International Police Association – Deutschland

Essex Police und British Transport Police London

Vorbereitung:

London und das Vereinigte Königreich haben mich bereits seit einigen Jahren interessiert. Obwohl die Stadt so viel zu bieten hat, war ich zuvor noch nie da. Die einzigen Informationen über die britische Polizei hatte ich bislang nur aus Filmen wie Sherlock Holmes, James Bond und Miss Marple und natürlich den Nachrichten. Aus diesem Grund entschied ich mich für mein Auslandspraktikum in London.

Da ich keinerlei persönliche Kontakte im Vereinigten Königreich hatte, beschoss ich im Dezember 2024 Mitglied bei der IPA (International Police Association) zu werden, um mir so die Kontaktaufnahme zu erleichtern. Der Kollege der Verbindungsstelle Nabburg erklärte mir, dass es kein Problem sei, einen Kontakt mit den Kollegen der Verbindungsstelle in London herzustellen und dass ich lediglich einen Antrag und ein Motivationsschreiben auf Deutsch und Englisch versenden muss. Dieses konnte ich Mitte Januar versenden.

Bereits Ende Januar nahm Chris Duncombe von der British Transport Police in London mit mir Kontakt auf. Wir besprachen welchen Dienststellen ich bereits angehörte und welche Tätigkeiten und Dienststellen mich in London interessieren würden. Da Chris jedoch zu dieser Zeit sehr beschäftigt war, stellte er für mich einen Kontakt zu Colin Shead von der Essex Police her, welcher sich ab da um mich kümmerte.

Sobald ich von der Hochschule und vom Präsidium der Bereitschaftspolizei die Zusage zum Praktikum erhalten hatte, habe ich meinen Flug nach London Heathrow gebucht. Für den Flug inkl. Handgepäck ohne Aufgabegepäck habe ich circa 100€ gezahlt.

Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau welche Dienststellen in London ich besuchen würde, weswegen ich mir sicherheitshalber ein Hostel im Zentrum von London gebucht habe. Im Mai erhielt ich dann eine E-Mail von Colin in der er mir den endgültigen Ablaufplan schickte. Zudem bot er mir an, dass ich die erste Woche meines Praktikums, während meines Aufenthalts in Essex, bei ihm im Gästezimmer wohnen könne und die zweite Woche, während meines Aufenthalts in London, bei einer weiteren Kollegin, Emma-Jane Dallison, in Kingston Upon Thames. Somit konnte ich mein Hostel wieder stornieren.

Da ich viele verschiedene Dienststellen ansehen durfte, habe ich mir jeden Tag alles notiert, was mir aufgefallen ist und für mich neu oder besonders war, um nichts zu vergessen. Im Folgenden ist jeder Tag meines Besuchs einzeln beschrieben mit teils wichtigeren und teils unwichtigeren Informationen.

Tag 1 (29.06.2025):

Ich bin um 03:40 Uhr aufgestanden, um dann um mich dann um kurz nach vier zum Flughafen fahren zu lassen. Um 07:10 startete mein Flieger. Da ich nur Handgepäck dabeihatte, hätte ich auch ein wenig später losfahren können.

Um 08:15 Uhr, englischer Zeit landete ich in Heathrow und musste dann bis 09:40 auf meinen Zug warten. Ich bin von Heathrow nach Shenfield gefahren, dort umgestiegen und dann nach Kelvedon weitergefahren. Dort hat mich Colin Shead am Bahnhof abgeholt und ich konnte gegen 12:30 Uhr das Gästezimmer bei ihm beziehen. Mit seinem Cocker Spaniel Belle habe ich mich auf Anhieb gut verstanden. Nach einem kurzen Nachmittagsschlaf und einem Besuch von Emma, seiner Nachbarin und auch Polizistin, holten wir einen Kollegen (Alex) ab und fuhren zu Toby Carvery nach Chelmsford für einen Sunday Roast, also einen „traditionellen Sonntagsbraten“ welcher von den Engländern scheinbar sehr regelmäßig gegessen wird. Dort trafen wir uns mit weiteren IPA-Mitgliedern (Laura und Louis). Ich wurde von allen sehr nett aufgenommen und willkommen geheißen. Von Alex habe ich sogar ein kleines Willkommensgeschenk bekommen. In den Gesprächen wurde mir erzählt, dass es sehr einfach ist von der englischen Polizei gefeuert zu werden und jeder konnte mir ein paar Beispiele aufzählen. Außerdem sind die Schulungen, um mit einem Polizeifahrzeug und mit Blaulicht zu fahren ziemlich ausführlich. Man muss ein vierwöchiges Training absolvieren, um mit Blaulicht fahren zu dürfen. Wenn man mit einem besser motorisierten Polizeifahrzeug fahren möchte, muss man zusätzlich ein vierwöchiges Fahrtraining machen. (An diesem Tag wusste ich noch nicht, dass ich später ein solches Fahrtraining begleiten darf)

Tag 2:

Der Tag hat um 05:45 Uhr gestartet. Ich habe bei Colin Toast bekommen und habe Marmite wohl zum ersten und letzten Mal probiert.

Um 7 Uhr musste ich dann bei der SCIU (Serious collision Investigation Unit) beim Essex Police Workshop in Boreham sein.

Der Weg dort hin hat mich überrascht, da die Straße so aussah, als ob man nirgendwo ankommt und es nicht mehr weitergeht. Stattdessen war dort ein riesiges Polizeiareal mit verschiedenen Sonderdienststellen.

Bei der SCIU haben an diesem Tag drei Leute gearbeitet, Alan, Ed und Sam. Der Seargent war an diesem Tag nicht da, weil sie im Homeoffice war. Die Uniform besteht dort aus einem schwarzen Shirt, das ein bisschen an ein Fahrradtrikot erinnert, und einer schwarzen Stoffhose.

Die Aufgabe der SCIU ist es von der forensischen Abteilung Gutachten anzufordern und alle Vernehmungen durchzuführen, alle Dokumente zu verwalten und in verschiedenen Sachverhalten zusammenzufassen. Zudem fordern und sichten sie Videos von den Überwachungskameras an. Dabei werden sowohl die staatlichen Kameras als auch alle anderen Kameras von z.B. Fahrzeugen, Gebäuden und Türklingeln verwendet. Die SCIU ermittelt nur bei tödlichen Verkehrsunfällen. Die Unfallaufnahme erscheint mir wesentlich detailreicher als in München beim Unfallkommando. Möglicherweise liegt das daran, dass es die FCIU gibt und beide Stellen zusammenarbeiten, sodass sich jeder mehr auf seine Arbeit konzentrieren kann. Dass dieses Ausmaß an Details jedoch tatsächlich so in Bayern nötig wäre, kann ich mir nicht vorstellen. Es werden sehr viele selbstverständliche Dinge notiert und jedes Dokument zitiert. Dabei wird jede einzelne getroffene Maßnahme und Entscheidung notiert und begründet. Für jeden Fall wird von jeder ermittelnden Person ein neues Notizbuch angefangen. Laut Alan zählt alles nur wenn es aufgeschrieben ist.

Jeder der bei der SCIU arbeitet hat den Dienstgrad eines Detectives. Es passieren ca. 45 tödliche Verkehrsunfälle pro Jahr in Essex.

