Vom 10. bis 14. September 2025 fand in Krakau der 68. IPA-Weltkongress statt – ein Treffen, das eindrucksvoll zeigte, wie lebendig und zukunftsorientiert unsere internationale Gemeinschaft arbeitet. Für die IPA Deutschland nahmen gemäß Beschluss der 83. Bundesvorstandssitzung Präsident Philipp Kurz und Lena Rauch (IPA Mecklenburg-Vorpommern) teil. Unser Generalsekretär Michael Schulz konnte krankheitsbedingt nicht anreisen; als Ersatz war Vizepräsident Hermann-Josef Borjans vorgesehen, der jedoch letztlich nicht teilnehmen konnte.
Schon zu Beginn wurde deutlich, dass die Themen rund um Finanzen und Organisation einen großen Stellenwert hatten. Der Vorstand wurde nach intensiver Beratung für die Haushaltsführung 2023/2024 entlastet – mit nur einer Gegenstimme und einigen Enthaltungen. Fragen aus Deutschland wurden in einer offenen Q&A-Runde beantwortet, wobei insbesondere die Datenqualität vergangener Finanzberichte diskutiert wurde. Positiv: Die Gesamtsummen stimmten, lediglich die Zuordnung einzelner Kostengruppen war ungenau. Der dänische Legal Advisor Michael Bohlsen stellte klar, dass diese Unschärfen keine rechtlichen Probleme nach sich ziehen. Damit war der Weg frei, um die Blicke nach vorn zu richten: auf eine nachhaltige Finanzplanung, die unsere Arbeit auch in den kommenden Jahren sichert.
Ebenso spannend gestalteten sich die Tätigkeitsberichte des International Executive Board (IEB), die ohne Rückfragen genehmigt wurden. Sie gaben einen faszinierenden Einblick in die vielfältigen internationalen Kooperationen der IPA: von den Vereinten Nationen über Interpol, Europol und den Europarat bis hin zu Roadpol, Railpol und Airpol. Projekte wie „Orange the World“ verdeutlichten einmal mehr den hohen gesellschaftlichen Anspruch der IPA. Auch künftige Sport- und Kulturprojekte wurden vorgestellt: ein mögliches Weltfußballturnier 2027, die IPA Games 2028 oder ein internationales Eishockeyturnier 2026. Besonders eindrucksvoll war die Vorstellung der neuen IPA-Homepage mit Online-Buchungstools, Feedbackmöglichkeiten und einer geplanten App, die die internationale Zusammenarbeit noch einfacher machen wird.
Auch bei den Anträgen wurde intensiv diskutiert. Während ein deutscher Antrag zur Erhöhung der Zuschüsse für internationale Veranstaltungen breite Zustimmung fand, wurde ein spanischer Antrag zur Wiederbelebung internationaler Jugendtreffen deutlich abgelehnt. Besonders emotional war die Abstimmung über die Suspendierung der IPA Russland, die nach kontroversen Wortmeldungen schließlich angenommen wurde.
Ein Highlight waren die Perspektiven für die kommenden Jahre: Die Weltkongresse finden 2026 in Sri Lanka, 2027 in Belgrad, 2028 in Hong Kong und 2029 in China statt. Peru hat bereits Interesse an einer Austragung 2030 bekundet. Damit stehen spannende Gastgeberländer in den Startlöchern.
Von besonderer Bedeutung für die IPA Deutschland waren die Gespräche mit unseren internationalen Partnersektionen. Mit der IPA Griechenland konnte eine Vertiefung der Zusammenarbeit vereinbart werden: Ab 2026 soll ein Austauschprogramm starten, das 2–4 Mitgliedern neue Erfahrungen ermöglicht. Zusätzlich ist ein deutsch-griechisches Seminar im IBZ Schloss Gimborn geplant. Auch Polen und Nordmazedonien signalisierten Interesse an Austauschformaten, wenn auch mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Italien und Großbritannien sprachen über Hospitationen, Frankreich lud für 2026 zu einem internationalen Schießwettbewerb ein, und Kanada würde eine Neuauflage der erfolgreichen Studien- und Bildungsreise begrüßen. Mehrere Sektionen kündigten zudem an, „On Patrol“-Veranstaltungen durchführen zu wollen.
Ein emotionaler Moment war die Ehrung besonderer Persönlichkeiten: Hubert Vitt und Ionais Panousis wurden für ihre Verdienste ausgezeichnet. Hubert ließ sich per Videokonferenz zuschalten.
Der Kongress in Krakau hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark die IPA als weltweites Netzwerk agiert: organisatorisch gefestigt, finanziell stabil und mit einer Vielzahl an spannenden Projekten im Gepäck. Für die IPA Deutschland bleibt festzuhalten: Neben den wichtigen Beschlüssen standen auch die persönlichen Begegnungen, die internationalen Gespräche und die Perspektiven für künftige Kooperationen im Mittelpunkt – ein starkes Signal für die kommenden Jahre!