort wieder nach Norden vorbei an
Cardedu nach Tortoli und schließlich zurück zum Hotel Saraceno in Arbatax. Ab 19.30 Uhr haben wir am großen Restaurant-Buffet wieder die Qual der Wahl.


Dienstag, 24.09.2024.

Heute steht Boot fahren auf dem Programm. Entlang der wilden Steilküste im Golf von Orosei auf Sardinien verstecken sich viele kleine, romantische Buchten mit Sand- oder Kiesstränden zwischen der glasklaren See und den hohen Felswänden des Supramonte. Die schönsten Küsten und Badebuchten an der Ostküste sind mit dem Motorrad und selbst zu Fuß nicht erreichbar. Während ein Teil der Gruppe im Hotel ein Motorboot mietet und selbstständig auf Fahrt geht, bucht der Rest eine organisierte Bootstour mit einem Motorschiff das in Cala Gonone ablegt. Dabei werden auf der Tagestour mehrere unterschiedliche Strände angefahren, so dass man die Vielfalt und Schönheit dieser beeindruckenden Küste erleben kann. Für das leibliche Wohl wird auf dem Schiff den ganzen Tag gesorgt. Mit tollen Eindrücken treffen wir uns am Abend wieder im Hotel. Eine Bootsfahrt im Golf von Orosei darf auf einer Sardinien-Reise auf keinen Fall fehlen.
Am letzten Abend im Hotel genießen wir noch mal die große Auswahl an Köstlichkeiten am Buffet.


Mittwoch, 25.09.2024.

Leider müssen wir heute die Heimreise antreten. Nach einem ausgiebigen Frühstück werden die Klamotten auf dem Motorrad verstaut. Immer wieder eine Herausforderung, vor allem wenn man zu Zweit auf dem Motorrad unterwegs ist. Noch ein allerletzter wehmütiger Blick über die wunderschöne Hotelanlage, dann gehts los. Auf der legendären SS125 Richtung Norden. Auf diesem Streckenabschnitt sind wir während unseres Sardinien Aufenthalts noch nicht gefahren. Hinter Siniscola legen wir eine Pause ein. Die Motorräder und unser Begleitfahrzeug können wir unmittelbar vor einem kleinen Restaurant parken, so dass wir von der Terrasse einen guten Blick auf die voll beladenen Motorräder haben. Nach gut
einer Stunde setzen wir die Fahrt fort. Kurz vor Olbia setzen wir noch mal den Blinker und verlassen
die SS125. Wir machen noch einen Abstecher zum Capo Coda Cavallo. Eine der Traumbuchten auf
Sardinien. In verschiedenen Blautönen schimmert das glasklare Wasser. Es scheint, als würden die
Boote über dem Wasser schweben. Das ist ein tolles Fotomotiv zum Abschluss unseres Sardinien
Aufenthalts. Nach einigen Kilometern erreichen wir frühzeitig den Hafen von Olbia.
Das rege Treiben am Fährhafen macht die Wartezeit kurzweilig. Nach dem Einschiffen beziehen wir
wieder unsere Kabinen, bevor wir uns auf dem Oberdeck treffen um auf das Ablegen der Fähre zu
warten. Plötzlich fängt es an zu regnen. Sardinien weint, weil wir die Insel verlassen müssen.
Mit einem kleinen Vesper und einem kühlen Getränk lassen wir den Abend im Bordrestaurant
ausklingen und verziehen uns anschließend in unsere Kabinen.


Donnerstag, 26.09.2024.

Gegen 07.00 Uhr klingelt der Wecker. Mit etwas Wehmut richten wir unser Gepäck zusammen und räumen die Kabine. Im Bordrestaurant gönnen wir uns einen Kaffee und ein kleines Frühstück um auf Touren zu kommen. Mit rund einer Stunde Verspätung legt unsere Fähre Moby Tommy in Genua an. Das macht nichts, denn wir sind ja nicht auf der Flucht. Der Himmel über Genua ist grau und mit dicken Wolken verhangen. Es regnet kräftig. Also schon auf der Fähre die Regenkombi anziehen und das Gepäck ordentlich verzurren. Nach dem Ausschiffen finden wir im Hafengelände einen überdachten Platz wo wir uns nach und nach Einfinden. Mit Eintreffen unseres Begleitfahrzeugs sind wir komplett. Wir verlassen das Hafengelände und kämpfen uns bei starkem Regen durch den dichten chaotischen Verkehr in Genua. Leider reißt unsere Gruppe auseinander, so dass wir in zwei Gruppen unser Hotel L´Approdo am Ortasee erreichen. Das Hotelrestaurant serviert uns am Abend ein hervorragendes Menu, das die anstrengende Regenfahrt vergessen lässt. In der Hotelbar lassen wir die letzten Tage Revue passieren.


Freitag, 27.09.2024.

Letzter Tag. Heimreise. Nach dem Tanken starten wir Richtung Lago Maggiore. Aufgrund eines Verkehrsunfalls kommt es zu massiven Verkehrsbehinderungen entlang des Lago Maggiore. Es geht nur schleppend voran. Irgendwann haben wir es geschafft, bevor wir bei Bellinzona in den nächsten Stau geraten. Auf der Autobahnraststätte Bellinzona Süd Richtung Gotthard können wir endlich Pause machen. Eine sehr schöne Raststätte. Auf der A2 geht die Fahrt Richtung Gotthard. Bei Faido verlassen wir die Autobahn um nicht in den nächsten Stau vor dem Gotthardtunnel zu geraten. Eine gute Entscheidung. Der Himmel verdunkelt sich und dicke Regenwolken ziehen auf. Schnell wieder die Regenkombi an und weiter geht’s. Bei strömendem Regen und 5 Grad Plus fahren wir über den Gotthardpass. Nach dem Pass nehmen wir wieder die Autobahn. Bei Altdorf verlassen wir erneut die Autobahn und machen einen Stopp an der dortigen Shell-Tankstelle. Hier kann auch unser Begleitfahrzeug wieder aufschließen, das durch den Tunnel gefahren ist. An der Tankstelle verabschieden wir uns und fahren getrennt in Richtung Heimat.
Eine 6-er Gruppe macht noch mal Halt in der Gaststätte Dreiländereck in Binzen neben der A98.
Gegen 20.00 Uhr sind alle wohlbehalten zuhause angekommen. Alle Tourteilnehmer sind sich einig:
Die Sardinien-Reise 2024 war die wohl schönste Motorradreise der IPA Rastatt/Baden-Baden.
Was sonst noch interessiert:
Bedanken wollen wir uns bei unserem Reiseveranstalter Oscar-Reisen „der Sardinien-Spezialist“
mit dem wir die Reise geplant haben. „Oscar“ hat uns ein „Rundum-Sorglos-Paket“ geschnürt.
Vielen herzlichen Dank auch an das gesamte Team in unserem Hotel Club Saraceno in Arbatax.
Alle waren sehr freundlich, äußerst hilfsbereit und immer gut gelaunt. Es hat uns an nichts gefehlt.
Ein großes Dankeschön auch an die Menschen, die uns unterwegs bei einigen Gelegenheiten
mit Rat und Tat zur Seite standen, oder uns in irgendeiner Art und Weise geholfen haben.
Das waren sehr schöne Erlebnisse die uns lange in positiver Erinnerung bleiben werden.