Mir wurde sehr viel Tee angeboten. Das heißt ich habe ungefähr vier Tassen Tee über den ganzen Arbeitstag verteilt getrunken. Generell wird sehr viel Tee getrunken, aber meistens schwarzer Instanttee mit Milch.

Anschließend wurde ich von Alan auf dem Areal herumgeführt. Wir haben die Firearms Police besucht, welche die einzige bewaffnete Polizeidienststelle in ganz Essex ist. Außerdem ist mir aufgefallen, dass alle persönlichen Fächer in den Dienststellen abschließbar sind. Man kann dort über einen Schlitz Dokumente einwerfen, aber das Fach nur mit einem Zahlenschloss öffnen.

Danach bin ich mit Sam nach Chelmsford gefahren, wo wir das dortige Präsidium angesehen haben. Dort hat der Chief Constable sowie seine fünf Assistants sein Büro. Außerdem findet dort das jährliche Selbstverteidigungs- und Erste-Hilfe-Training, welches drei Tage lang dauert, statt sowie die gesamte Polizeiausbildung in Essex. Diese dauert 18 Wochen mit anschließenden 10 bei einer Dienststelle und weiteren 10 Wochen bis man fertiger Polizist (Constable) ist. Jedes Präsidium hat seine eigene Ausbildung und dementsprechend seine eigenen Polizisten. Des Weiteren befindet sich im Präsidium die Einsatzzentrale. Für die Polizei gibt es zwei verschiedene Nummern, eine Notrufnummer 999 und eine Informationsnummer 101, bei der man anrufen kann, wenn man keine dringenden Notfälle melden möchte, sondern z.B. in der Vergangenheit liegende Straftaten.

Daraufhin sind wir zur Chelmsford Police Station gefahren, wo mir die Gewahrsamszellen gezeigt worden sind. Es gibt dort 16 Zellen und Beamte, die ausschließlich für die Aufnahme der Personen in die Zellen zuständig sind.

Mir wurde gesagt, dass in jeder Polizeidienststelle ein Bild des aktuellen Königs hängt. Dabei muss es sich aber um das offizielle Porträt handeln.

Danach haben wir uns noch kurz den Crown Court angesehen. In einem der Gerichtssäle ging gerade eine Verhandlung zu Ende, weswegen wir uns diesen von innen angesehen haben. Ich konnte einen Staatsanwalt und einen Richter mit Perücke sehen.

Wir haben auf dem Rückweg bei Coop gehalten und ein Sandwich-Menü mitgenommen. Das bestand bei mir aus einem Wrap, Eiern mit Senf und einer Diet Coke. In den Supermärkten gibt es eigentlich immer einen Meal Deal, sodass man für ein Getränk, ein Essen und einen Snack nur ca. 5€ bezahlt.

Am Schluss durfte ich noch einen Sachverhalt von der FCIU lesen. Dieser bestand aus 24 Seiten und war sehr ausführlich. Dabei ist mir aufgefallen, dass zwar in Zentimetern und Metern gemessen wird, aber sobald es um Entfernungen und Geschwindigkeiten geht in Meilen gesprochen wird.

Um 16 Uhr war dann Feierabend und ich wurde von Colin wieder abgeholt. Der ganze Tag war sehr anstrengend für mich, weil ich so viele neue Dinge gesehen habe und mich pausenlos konzentrieren musste, um alles zu verstehen und selbst in Englisch zu sprechen. Deshalb bin ich, als wir wieder in Coggeshall waren, eine Stunde allein spazieren gegangen und habe mir den malerischen Ort angesehen.

Tag 3:

Der Tag hat um 06:30 Uhr angefangen. Ich habe heute nur Toast mit Erdnussbutter und Margarine gefrühstückt. Danach hat mich Colin zur Polizei gefahren, wo ich um 08:00 Uhr bei der FCIU (Forensic Collision Investigation Unit) angefangen habe.

Die Beamten bei der FCIU haben ihre Ausbildung als normale Polizeibeamte abgeschlossen und anschließend ein zweijähriges Training absolviert, bei dem sie Physik und Mathe lernen und üben Spuren am Unfallort zu finden. Außerdem lernen sie wie mit ihrer technischen Ausstattung umzugehen ist. Alex, Chris und Danny haben mir ihre Arbeit gezeigt, aber davor gab es natürlich erst einmal Tee. Insgesamt arbeiten 9 Personen bei der FCIU. Am Vormittag waren nur drei davon da.

Draußen haben sie auf der Wiese einen kleinen Unfall vorbereitet und mir ihr Vorgehen an der Unfallstelle gezeigt. Die Reifenspuren werden mit kleinen bunten Markierungsteilen versehen und bei jeder Spur Nummern aufgestellt. Sie haben mir gezeigt, wie der Laser die Unfallstelle scannt. Dabei haben wir fünf 3D-Scans durchgeführt. Ein Laser kostet ca. 100000€. Die FCIU in Essex besitzt drei davon. Der Laser dreht sich einmal um 360 Grad und fertigt zusätzlich ein Paar Fotos. Dieser Vorgang wurde fünf Mal wiederholt. Hinterher konnten die verschiedenen Laserscans am PC mit dem dazugehörigen Programm zu einer 3D-Ansicht zusammengefügt werden. Danach wurden die Fotos von der Kamera hinzugefügt und man konnte die komplette Unfallstelle in 3D und der richtigen Farbe am PC ansehen und maßstabsgetreu ausmessen.

Danach haben wir ein weiteres Gerät ausprobiert. Damit kann man die Reibung des Fahrzeugs/der Reifen auf dem Untergrund beim Bremsvorgang messen. Dazu wird normalerweise das verunfallte Fahrzeug benutzt, ist dies aber auf Grund der Beschädigungen nicht möglich, wird ein Fahrzeug der FCIU verwendet. Ein Sensor wird auf dem Dach des Fahrzeugs befestigt und das Gerät im Inneren. Das Fahrzeug wird beschleunigt und dann anhand einer Gefahrenbremsung bis zum Stillstand abgebremst. Dabei ermittelt das Gerät die Bremswirkung anhand der Reibung auf dem Untergrund. Wir haben dies auf der Wiese und auf der Straße sowie mit und ohne ABS probiert. Mit diesem Wert kann hinterher z.B. berechnet werden welcher Bremsweg mindestens nötig gewesen wäre, um das Fahrzeug ohne Unfall zum Stillstand bringen zu können.

Danach wurden mir noch einige Bilder und Videos von Überwachungskameras und Dashcams gezeigt. Glücklicherweise sind sehr viele Fahrzeuge mit Dashcams ausgestattet, manche Lkws sogar mit Kameras für den Innenraum/Fahrer.

Im Großen und Ganzen werden fast keine Gutachter benötigt, weil die Ausbildung bei der FCIU so umfangreich ist. Um dort aufgenommen zu werden, muss man vorher einen Mathe Test bestehen. Nach ihrer ersten Ausbildung bekommen die Beamten immer wieder neue Lehrgänge, wie z.B. über Lichter an Fahrzeugen.

Eine Unfallaufnahme durch die FCIU an der Unfallstelle dauert mindestens drei Stunden.

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass viele Engländer gesundes Essen in der Arbeit dabeihaben, aber immer zusätzlich noch einen Snack.

