Wie am Ende meines letzten Berichtes über die brasilianische Sondereinheit ROTA versprochen, möchte ich eine weitere Reiseerfahrung mit euch teilen. Dieses Mal geht es auf die grüne Insel, nach Irland.
Die Reise startete Ende März 2025, ich hatte schon länger geplant über meinen 30ten Geburtstag zu verreisen, nur stand das Ziel lange nicht fest. Zur Debatte stand lange Zeit Norwegen, hier war ich selbst schon zweimal, ich wollte allerdings meiner Freundin die Schönheit der Landschaft dort nahebringen, sie selbst war noch nie dort. Aus irgendeinem Grund sind wir dann aber auf das Ziel Irland, spezieller Dublin gekommen. Vielleicht weil ich noch nie dort gewesen bin und mich Irland auch schon immer interessiert hat und vielleicht auch weil meine Freundin anderthalb Jahre in Dublin gelebt und gearbeitet hat und ich somit den perfekten Guide an der Hand hatte. Nebenbei sei auch gesagt, dass ich ein riesiger Whisk(e)y Fan bin und auch gern in Irish Pubs gehe. Es sprachen dann doch viele überzeugende Gründe für eine Reise auf die grüne Insel.
Im Rahmen der Planung fiel mir ein, dass mein Vater schon in Irland gewesen ist und es ihm dort sehr gefallen hat. Somit fragte ich ihn, ob er uns zusammen mit seiner Freundin bei unserer Reise begleiten möchte. Seine Zustimmung hat nicht lang auf sich warten lassen.
Im Vorfeld habe ich mich über unsere IPA Hamburg erkundigt, ob denn polizeiliche Kontakte nach Dublin bestehen, gerne würde ich mir eine örtliche Polizeidienststelle anschauen und sehen, wie die irischen Kollegen arbeiten. Wie es der Zufall wollte, habe ich über Jörn Sucharski den Kontakt von der Kollegin Sibel Gaicki erhalten. Sibel war vor Kurzem in Dublin und hatte dort Kontakt zu örtlichen IPA-Freunden. Sie konnte mir sogleich die Verbindung zum irischen Kollegen Charles herstellen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bedanken für die Übermittlung des Kontaktes, welcher im Endeffekt zu einem unvergesslichen Erlebnis in Dublin geführt hat. Aber dazu später mehr.
Im Rahmen der Vorbereitung auf die Reise habe ich Kontakt mit Charles aufgenommen, er war sehr erfreut von meinen Reiseplänen zu hören, gab uns noch sehr viele zusätzliche Insidertipps und versprach mir, dass es definitiv möglich sein wird eine örtliche Polizeidienststelle zu besichtigen.
Von meinem Arbeitsplatz, dem Flughafen Hamburg ging es an einem Freitag dann nur mit Handgepäck für eine Woche nach Irland. Nach dem etwa zweieinhalbstündigen Flug kamen wir am Flughafen Dublin an. Vor Ort fiel uns gleich eines auf: Hier ist alles zweisprachig gekennzeichnet, selbst Ansagen in Bus und Bahn laufen in zwei Sprachen, nämlich Englisch und irisches Gälisch, die ursprüngliche Sprache Irlands. Selbst wenn es einem gelingt ein Wort auf Gälisch zu lesen, heißt es nicht, dass dieses Wort dann auch genauso ausgesprochen wird, wie man es im Englischen oder einer anderen mir bekannten Sprache aussprechen würde. Eine schwierige aber durchaus interessante Sprache, bewahrt sie doch einen Teil des Ursprungs Irlands. Diese immer noch im Alltag sichtliche Verbundenheit mit den historischen Ursprüngen hat mich sehr fasziniert.
Charles empfahl mir, mich vor der Reise ein wenig mit der irisch-englischen Geschichte und vor Allem den Ereignissen, die zur Unabhängigkeit Irlands im Jahre 1922 führten, zu beschäftigen.