Um 16:00 Uhr hat mich Colin wieder abgeholt. Wir sind dann zur Jordans Farm gefahren, um dort Simon und seiner Frau Patricia zu helfen junge Schleiereulen, die vom Aussterben bedroht sind, zu registrieren und einen Ring am Fuß zu befestigen. Diese sind in einem Eulenkasten auf der Farm von Alex und Toby geschlüpft. Das Haus von Alex und Toby wurde 1666 gebaut und war sehr schön restauriert. Hinterher sind wir wieder zurückgefahren und Colin hat Burger und Salat gekocht.

Tag 4:

Der Tag hat erst um 09:00 Uhr begonnen und ich habe Toast gefrühstückt. Dieses Mal mit der richtigen Menge an Erdnussbutter. Dann sind wir zur Roads Policing Unit gefahren. Diese haben eine Kontrollstelle in Grays für die Vision Zero geplant. Das Ziel dabei ist, dass es bis 2040 keine Verkehrstoten mehr geben soll. Dies soll dadurch erreicht werden, dass die fatal Four(/five) eingedämmt werden. Diese sind Alkohol/Drogen, Handy, Gurt, Geschwindigkeit, (rücksichtsloses Fahren). Die Kontrollstelle war auf einem Parkplatz im Ort aufgebaut. Aufgebaut wurde jedoch wenig, es wurden lediglich die Fahrzeuge geparkt und ein Beamter als Spotter an eine Kreuzung gestellt, welcher die Verstöße per Funk durchgegeben hat, sodass weitere Beamte das betroffene Fahrzeug aus dem Verkehr winken und zum Parkplatz dirigieren konnten. Dort wurde der jeweilige Verstoß dann bearbeitet. Dabei benutzt jeder Polizeibeamte sein dienstliches Smartphone, mit welchem er alle Daten aufnehmen kann. Dazu gehört neben den Personalien auch die Ethnie. Die betroffenen Personen können dann auch auf dem Smartphone mit dem Finger unterschreiben. Vor beginn einer jeden Kontrolle klärt der Polizeibeamte die Fahrzeuginsassen darüber auf, dass jede Kontrolle/Interaktion mit Bürgern aufgezeichnet wird. Dazu wird bei jeder Kontrolle die Bodycam eingeschaltet. Bei den Kontrollen wird sehr freundlich und bürgernah gesprochen, auch wenn die betroffenen Personen den Verstoß absolut nicht einräumen.

Alle Verstöße im Hinblick auf die Vision Zero wurden sehr ernst genommen. Vor allem ein Verstoß gegen die Gurtpflicht. Dieser kostet 100 Pfund, oder man nimmt an einer Schulung teil, welche ungefähr 60 Pfund kostet. Zudem waren road safety Manager vor Ort, welche die betroffenen Personen anschließend noch darüber aufgeklärt haben, warum es gefährlich ist keinen Sicherheitsgurt zu tragen und versucht haben darauf hinzuwirken, dass die Personen in Zukunft einen Gurt tragen und ihnen einen Flyer über die Sicherheit im Verkehr ausgehändigt haben.

Weitere häufige Verstöße waren zu dunkel getönte Frontscheiben. Der Lichtdurchfluss durch die getönten Folien wurde gemessen und diese mussten dann vor Ort entfernt werden. Jedoch waren die Beamten dabei nicht ganz so strikt wie beim Sicherheitsgurt.

Des Weiteren wird die Versicherung der einzelnen Fahrzeuge sehr streng überprüft. Der Fahrer eines Fahrzeugs darf dieses nicht führen, wenn dieser nicht explizit in der Versicherung des Halters genannt ist, oder eine Versicherung für einen unbestimmten Personenkreis bezahlt wird. In unserem Fall war der Fahrer nicht mitversichert. Deswegen lag eine Straftat gegen den Halter vor, da er den Fahrer ohne Versicherung fahren ließ und dies zusätzlich mit einem Fahrzeug, welches in einem gefährlichen Zustand war, weil es zu dunkel getönte Scheiben hatte.

Anders als in Deutschland sind E-Scooter in Essex kaum erlaubt. Um einen solchen fahren zu dürfen, braucht man einen Führerschein (z.B. Pkw) und eine Versicherung. Das Problem dabei ist jedoch, dass es keine Versicherungen gibt, die E-Scooter versichern wollen, da diese zu gefährlich sind. Daher gibt es nur in ein paar Städten E-Scooter zum Ausleihen, welche dann über die Stadt versichert sind.

Da jeder Polizeibeamte eine Dienstnummer hat, die für jeden sichtbar am Ärmel befestigt wird, ist es auch möglich das Funkgerät eines einzelnen Polizeibeamten direkt anzufunken.

Den Roads Policing Officern ist es selbst überlassen, ob sie alleine oder zu zweit fahren wollen. Somit sind manche Beamte auch öfter allein unterwegs. Obwohl sie keine Waffe tragen, habe ich bisher keinen Polizeibeamten getroffen, der sich gefährdet fühlt, oder gerne eine Waffe hätte.

An diesem Tag hat es geregnet und war ca. 18 Grad Celsius warm. Für mich war das relativ kühl, weswegen mir eine gelbe Polizeijacke gegeben wurde. Alle anderen führten die Kontrollen im T-Shirt durch und beschwerten sich darüber, dass es so schwül sei. Aus diesem Grund wurde auch an diesem Tag die Klimaanlage im Polizeifahrzeug auf die niedrigste Stufe gestellt.

Im Großen und Ganzen gibt es jedoch keine großen Unterschiede zu der Aufnahme von Verkehrsordnungswidrigkeiten in Bayern.

Um 15:00 Uhr hat mich Colin bereits wieder abgeholt und wir sind anschließend mit dem Zug nach London Liverpool Street gefahren. Dort haben wir uns mit Steve, Colins Sekretär, getroffen und sind dann zusammen zum Pub Horniman at Hays gegangen, wo Alex, ein IPA-Mitglied, verabschiedet wurde. Dort hatte ich die Möglichkeit bei einem Bier mit sehr vielen unterschiedlichen IPA-Mitgliedern in Kontakt zu kommen. Zudem habe ich dort einen Fishpie gegessen, welcher mich absolut überzeugt hat. Als die Sonne dann langsam untergegangen ist, war der Himmel ziemlich klar und wir hatten eine wundervolle Sicht auf die Skyline von London, sowie die Themse und die Tower Bridge, über die wir dann auch gegangen sind, bevor wir zurück nach Coggeshall, Essex gefahren sind.

Tag 5:

Leider musste ich an diesem Tag wieder um 05:45 Uhr aufstehen, um um 07:00 Uhr bei der Commercial Vehicle Unit (CVU), welche ein Teil der Roads Policing Unit ist, zu sein. Deren Aufgabe ist es den Schwerverkehr zu kontrollieren. Dazu benutzen sie vier Mal im Jahr für eine Woche zivile Lkws mit Kamera, um Verstöße anderer Lkw-Fahrer besser sehen zu können.

An diesem Tag bin ich mit Tom Gower mitgefahren. Tom hat bereits mit 15 Jahren angefangen als Cadet für die Polizei zu arbeiten, danach war er ca. acht Jahre bezahlter Community Support Officer und erst danach hat er als richtiger Polizist/ Constable angefangen. Eigentlich war unser Plan verschiedene Lkws zu kontrollieren, weswegen wir ca. eine Stunde nach Harwich gefahren sind. In Harwich gibt es einen großen Hafen und viele Baustellen, daher hat er dort mit vielen Lkws gerechnet. Dies war leider nicht der Fall, warum wir nach einem Stop bei Starbucks wieder zurückgefahren sind und zu einer anderen Dienststelle der Roads Policing Unit in Loughton gefahren sind.

Grundsätzlich müssen in Großbritannien alle Lkws sowohl auf dem Zugfahrzeug als auch auf dem Anhänger das gleiche Kennzeichen tragen, da diese sobald sie zusammengeführt werden, wie ein einziges Fahrzeug gesehen werden. Deshalb hängen über den europäischen Kennzeichen der verschiedenen Sattelauflieger britische Kennzeichen an Ketten.

Da alle großen Straßen mit einer automatischen Kennzeichenerfassung ausgestattet sind, ist eine weiter Aufgabe der Roads Policing Unit bei auftauchenden Verstößen die betreffenden Fahrzeuge zu kontrollieren. Dabei werden in dem System jedoch nicht nur die ausgeschriebenen Fahrzeuge abgefragt, sondern jedes Kennzeichen gespeichert und auch eine Weg-Zeit-Berechnung durchgeführt. Dabei wird berechnet, ob es für ein Fahrzeug möglich ist nach einer bestimmten Zeit eine weiter entfernte Erfassungseinrichtung zu passieren, oder ob es sich um ein möglicherweise gefälschtes Kennzeichen handelt (impossible journey). Zudem wird auch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge festgestellt, sodass Fahrzeuge, die die vorgeschriebene Geschwindigkeit erheblich überschreiten herausgefiltert werden können.

Durch eine solche automatische Kennzeichenerfassung ist ein gestohlener Van gefahren, den daraufhin eine andere Streife angehalten hat. Wir sind ebenfalls mit Blaulicht an den Kontrollort gefahren, um die Streife zu unterstützen. Sobald das Blaulicht im Polizeifahrzeug eingeschaltet wird, wird automatisch eine Kamera aktiviert, die sowohl nach vorne als auch nach hinten filmt. Zudem muss die Bodycam aktiviert werden. Mit dem Video werden auch GPS-Daten aufgezeichnet. Trotz angeschaltetem Blaulicht und Einsatzhorn, hat jedes Fahrzeug erst die Fahrbahn gewechselt, als wir direkt hinter diesem waren, was die Einsatzfahrt deutlich verzögert hat. Möglicherweise liegt das daran, dass auf den großen Straßen eine Maximalgeschwindigkeit von 70 Meilen pro Kilometer (ca. 100km/h) gilt, und niemand daran gewöhnt ist, dass Fahrzeuge mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit (ca. 120 mph) auf sie zufahren.

Das gestohlene Fahrzeug wurde sichergestellt und wir konnten unsere Streifenfahrt fortsetzen. Die Straßen sind in einem allgemein eher schlechten Zustand und Landstraßen sehr eng und kurvig. Größere Straßen sind zwar gut ausgebaut, aber nicht für so viel Verkehr ausgelegt. Obwohl alle Fahrzeuge jährlich zur Inspektion/Hauptuntersuchung (MOT) müssen, um für den Verkehr zugelassen zu sein, konnte man erstaunlich viele Fahrzeuge mit geplatzten Reifen und auch allgemein sehr alte Fahrzeuge und solche in sehr schlechtem Zustand sehen.

Anschließend hat sich ein Unfall auf der Queen Elizabeth II. Bridge ereignet, also sind wir auch dort hingefahren, um die Streife vor Ort zu unterstützen. Obwohl es sich dabei lediglich um eine Strecke von ca. 20 Meilen (ca. 32 km) gehandelt hat, haben wir für die Einsatzfahrt mit eingeschaltetem Blaulicht eine Stunde gebraucht. In Großbritannien ist eine Rettungsgasse nicht verpflichtend, weswegen diese nicht grundsätzlich gebildet wird. Die meisten Fahrzeugführer haben ihr Fahrzeug einfach direkt hinter dem Fahrzeug davor abgestellt und sind teilweise ausgestiegen und an den Straßenrand der vierspurigen Fahrbahn gegangen. Somit war es Millimeterarbeit, um zwischen den Fahrzeugen durchfahren zu können. Zwischendurch mussten wir stehenbleiben, aussteigen und den Fahrzeugführern erklären, wo sie hinfahren sollen, damit wir vorbeifahren können. Tom hat zwischendurch versucht auf dem Seitenstreifen zu fahren, was jedoch nur für wenige Kilometer möglich war, da auch dort Fahrzeuge geparkt waren, oder Bauarbeiten stattfanden, oder gar kein Seitenstreifen vorhanden war.

Als wir dann endlich auf der Brücke angekommen waren, konnten wir den Grund für den Stau erkennen. Ein Lkw hatte bei einem Fahrstreifenwechsel einen Pkw übersehen und ist mit diesem gegen die Leitplanke gestoßen. Keiner der Insassen wurde verletzt, jedoch riss der Dieseltank des Lkws auf und Diesel floss über die gesamte Fahrbahn, sodass alle Fahrstreifen gesperrt werden mussten. Aus diesem Grund blieb die gesamte Fahrbahn bis zum nächsten Morgen gesperrt, da der Asphalt erneuert werden musste. Zu Fuß über die Queen Elizabeth II. Bridge zu gehen war für mich eine sehr besondere, einmalige Chance.

Die Unfallaufnahme selbst verlief nicht besonders spektakulär, da keiner schwer verletzt worden ist. Tom hat lediglich den Tachographen des Lkws ausgelesen, jedoch keine erwähnenswerten Verstöße feststellen können. Die Unfallaufnahme gestaltete sich nicht besonders verschieden zu der bei bei der Bayerischen Polizei.

Da die Brücke über Stunden hinweg komplett gesperrt war hat es sich in der ganzen Gegend extrem gestaut. Aus diesem Grund sind wir ebenfalls mit Blaulicht durch den Stau zurück zur Dienststelle gefahren. Anders hätte es aber für uns auch kein Durchkommen gegeben, da sich die meisten Fahrzeuge keinen Millimeter bewegt haben.

Tom hat die anspruchsvolle Einsatzfahrt sehr souverän durchgeführt. Es kann also sein, dass das zweimonatige Fahrtraining vielleicht doch nicht überflüssig ist.

Um 16:00 Uhr hat mich Colin dann wieder abgeholt und am Abend waren wir bei Steve und Karen zum Abendessen eingeladen. Karen hat Lasagne und verschiedene Salate gekocht. Das Essen war sehr gut.

Tag 6:

An diesem Tag konnte ich ausschlafen. Ich durfte scheinbar typisch englische Bacon Sandwiches zum Frühstück probieren und bin anschließend zum Laufen gegangen. Ich bin zwischen verschiedenen Feldern entlanggelaufen. Dort waren lauter kleine Wege, die erstaunlicherweise nie einfach im Gebüsch geendet sind, sondern tatsächlich immer wieder zu größeren Straßen zurückgeführt haben.

Ab 19:00 Uhr begleitete ich dann die Operational Support Group (OSG).