Da ich immer schon ein großes Interesse an geschichtlichen Ereignissen hatte, schaute ich mir Videos über das sogenannte Easter-Rising (Osteraufstand) an. Dies war ein wichtiges Ereignis, welches einen großen Einfluss auf die spätere irische Unabhängigkeit hatte. Um es kurz zu fassen, startete der Aufstand im April 1916 während Irland noch von Großbritannien regiert wurde. Zur Zeit des Aufstands arrangierte sich ein Großteil der irischen Bevölkerung mit der britischen Herrschaft. Es gab aber auch Gruppen, die sich gern eine unabhängige irische Republik wünschten. Diese Widerstandsgruppen, namentlich Irish Volunteers und Irish Citizen Army verschmolzen später zur besser bekannten Irish Republican Army (IRA). Am 24. April 1916 besetzten die Widerstandsgruppen verschiedene Gebäude in Dublin und riefen die unabhängige irische Republik aus. Dieser bewaffnete Aufstand führte zu einer Spaltung in der Widerstandsbewegung, zum Einen gab es nun die gewaltbereiten Republikaner und zum Anderen die passiveren Nationalisten, welche später politische Erfolge verzeichnen konnten (Erreichen der irischen Selbstverwaltung gegenüber Großbritannien)
Der Osteraufstand wurde am 29.04.1916 durch die britischen Truppen niedergeschlagen. Die Kommandeure der IRA wurden gefangengenommen. Der Generalkommandant der britischen Streitkräfte ließ die gefangenen Kommandeure hinrichten. Mit dem Bekanntwerden der Hinrichtungen in der irischen Bevölkerung schwenkte die Stimmung um, man wollte nicht länger Opfer dieser britischen Willkür und Brutalität sein, man wollte sich von Großbritannien losreißen und ein eigenes Land sein.
Dies soll wirklich nur ein kleiner Ausschnitt aus der irischen Geschichte sein, man könnte noch so viel mehr erzählen, aber dies würde hier den Rahmen sprengen.
Sehr empfehlenswert diesbezüglich ist ein Besuch im alten Gefängnismuseum ‚Kilmainham Gaol‘ in Dublin, hier fand die Hinrichtung der irischen Kommandanten statt. Ein historischer Ort mit vielen Erkenntnissen über die irische Geschichte.
Nur noch ein kleiner Fakt am Rande: Es gab einige irische Kommandanten, die nicht hingerichtet wurden, unter Anderem Eamon de Valera, anfangs wurde auch er von den Briten zum Tode verurteilt, allerdings sah man dann doch von der Todesstrafe ab, zum Einen aufgrund des wachsenden Drucks der irischen Bevölkerung, die aufgrund der Hinrichtungen immer mehr in Richtung irischer Unabhängigkeit drängten aber auch weil Eamon de Valera die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, Großbritannien wollte keine diplomatischen Verstimmungen mit den USA, da auch gerade der 1. Weltkrieg tobte und die USA zu diesem Zeitpunkt noch neutral gestimmt waren.
Doch die Geschichte geht noch weiter, de Valera kam später frei und engagierte sich weiterhin politisch, er prägte die Politik als Präsident einer der wichtigsten Parteien Irlands, wurde Premierminister und später sogar Präsident von Irland.
Jetzt aber zurück zur Reise. Wir hatten unsere Ferienunterkunft direkt neben der Jameson Whiskey-Destillerie, somit waren wir sehr zentral gelegen und konnten wichtige Punkte der Stadt, wie das Temple-Bar Viertel fußläufig erreichen, allerdings war auch die Anbindung mit der Straßenbahn (LUAS) und mit Bussen sehr gut. Ich muss gestehen, ich habe bisher noch nie so viele Busse auf einmal gesehen, wie in Dublin, teilweise sieben Linienbusse rund um einen herum in Sichtweite.
Ich fragte Charles nach einem für ihn passenden Termin für die Besichtigung einer Dienststelle.
So fand unser Treffen am Mittwoch, dem zweiten April, zwei Tage nach meinem Geburtstag statt.
Charles holte mich von meiner Unterkunft ab und fuhr mit mir zu seiner Dienststelle an der Stadtgrenze von Dublin. Hier arbeitet er als Detective, also Ermittler. Zuvor war er auch Streifenpolizist. Die Polizei in Irland heißt ‚Garda‘, dies ist aber nicht der volle Name, dieser lautet ‚An Garda Siochana na hEirenn‘, ein Begriff aus dem Gälischen, der übersetzt bedeutet: „Wächter des Friedens von Irland“, einen schöneren Namen für eine Polizei kann ich mir kaum vorstellen.
Die Streifenpolizisten der Garda sind ausgestattet mit Funk, Pfefferspray und Schlagstock, sie tragen keine Schusswaffen. Für den Einsatz von Schusswaffen und auch Taser gibt es innerhalb der Garda die ASU (Armed Support Unit), auf Deutsch ‚Bewaffnete Unterstützungseinheit‘, diese Einheit ist mit mehreren Standorten innerhalb von Dublin verteilt.
Natürlich kommt die Frage auf, wie man sich in manchen Situationen als Streifenpolizist ohne Schusswaffe zur Wehr setzen soll, da das Alarmieren und Eintreffen der ASU ja auch einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Ich habe Charles diese Frage in Bezug auf Messerangreifer gestellt. In Deutschland wird einem als Polizist beigebracht, wenn möglich auf Distanz zu gehen und die Schusswaffe anzudrohen und gegebenenfalls auch einzusetzen, da ein Messer in kürzester Zeit schwere, wenn nicht sogar tödliche Verletzungen verursachen kann.
Charles antwortete, dass es natürlich auf die Situation ankommt, wenn aktuell keine Gefahr für Leib und Leben besteht, dann heißt es Distanz halten, beobachten und warten bis die ASU eintrifft. In der ländlichen Gegend kann es trotz Sonder – und Wegerechten über eine Stunde dauern bis die bewaffnete Verstärkung eintrifft.
Wenn eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben gegeben ist, dann müssen die Kollegen so gut es geht körperlich und mit Pfefferspray und Schlagstock einschreiten.
Es gab viele Fälle von mutigen Polizisten, die eine Tapferkeitsmedaille erhalten haben, weil sie sich unbewaffnet einem Täter mit einer Schusswaffe oder einem Messer entgegengestellt haben und diesen überwältigen konnten.
Für mich als deutschen Polizisten schwierig zu verstehen, aber klar, wenn man keine Schusswaffe hat, dann muss man sich mit den Mitteln zur Wehr setzen, die man hat, dennoch sehr gefährlich.
Auf die Frage, wie lang denn die Ausbildung bei der Garda dauere, sagte Charles mir, dass er zu seiner Zeit acht Monate in der Polizeiakademie verbracht hat, danach begann man seinen normalen Dienst mit einer Probezeit von zwei Jahren, in dieser Zeit muss man weitere Prüfungen absolvieren und natürlich auch seine Kompetenz im echten Einsatz unter Beweis stellen.
Als wir auf Charles seiner Dienststelle ankamen und er mit mir zum Eingang gegangen ist, dachten seine uniformierten Kollegen zuerst, ich wäre eine festgenommene Person, dieses Missverständnis ließ sich glücklicherweise schnell aufklären. Unten im Eingangsbereich pflegte ein Streifenpolizist das Gewahrsamsbuch, welches um einiges größer war als das mir in Deutschland bekannte Gewahrsamsbuch. Generell läuft auch bei der irischen Polizei noch sehr viel über Papier, wenig über digitale Akten oder Ähnliches. Wenn man zu einer Gerichtsverhandlung geladen ist, in der es beispielsweise darum geht eine Person in die Untersuchungshaft zu bringen, dann muss man die dicke Papierakte immer mit dabeihaben. Da es auch nur eine Akte gibt aber mehrere Personen an dem Fall arbeiten, muss man natürlich auch immer schauen, wo sich die Akte gerade befindet.
Wir begaben uns vom Erdgeschoss, indem sich die Arbeit der Streifenpolizisten abspielte in die oberen Etagen, auf dem Weg dorthin führten wir mit einigen von Charles‘ Kollegen noch nette Gespräche, alle hießen mich herzlich willkommen. Angekommen im Bürobereich der Detectives zeigte mir Charles seinen Arbeitsplatz. Als Detective ist Charles auch berechtigt eine Schusswaffe zu führen. Ich fragte ihn, was denn bisher sein interessantester Fall gewesen sei. Er erzählte mir, zu der Zeit als er frisch als Ermittler angefangen hat, gab es einen Mord im Drogenmilieu. Eine Person wurde vor ihrer Haustür mit mehreren Schüssen regelrecht hingerichtet. Die Täter verschwanden und versuchten ihre Spuren auch so gut es geht zu verwischen, in dem sie beispielsweise Fluchtfahrzeuge in Brand setzten. Die gute Ermittlungsarbeit führte jedoch im Endeffekt zur Festnahme und rechtskräftigen Verurteilung der zwei Täter.