Bei der OSG handelt es sich um eine Unterstützungseinheit für alle normalen Streifen. Sie fahnden nach Personen und Fahrzeugen, führen Festnahmen durch, verschaffen sich Zutritt zu Wohnungen und unterstützen bei Verfolgungsfahrten.

Colin hat mir für die Arbeit sogar ein kleines Lunchpaket, bestehend aus einem Sandwich, Tomaten und Obst vorbereitet. Dieses war in einer kleinen Kühltasche mit einem Kühlakku verpackt. Dies konnte ich auch bei anderen Polizeibeamten beobachten. Nicht nur die Klimaanlagen sind komplett auf kalt gestellt, sondern auch das mitgebrachte Essen muss komplett kalt sein.

Bei der OSG angekommen gab es zuerst einen Tee, dann haben die Polizeibeamten ihre E-Mails gecheckt und ihren Teams Chat, in dem aktuelle Fahndungen und Hinweise auf gesuchte Personen untereinander und mit verschiedenen Einheiten ausgetauscht werden. Zudem gibt es eine Excel Liste mit allen gesuchten/zur Fahndung ausgeschriebenen Personen und Hinweise auf deren Wohn- oder Aufenthaltsort. Die Beamten der OSG haben sich überlegt Richtung Basildon zu fahren und deswegen zwei Personen herausgesucht, die in der Gegend um Basildon gesucht werden. Zu jeder Person gibt es eine Akte, in der alle begangenen Straftaten aufgeführt werden. Außerdem sind dort sogenannte intelligence reports verlinkt, die von Informanten, oder V-Personen an die Polizei bezüglich der Aufenthaltsorte, oder deren Kontaktpersonen weitergeleitet werden. In der Akte des einen gesuchten Straftäters waren ca. 470 Intelligence reports und ca. 20 Personen verlinkt. Er hat zuvor einen Raub und eine schwere Körperverletzung begangen.

Bevor wir losgefahren sind, hat mir ein Kollege noch Bodycamvideos von der letzten Festnahme gezeigt. Dabei wurde mir erklärt, dass das Entglasen eines Pkw-Fensters, um Personen aus einem Fahrzeug zu verbringen, ein übliches Vorgehen ist.

Nachdem wir dann in Basildon angekommen waren, wurden wir angefunkt, da eine verwirrte Frau mitten auf der Straße spazierte. Dies ist eigentlich keine originäre Aufgabe der OSG, aber da wir direkt in der Nähe waren, haben wir die Frau von der Straße begleitet, bis die Streife eingetroffen war.

Anschließend haben wir eine Verkehrskontrolle eines Fahrzeuges durchgeführt, da sich bei der Abfrage des Kennzeichens ergab, dass dieses bereits im Zusammenhang mit Drogen erfasst wurde. Bei der Kontrolle konnte sofort ein starker Cannabisgeruch im Fahrzeug festgestellt werden. Dem Fahrer wurden sofort nach dem Aussteigen aus dem Fahrzeug Handfesseln angelegt, um ihn durchsuchen zu können. Der Besitz von Cannabis ist in Großbritannien komplett illegal. Im Fahrzeug wurden kleine Tüten mit Cannabis aufgefunden, welche sichergestellt wurden. Für diesen Verstoß bekam der Beschuldigte jedoch lediglich eine Verwarnung, weil es der erste Verstoß dieser Art war. Eine Verwarnung führt nicht dazu, dass der Beschuldigte eine Strafe bezahlen muss, sondern lediglich eine Online-Schulung zum Thema besuchen muss.

Daraufhin wurde ein Drogenschnelltest bei dem Fahrer durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Speicheltest, der lediglich Cannabis und Kokain anzeigt. Der Fahrer ist nicht verpflichtet einen Speicheltest durchzuführen, bekommt jedoch eine Anzeige, wenn er sich weigert. Dasselbe gilt für die Blutentnahme. Niemand ist verpflichtet mitzuwirken, sollte man sich jedoch weigern erhält man dieselbe Strafe wie für die Straftat an sich. Da der Test sowohl auf Cannabis als auch auf Kokain positiv ausgefallen ist, sind wir nach Grays zur dortigen Haftanstalt in der Polizeidienststelle gefahren, um dort eine Blutentnahme durchführen zu lassen. Die Haftanstalt verfügt über 17 Zellen. Jede der Zellen ist Videoüberwacht, die Toilette jedoch verpixelt. Zur Aufnahme in die Haftanstalt muss der Betroffene beim Empfang verschiedene Fragen beantworten. Er wird sehr ausführlich belehrt. Die Blutentnahme wurde von einer externen Firma, welche Beschäftigte in der Haftanstalt hat, durchgeführt. Danach hätte der Fahrer wieder gehen dürfen, da er aber in den Augen der Beamten der Haftanstalt zu high war, wurde er zur eigenen Sicherheit über Nacht dortbehalten und wir konnten unsere Streifenfahrt fortsetzen.

Anschließend haben wir uns, wie bereits am Anfang geplant, mit der anderen Streife an einer Kontaktadresse eines gesuchten Mannes getroffen. Wir haben geklopft und da auf der anderen Seite jemand auf dem Balkon war und etwas nach unten geworfen hat, nahmen die Kollegen das zum Anlass in die Wohnung zu gehen und dort nach dem Mann zu suchen. Dieser konnte jedoch nicht angetroffen werden.

Nach ein paar Blaulichtfahrten im zivilen Cupra, aber ohne weitere Aufgriffe wurde ich gegen 02:15 zurückgebracht.

Was mir ansonsten aufgefallen ist:

Alle Polizeibeamten haben sehr motiviert gewirkt. Keiner hat sich im Dienst um private Dinge gekümmert oder war am Handy.

Gestohlene Fahrzeuge, oder solche die auf Grund fehlender Versicherung gesucht werden, werden sehr häufig wieder aufgefunden.

Blaulichtfahrten sind sehr viel häufiger gerechtfertigt als in Deutschland.

Es gibt abschließbare Deckel für Milchflaschen.

Alle verhalten sich sehr freundlich und höflich. Selbst die betroffenen Personen pflegen einen überwiegend freundlichen Umgangston mit der Polizei. Straftaten und Verstöße werden häufig auch sehr ehrlich zugegeben.

Ein Problem ist es, dass es in Großbritannien keine generelle Ausweispflicht gibt. Das heißt viele Personen, die keinen Führerschein oder Reisepass haben, haben keinerlei Dokument, um sich tatsächlich vor der Polizei ausweisen zu können.

Tag 7:

Ab 16 Uhr begleitete ich wieder die OSG. Im Büro der OSG wurde mir gezeigt, dass alle Kameras (Bodycams und Dashcams im Fahrzeug) auch live von den Kollegen und Vorgesetzten angesehen werden können.

Mir wurde auch ein kleiner Teil der facial recognition Arbeit bei der OSG gezeigt. Bilder von gesuchten, oder bekannten Straftätern werden in einem Programm hochgeladen und das facial recognition Fahrzeug fährt dann in einen Ort, um dort alle passierenden Personen zu scannen. Sollte eine Person mit dem Programm übereinstimmen, wird die Person angehalten.