Als ich Charles gefragt habe, was denn seiner Meinung nach, das größte Problem ist, mit dem sich die Polizei in Irland befassen muss, sagte er es sei ganz klar die Drogenkriminalität. Gerade Kokain finde seinen Weg leicht nach Irland und ist fast überall verfügbar. Es gebe dementsprechend auch viele Personen die abhängig von der Droge sind, dies ziehe sich durch alle gesellschaftlichen Schichten.
Ein weiterer interessanter Unterschied zur deutschen Polizei ist, dass es in Irland keine feste Bereitschaftspolizei gibt. Diese Tätigkeit stellt bei der Garda eine freiwillige Zusatzqualifikation dar. Diese Zusatzqualifikation wird mit Überstunden vergütet, die entsprechend besser bezahlt werden. Man kann sich dann also quasi auf einen Lehrgangsplatz zum Bereitschaftspolizisten bewerben, nach bestandenem Lehrgang führt man die Körperschutzausstattung dann mit zu seiner jeweiligen Dienststelle und auf Einsätze kann man sich dann melden. Charles ist Mitglied dieser Bereitschaftspolizeieinheit, weiterhin ist er Mitglied in der Ehrengarde, auch eine Tätigkeit, die mit gut bezahlten Überstunden vergütet wird. Die Ehrengarde kommt bei öffentlichen oder dienstlichen Veranstaltungen zu repräsentativen Zwecken zum Einsatz. Im Rahmen dieser Ehrengarde war Charles auch schon bei der St. Patrick’s Day Parade in Boston. Als Dank für die sehr gute Führung überreichte ich Charles den IPA-Hamburg Coin und ein Patch der Bundespolizei. Im Gegenzug bekam ich als Andenken ein Schulterstück von Charles mit einer individuellen Personalnummer, sowie ein kleines Patch der Bereitschaftspolizeieinheit.
Wir verließen die Dienststelle mit einem zivilen Dienst Kfz. Hier dachte ich, dass sich unsere Führung dem Ende neigt, aber weit gefehlt!
Zuerst zeigte Charles mir noch seinen Lieblingsplatz für den besten Kaffee der Gegend und ich wurde nicht enttäuscht, was die Qualität des Kaffee’s angeht. Dann fuhren wir ein bisschen weiter und standen plötzlich vor einem großen Tor. Ich wusste nicht recht, wo wir sind und fragte nach.

Charles antwortete, dass wir vor der Residenz des Präsidenten seien.
„Präsident? Welcher Präsident?“ fragte ich ein wenig ungläubig.
„Na der Präsident von Irland.“ Antwortete Charles ganz gelassen.
Ich war verwundert und fragte, ob wir denn einfach so auf das Gelände fahren dürfen.
Die Antwort: „Ja, denn unsere Reiterstaffel ist hier auch stationiert und wenn wir als Polizisten sagen, dass wir zur Reiterstaffel möchten, dann kommen wir auf das Gelände.“
Ich war erstaunt und sehr positiv überrascht über diesen Verlauf der Tour.
Ein Polizist, welcher als Objektschützer das Tor bewachte, befragte uns nach unserem Anliegen und ließ uns schließlich auf das Gelände fahren, hinter uns schloss sich das Tor wieder.
Wir fuhren eine lange, schmale Straße entlang, links und rechts standen Bäume und es war insgesamt viel Grün zu sehen. Dann kamen wir an der Residenz an, ich konnte ein kleines Erinnerungsfoto schießen und wir fuhren auf einen nahegelegenen Parkplatz.
Gegenüber des Parkplatzes befand sich der Eingang zur Reiterstaffel, wir begaben uns auf den Hof und Charles fragte sogleich an, ob es denn möglich sei mir eine kleine Führung zu geben.
Wir wurden freundlich empfangen und eine Kollegin der Reiterstaffel begann sogleich mir alles zu zeigen und erklären.
Der Name der Reiterstaffel lautet: Garda Mounted Support Unit (berittene Unterstützungseinheit).
Sie kommen zum Einsatz beispielsweise bei der Suche nach vermissten Personen in unwegsamen Gelände, zur Kontrolle und Lenkung von Menschenmengen bei Großveranstaltungen, wie Konzerten, Fußballspielen, Demonstrationen oder gewalttätigen Ausschreitungen aber auch zur Öffentlichkeitsarbeit an Schulen oder Kindergärten.
In ihrer jetzigen Form besteht die Einheit seit 1998. Damals wurde ein Standort gesucht. Die zu der Zeit amtierende Präsidentin von Irland war angetan von Pferden und schlug vor, die Einheit auf dem Gelände ihrer Residenz im Phoenix Park unterzubringen.
Hervorzuheben ist, dass dies die einzige Reiterstaffel der Garda in ganz Irland ist, was heißt, dass sie immer dorthin müssen, wo sie im Land gerade gebraucht werden.
Ich war in der Lage mir einige Pferde anzuschauen, sehr beeindruckende, schöne und vor allem große Tiere. Weiterhin wurde mir ein Einblick in die Ausrüstung und Pflegeutensilien gewährt. Eine Arbeit, die wirklich nicht zu unterschätzen ist. Muss man doch immer für die Tiere da sein. Kein einfaches Einsatzmittel, welches man nur ab und zu mal pflegen muss und es ansonsten nach Dienstschluss in sein Schließfach legt. Ich ziehe den Hut vor dieser Arbeit und bedanke mich auch noch einmal herzlich für diesen schönen Einblick.


Nach der Verabschiedung von den Pferden, begaben wir uns in den Garten der Präsidentenresidenz. Viele Gedenktafeln auf Gälisch waren hier zu sehen. Ganz in der Nähe stand eine Glocke, diese Glocke, erklärte mir Charles, dürfen nur wichtige Staats – und Regierungschefs, die hier zu Besuch sind, läuten. Unfassbar… und ich stand einfach 3 Meter vor dieser Glocke. Neben der Glocke war ein Baum gepflanzt, der Name desjenigen, der den Baum gepflanzt hat, stand auf einer Tafel darunter: „Barack Obama“, sehr interessant. Für mich in diesem Moment noch etwas surreal, da ich mir diesen Verlauf definitiv niemals ausgemalt hätte. Aber auf jeden Fall eine sehr positive Überraschung.


Wir verließen das Präsidentengelände und begaben uns noch in den nahegelegenen Phoenix-Park.
Hier brachte mir Charles noch eine traditionelle irische Sportart näher, genannt ‚Hurling‘. Zuvor hatte ich darüber noch nie etwas gehört. Gespielt wird mit einem 45 cm – 100 cm langen Schläger aus Eschenholz, dieser wird ‚Hurl ‘ genannt und hat ein seinem Ende eine etwas größere Fläche um den Spielball besser aufnehmen zu können. Der Spielball ist aus Leder und ähnelt in Größe und Erscheinungsbild einem Baseball. Die erstmalige nachgewiesen Erwähnung dieses Sports war im 14. Jahrhundert vor Christus. Dass dieser Sport auch nicht ganz ungefährlich ist, war mir relativ schnell klar. Ein gut geschlagener Ball kann eine Geschwindigkeit von 150 km/h erreichen. Seit 2011 ist das Tragen von Plastikhelmen mit Gesichtsschutz bei öffentlichen Wettkämpfen verpflichtend. Punkte werden unter Anderem erzielt, indem man den Ball mit dem Hurl in das Tor der gegnerischen Mannschaft schlägt. Charles zeigte mir im Park, wie ich den Ball am Besten auf dem Schläger halten kann, definitiv eine gute Geschicklichkeitsübung! Später spielten wir uns den Ball dann gegenseitig über immer größer werdende Distanzen mit dem Schläger zu.
Nur ein kleiner, vereinfachter Überblick über diesen Sport, das Regelwerk ist weitaus umfangreicher und es ist definitiv ein harter Sport.
Mit vielen neuen Eindrücken brachte mich Charles dann zurück in die Dubliner Innenstadt, wo ich mich mit meiner Freundin und meinem Vater traf.
Auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis als Teil eines unvergesslichen Urlaubes.
Ich kann Charles für diese einzigartige Führung gar nicht genug danken.
Natürlich halten Charles und ich auch noch weiterhin Kontakt, dieser bleibende Austausch ist mir besonders wichtig.
Servo per Amikeco – die IPA verbindet.
Pascal Schick, IPA Hamburg