Nach einer kurzen Einsatzbesprechung durfte ich mit drei Polizeibeamten in einem Mannschaftswagen Richtung Chelmsford zu einem Konzert von Duran Duran fahren. Bei dem Mannschaftswagen handelte es sich um einen VW-Sprinter, in dem Platz für insgesamt 10 Personen inklusive des Fahrers war und der eine zulässige Gesamtmasse von über 3,5 Tonnen hat. Die Beamten der OSG brauchen eine extra Fahrerlaubnis, um dieses Fahrzeug fahren zu dürfen. Insgesamt waren wir ca. 15 Personen, die mit Mannschaftswägen und zivilen Streifenwägen zu dem Konzert gefahren sind. Bei dem Konzertgelände handelte es sich um eine Pferderennbahn, die direkt neben einer schlecht beleuchteten Schnellstraße ohne Gehweg gelegen ist. Es gab insgesamt nur einen Ein-und Ausgang für Fußgänger und einen Ein-und Ausgang für Busse. An diesem Tag waren insgesamt ca. 13000 Personen auf dem Gelände. Um die Schnellstraße überqueren zu können, gab es eine Unterführung, die etwas entfernt vom Gelände gelegen ist. Um die Masse an Menschen zu der Unterführung lotsen zu können wurden alle Personen nur in Wellen vom Gelände gelassen. Dies führte zu Unmut bei manchen Besuchern. Da die Absperrungen jedoch nur kniehoch waren, waren viele versucht einfach darüber zu steigen. Unsere Aufgabe war es dafür zu sorgen, dass es zu keinem Verkehrsunfall zwischen einem Konzertbesucher und einem Fahrzeug kommt, da viele Konzertbesucher an der schlecht beleuchteten Schnellstraße entlang in Richtung ihrer Fahrzeuge gingen.

Um Polizeikräfte auf dem Veranstaltungsgelände bereithalten zu können, muss der Veranstalter für die Arbeitsstunden dort bezahlen, deshalb wird oft darauf verzichtet.

Um bei der OSG arbeiten zu können muss man einen Aufnahmetest bestehen. Dabei muss man ein Fahrzeug kontrollieren und durchsuchen und eine anschließende Festnahme durchführen. Anschließend muss noch ein Übergabebericht ausgefüllt werden. Sobald man dann bei der OSG arbeitet, erhält man das fortgeschrittene Fahrtraining und das Fahrtraining für Blaulichtfahrten. Zudem erhält man die Taserschulung. Einige werden als besonders geschulte Ersthelfer ausgebildet, andere im Umgang mit einer Motorsäge zum Öffnen von Türen.

Generell handelt es sich bei der OSG um eine Einheit, die viele verschiedene Aufgaben hat, jedoch nicht mit einer Einsatzeinheit in Bayern vergleichbar ist. Für Großveranstaltungen, Konzerte oder Demonstrationen gibt es jedoch keine gesonderte Einheit, weswegen dies eine weitere Aufgabe des OSG ist. Besondere Trainings gibt es jedoch nicht. Aus diesem Grund funktioniert das Crowdmanagement bei Großveranstaltungen meiner Meinung nach nicht besonders gut.

Tag 8:

Direkt in der Früh um ca. 07 Uhr sind wir nach North Weald zur Air Support Group / National Police Air Service (NPAS) gefahren. Dort befindet sich die Hubschraubereinheit für die Region nordöstlich von London. Sie besitzt zwei Helikopter, wobei jedoch einer lediglich für Trainings benutzt werden kann. Der Helikopter ist immer mit einem Piloten (Graham), einem Polizeibeamten, der die Geräte, wie z.B. eine Kamera steuert und einem Polizeibeamten (Kevin), der den Funk bedient und navigiert, besetzt. Bei dem Piloten handelt es sich um einen externen Piloten, der kein Polizeibeamter ist, sondern für verschiedene Firmen oder Organisationen fliegt.

Eine der Aufgaben des NPAS ist es Verfolgungsfahrten aus der Luft zu begleiten. Es finden ca. vier bis fünf Verfolgungsfahrten pro Woche statt. Meistens folgen diese auf einen Diebstahl eines Kraftfahrzeugs oder einen Einbruch/Diebstahl. Obwohl die Erfolgsaussicht bei einer Verfolgungsfahrt annähernd bei Null liegt, da fast jede durch einen Helikopter begleitet wird und es für die Straftäter fast kein Entkommen in ein anderes Land gibt, finden dennoch augenscheinlich sehr viele statt.

Die Polizeihubschrauber sind die einzigen, die knapp über dem Boden fliegen können und dadurch Personen aus dem Hubschrauben springen lassen oder aufnehmen können. Dennoch ist ihre Hauptaufgabe nicht das Retten von Personen.

Bevor ich mitfliegen konnte, wurde ich gewogen, da die Hubschrauber auf Grund der Geräte an Bord schnell überladen sind. Mir wurde ein Video mit Sicherheitshinweisen gezeigt und ein Headset gegeben. Kevin hat mir dann noch am Helikopter gezeigt wie ich ein und aussteigen soll und wo die Schwimmweste ist. Dann hat Graham den Maschinencheck durchgeführt und anschließend haben wir auf einen Einsatz gewartet. Es hat nicht lang gedauert, bis eine Verfolgungsfahrt über Funk durchgegeben worden ist. Kevin hat sich am Funk angeboten und wir sind losgeflogen. Bevor wir jedoch das Ziel erreicht haben, wurde der Täter bereits gefasst und wir konnten wieder umdrehen. Dennoch hatte ich eine gute Sicht auf die Skyline von London und über die Landschaft von Essex.

Danach haben wir zusammen Baconrolls gefrühstückt und wir sind wieder zurückgefahren.

Am Nachmittag waren wir dann noch auf Mersea Island und haben Fish and Chips gegessen.

Tag 9:

An diesem Tag durfte ich ein Driving Training begleiten. Der Tag hat wieder sehr früh begonnen. Ich musste um 07:00 Uhr in Chelmsford beim Essex Police Headquarter sein. Das Team der Fahrtrainer besteht aus 19 Personen, davon 11 Polizeibeamte und 8 Angestellte, wovon einige Polizeibeamte im Ruhestand sind. Angefangen hat der Tag mit einem Teammeeting und einer Tasse Tee. Danach habe ich mich mit Alex, dem Fahrtrainer sowie den Fahrschülern und Polizeibeamten Beth und Louis an unserem Fahrzeug, einem zivilen Volvo XC90 getroffen. Beth und Louis waren bereits in Woche drei des vierwöchigen Advanced Driving Trainings, welches sie für ihre Arbeit als bewaffnete Polizistin bzw. als Mitglied einer Observationseinheit benötigen. Ein paar Jahre zuvor haben sie bereits das dreiwöchige Training, um mit Blaulicht fahren zu dürfen, absolviert. Das Advanced Driving Training berechtigt sie dazu mit einem hochmotorisierten Polizeifahrzeug zu fahren. Es wird unterschieden zwischen den normalen Streifenwägen wie dem Ford Focus und den hochmotorisierten Streifenwägen, wie dem Volvo XC60/90 oder dem Audi A6. Nach dem Advanced Driving Training gibt es noch das Fahrtraining für Verfolgungsfahrten, welches ebenfalls mehrere Wochen dauert. Dort lernt man wie man Verfolgungsfahrten richtig beendet. Nur trainierte Polizeibeamte dürfen an Verfolgungsfahrten teilnehmen.

Beth und Louis durften jeweils immer ca. 50 Minuten fahren, davon ca. 15-20 Minuten mit Blaulicht, ansonsten ohne. Bei den Fahrten ohne Blaulicht mussten sie auf den Landstraßen immer so schnell wie möglich fahren und innerorts aufzählen was sie wahrnehmen, um vorausschauend fahren zu lernen. Jeder durfte insgesamt drei Mal fahren. In der ersten Woche des Trainings haben sie nur wiederholt normal zu fahren, wie man richtig lenkt und Kurven fährt, in der zweiten Woche mit Blaulicht und in der dritten Woche wie man schnell fährt. Am Ende der vier Wochen gibt es einen Test, den die Beamten bestehen müssen.

Generell lernen sie die Gänge im Automatikfahrzeug manuell zu wechseln, um mehr Kontrolle über das Fahrzeug zu haben.

Die Straßen in Essex sind relativ eng und kurvig. Aus diesem Grund sind es die Meisten nicht gewöhnt schnell zu fahren, oder zu überholen. Der Großteil des Fahrtrainings besteht daraus, zu lernen auf den Landstraßen schnell zu fahren, richtig zu bremsen und zu überholen. Während der Führerscheinprüfung wird das normalerweise nicht gelernt. Mir erschien das jedoch eher selbstverständlich.

Den Beamten fällt es schwer schnell zu fahren, deswegen vergessen sie immer wieder zu beschleunigen.

Was aber Blaulichtfahrten wesentlich schwieriger als in Deutschland macht ist, dass andere Fahrzeugführer nicht verpflichtet sind der Polizei Platz zu machen. Zudem sind viele Verkehrsschilder sehr eingewachsen und Kurven sehr schwer erkennbar, da viele hohe Sträucher neben der Straße wachsen.

Nach dem Fahrtraining wurde ich zum Bahnhof Chelmsford gefahren und bin von dort aus nach London Liverpool Street gefahren, wo mich Emma-Jane (EJ) abgeholt hat. Gemeinsam sind wir dann mit dem Zug nach Norbiton/Kingston Upon Thames gefahren und am Abend hat mich EJ noch in Kingston herumgeführt.

Tag 10:

Heute hatte ich zum ersten Mal hauptsächlich frei, also bin ich in Norbiton zum Laufen gegangen und anschließend mit dem Zug nach London gefahren. Dort habe ich alle möglichen Sehenswürdigkeiten angesehen. Am Abend war ich mit Colin und seinen Eltern am Tower von London verabredet, um dort die Ceremony of Keys anzusehen. Ein Ritual, das seit über 750 Jahren täglich stattfindet und das ich nur über die IPA ansehen konnte.

Hinterher bin ich mit einem Uber Boat in der Nacht über die Themse zurück zum Bahnhof gefahren und dann mit dem Zug zurück nach Norbiton gefahren.

Tag 11:

Der Tag hat wieder um 06:00 Uhr angefangen. Ich bin mit dem Zug zur Caledonian Road gefahren, um dort bei einem Taser Training der British Transport Police (BTP) teilzunehmen. Die Fahrt dort hin hat 1:45 h gedauert, da eine Zugverbindung ausgefallen ist.

Als erstes hat mich Chris Duncombe im Gebäude herumgeführt. Dort sind nur Spezialeinheiten untergebracht.

Bei dem Taser Training hat es sich um ein jährliches Auffrischungstraining gehandelt.

Das Taser Training hat mit einer PowerPoint Präsentation angefangen, in der über Deeskalationstechniken, Risiken und verschiedene Situationen, in denen der Taser nicht verwendet werden sollte gesprochen wurde. Anschließend hat das praktische Training stattgefunden. Theoretisch kann jeder Polizeibeamte einen Taser führen, jedoch gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen für das Taser Training.Sobald der Taser benutzt wird, muss die Bodycam eingeschaltet werden. Eine Nutzung liegt jedoch schon beim bloßen Ziehen aus dem Holster vor. Zudem muss nach jedem Vorfall, bei dem Zwang ausgeübt wird, ein Formular am dienstlichen Smartphone ausgefüllt werden. Hinterher, oder auch live, werden die Videos von der Bodycam dann von den Vorgesetzten und auch von den Tasertrainern angesehen. Die Trainings werden anhand dieser Videos dann verbessert. Nur in 8 Prozent der Fälle wird der Taser nach Androhung dann tatsächlich angewendet.

Im Training wurde das Handling mit dem Taser wiederholt und verschiedene Szenarien geübt. Die meisten Szenarien mussten allein bewältigt werden, da es nicht unüblich ist, dass man als Polizeibeamter allein zu einem Einsatz gerufen wird. Generell wird aber versucht viele Situationen durch Kommunikation oder das bloße Androhen zu lösen. Bei der Anwendung von unmittelbarem Zwang hat die britische Polizei wesentlich weniger Befugnisse, da sich diese auf das Prinzip des policing with consent stützt. Das heißt, dass die Polizei lediglich die Befugnisse haben soll, denen die Bürger zustimmen. Sollte sich die Mehrheit der Bürger gegen eine Polizei entscheiden, so müsste diese abgeschafft werden.

Am Schluss musste jeder eine kleine Prüfung ablegen und hätte gegebenenfalls auch durchfallen können.

Nach dem Training durfte ich ebenfalls ein Szenario durchspielen. Dabei sollte ich auf Deutsch sprechen und durfte dann auch den Taser mit Übungspfeilen anwenden. Ein Trainer war dabei in einen Übungsanzug gekleidet.

Hinterher bin ich mit Chris noch auf einen Drink in eine Bar gegangen. In London kann man nach Feierabend viele Menschen antreffen, die im Anzug ein Feierabendbier in einer Bar trinken bevor sie nach Hause fahren.

Tag 12:

Der Tag hat wieder um 06:00 Uhr gestartet. Glücklicherweise habe ich mich dieses Mal mit Chris in der Buckingham Palace Road getroffen, weswegen ich nur ca. eine Stunde mit dem Zug fahren musste. Eine relativ kurze Entfernung für jeden, der in London arbeitet.

Sobald ich Chris getroffen habe, sind wir zur BTP Station Ebury Bridge gegangen. Die BTP ist zuständig für alle Straftaten und Vorfälle in Bahnhöfen und Zügen, sowie auf den Gleisen. Dort hat uns David eine PowerPoint Präsentation über seine Arbeit beim National CCTV Control Centre gezeigt. Die BTP hat Zugriff auf über 40000 Kameras in ganz Großbritannien, hauptsächlich natürlich an Bahnsteigen und Bahnhöfen, aber auch an Zugängen zu U-Bahnen und wichtigen Wegen zu Bahnhöfen und werden über 50000 Mal im Jahr angefordert. Dafür haben sie eine Einsatzzentrale in London, deren Backup Zentrale bei der Station Ebury Bridge ist, und eine Einsatzzentrale in Birmingham. Sobald ein Einsatz für die BTP eingeht, hilft das CCTV Centre dabei den Einsatz so schnell und sicher für die Beamten abzuarbeiten wie möglich, indem sie alle Überwachungskameras heraussuchen, die den Einsatz zeigen und diese live an die Einsatzzentrale oder an Vorgesetzte übertragen. Zudem haben sie gleichzeitig Zugriff auf den Speicher der Kameras, der meistens die letzten 14-28 Tage aufzeichnet. Neben der Liveübertragung eines Einsatzes sichten sie also gleichzeitig die Videos, um den Tathergang rekonstruieren zu können und dies sofort den Beamten mitteilen zu können, um etwaige Sperrungen der Gleise so gering wie möglich zu halten. Sie sichern diese Videos dann auch als Beweismittel für etwaige spätere Strafverfahren. Zudem werten sie Videos aus, schneiden diese und stellen sie den ermittelnden Beamten zur Verfügung. Die Übertragung findet ausschließlich über eine Cloud statt, sodass alle Beamten sofort darauf zugreifen können.

Anschließend sind Chris und ich wieder zurück zum Büro der BTP in der Buckingham Palace Road gegangen und er hat mich zu Greig geführt, der die Facial & Image Recognition Unit ins Leben gerufen hat. Dabei werden Bilder von Straftätern von Überwachungskameras in eine Datenbank eingepflegt. Die Personen werden manuell genau beschrieben, sodass sie dann recherchierbar sind. So können dann Serientaten erkannt werden. Hat eine gesuchte Person an einer bestimmten Örtlichkeit eine Straftat begangen, wird ein Dokument mit einem GPS-Marker versehen und in dem Programm hochgeladen, das auf den dienstlichen Smartphones installiert ist. Dadurch erhält jeder Beamte, der den Ort betritt, eine Benachrichtigung, dass dort nach dieser Person Ausschau zu halten ist. Zudem werden unbekannte Straftäter in einem Gesichtserkennungsprogramm hochgeladen und verglichen.

Werden spielende Kinder oder Jugendliche in der Nähe von Gleisen angetroffen, können die Beamten der BTP diese ansprechen und nach ihren Personalien fragen. Diese werden dann in ein Formular eingetragen, wodurch automatisch ein Brief an die Eltern versandt wird, in dem steht, dass die Eltern ihre Kinder besser über die Gefahren an Bahngleisen aufklären sollen.

Am Nachmittag durfte ich dann noch zwei Beamte der BTP begleiten, die an der Waterloo Station, eine der größten Stationen der BTP, arbeiten.

Tag 13:

Ich hatte den ganzen Vormittag Zeit, um mir London anzusehen. Das habe ich genutzt, um den Camden Market zu besuchen.

Um 15:00 Uhr habe ich mich dann mit Clare und ihrem Kollegen bei der Waterloo Station getroffen, um diese in ihrer Spätschicht zu begleiten. Sie haben mir erklärt, dass die BTP eine hauptsächlich privat finanzierte Polizei ist. Die BTP wird hauptsächlich von den Bahnunternehmen bezahlt.

Clare und ihr Kollege sind beim Drones & Disruption Team. Relativ zeitnah nach Dienstbeginn war dann auch schon der erste Einsatz. Eine Person wurde in Norbiton auf den Gleisen gesehen. Aus diesem Grund sind wir mit dem Polizeifahrzeug mit Blaulicht von Waterloo aus losgefahren. Die Fahrt hätte ungefähr 45 Minuten mit Blaulicht gedauert, da jedoch mehrere Züge berichtet haben, dass sie keine Personen an den Gleisen gesehen haben, mussten wir nicht mehr anfahren, denn das Disruption Team ist nur dafür da, die Verzögerungen auf den Gleisen so gering wie möglich zu halten.

Die beiden Beamten wollten mir ihre Drohne zeigen, da jedoch an diesem Tag in London ein Flugverbot für Drohnen galt, mussten wir weiter aus der Stadt fahren. Daher sind wir 1h 40 bis nach Woking zum dortigen Zugdepot gefahren. Dort angekommen hat uns der Angestellte des dortigen Bahnunternehmens mitgeteilt, dass wir dort auch keine Drohne fliegen dürfen. Somit konnte mir die Drohne nicht in Aktion gezeigt werden. Die beiden Beamten haben dann beschlossen an verschiedenen Bahnübergängen zu kontrollieren, ob sich jeder an das Rotlicht hält. Anschließend haben wir noch Parkhäuser an Bahnhöfen und die Bahnsteige bestreift. Jeder Bahnhof und jede Streifentätigkeit wird dann am Handy in ein Streifenbuch eingetragen.

In den Zügen finden regelmäßig Durchsagen statt, dass man alles, das einem auffällig vorkommt der BTP melden kann. Dabei wird eine Nummer angegeben, der man eine Nachricht schicken kann. Daraufhin wird von der Einsatzzentrale jedes Mal ein Einsatz angelegt.

Gegen 21:30 Uhr war ich dann wieder zurück an der Waterloo Station und konnte mit dem Zug zurück nach Norbiton fahren.

Tag 14:

An diesem Tag hat mir EJ alle wichtigen Orte in London gezeigt, die ich noch nicht gesehen habe. Außerdem haben wir Scones in einem Park gegessen. EJ hat extra für mich bereits im Voraus organisiert, dass ich direkt zur Haustür der Downing Street 10 gehen konnte und dort ein Bild machen konnte. Dabei war sogar die Katze des Prime Ministers da und ließ sich von mir streicheln.

Am Abend bin ich dann schließlich wieder zurück nach München geflogen.

Schlussbemerkungen

Mir sind einige Dinge aufgefallen, die in den oben genannten Berichten keinen Platz gefunden haben, deswegen zähle ich diese hier in unzusammenhängender Reihenfolge dar.

Alle Polizeibeamte, außer Angehörige der bewaffneten Polizei sind unbewaffnet, dennoch hatte keiner der Polizeibeamten Angst, oder hat sich unsicher gefühlt. Eher war es so, dass sie kein Bedürfnis gesehen haben eine Waffe zu tragen.

Dennoch ist mir die Polizeiarbeit im Großen und Ganzen als sehr ähnlich zur Arbeit in Bayern vorgekommen. Vor allem, weil ich mit größeren Unterschieden gerechnet habe.

Die meisten Orte sind videoüberwacht. Fast jedes Restaurant und jeder Ort hat Videokameras installiert.

In den knapp zwei Wochen habe ich fast jeden Tag eine andere Dienststelle angesehen und war dort immer so lange wie der Arbeitstag für die jeweiligen Beamten dort gedauert hat. Ich habe dadurch sehr viele und detaillierte Eindrücke in die Arbeit der Polizeibeamten erhalten. Obwohl es sehr interessant war, hat es mich trotzdem ein wenig angestrengt den ganzen Tag als einzige Deutsche alleine Englisch zu reden und aufmerksam zuzuhören, vor allem, weil einige eine etwas schwierigere Aussprache hatten.

Aber vielleicht konnte ich genau deswegen das Leben und die Leute sehr gut kennenlernen und habe sehr viele besondere Dinge zu sehen bekommen.

Jeder dem ich begegnet bin, war sehr gastfreundlich, freundlich und hilfsbereit.

Nach meinem Aufenthalt in Essex und London kann ich die meisten Klischees über Engländer mit tollen Erinnerungen bestätigen und bin froh die Chance auf ein so besonderes Praktikum genutzt zu haben.