IPA Deutschland

Gemeinsam Europa gestalten: Das erste Treffen der 7-Regions-Group Europe-Mid in Chisinau – ein Aufbruch in die Zukunft der IPA

Vom 19. bis 22. Juni 2025 fand in Chisinau, der Hauptstadt der Republik Moldau, ein bedeutender Meilenstein für die International Police Association (IPA) statt: Das erste Treffen der 7-Regions-Group Europe-Mid markierte einen neuen Impuls für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Austausch und Zukunftsgestaltung innerhalb der europäischen IPA-Sektionen.

Mit Vertretern aus zehn Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Moldawien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, die Ukraine und der Schweiz (in Person des IEB-Schatzmeisters), war das Forum so international wie ambitioniert. Für Deutschland nahm IPA-Präsident Philipp Kurz teil – und brachte die Stimme der IPA Deutschland in zahlreichen Debatten wirkungsvoll ein.

Professionell organisiert, leidenschaftlich gelebt

Die IPA Moldawien erwies sich als hervorragender Gastgeber. Es wurde eine Veranstaltung realisiert, die sich durch ein hohes Maß an Professionalität, technischer Exzellenz und herzlicher Gastfreundschaft auszeichnete. Bereits zur Eröffnung setzte die moldawische IPA ein starkes Zeichen: Ein Memorandum of Understanding mit dem Innenministerium wurde unterzeichnet – ein klarer Ausdruck der engen Zusammenarbeit zwischen Polizei und IPA vor Ort.

Zudem hielt die Vorsitzende der Association of Women in Police Moldawien einen eindrucksvollen Impulsvortrag, der den Stellenwert von Diversität und Gleichstellung im Polizeiwesen hervorhob.

Auch ein protokollarischer Empfang durch die moldawische Innenministerin Daniella Misail‑Nichitin unterstrich die Bedeutung dieser Veranstaltung auf nationaler Ebene.

Viel Raum für Ideen – noch Luft nach oben bei der Umsetzung

Dem fachlichen Austausch wurde viel Zeit eingeräumt, allerdings zeigte sich, dass es an vielen Stellen noch an konkreter Zielorientierung mangelt. Die Diskussionen verliefen teils unverbindlich, der inhaltliche Tiefgang blieb mitunter hinter den Erwartungen zurück. Doch das darf nicht als Schwäche gewertet werden – vielmehr ist es ein deutliches Signal: Hier liegt enormes Potenzial, das nun gemeinsam gehoben werden muss.

Wichtige Themen im Fokus – mit klarer deutscher Handschrift

Die Gespräche zeigten, wo die Herausforderungen, aber auch die Chancen für die Zukunft liegen:

  • Öffentlichkeitsarbeit des International Executive Board: Ein gemeinschaftlicher Ansatz ist notwendig – aktuell wird das Engagement für einzelne Projekte noch als zu unausgewogen empfunden.
  • Arthur Troop Scholarship: Eine Reduzierung des individuellen Förderbetrags bei gleichbleibendem Budget wird diskutiert, um mehr Mitglieder erreichen zu können.
  • IPA-Games: Große Zustimmung – aber die Finanzierung muss gesichert werden.
  • Young Police Officers‘ Seminar (YPOS): Deutschland setzte hier ein klares Signal. Die positive Resonanz auf die Initiative zeigt den Bedarf nach stärkerer Nachwuchsförderung.
  • On-Patrol-Events: Als neues Veranstaltungsformat wurden sie einhellig begrüßt. Nun geht es darum, sie strukturiert umzusetzen.
  • IBZ Schloss Gimborn: Die Zukunft dieses zentralen Bildungsortes steht zur Diskussion. Es braucht eine Neuausrichtung, um internationale Akzeptanz zu sichern.
  • Technologie & Digitalisierung: Ob IPA-App oder Cloud – Innovation ist gefragt. Doch sie muss auch realistisch finanzierbar und nutzerorientiert sein.
  • Travel Assistance & Strukturfragen: Die aktuelle Verwaltungspraxis wird kritisch hinterfragt. Hier braucht es zeitgemäße Lösungen.

Internationale Partnerschaften – Zukunft durch Austausch

Besonders positiv: Die Gespräche über den Ausbau bilateraler Bildungsreisen und Austauschprogramme. Vor allem die IPA-Sektionen der Slowakei und Kroatien zeigten sich offen für neue Wege der Zusammenarbeit. Auch wenn sprachliche Barrieren – etwa in Moldawien – Herausforderungen darstellen, ist der Wille zur Vernetzung klar spürbar.

Gleichzeitig wurde deutlich, dass nicht alle Sektionen den vollen Überblick über aktuelle strategische Entwicklungen innerhalb der IPA besitzen. Hier besteht Handlungsbedarf, etwa durch transparente Kommunikation, Schulungen oder strukturierte Informationsangebote.

Aufbruch mit Rückenwind – und der Verpflichtung zum Handeln

Die Veranstaltung in Chisinau war nicht nur ein organisatorischer Erfolg – sie war ein deutliches Zeichen, wie stark das Potenzial der IPA als verbindende Kraft in Europa ist. Jetzt gilt es, die dort ausgetauschten Impulse in konkrete Projekte zu gießen. Die IPA Deutschland wird dabei weiter eine aktive, verantwortungsvolle und gestaltende Rolle übernehmen.

Mit Engagement, Ideenreichtum und einem klaren Werteverständnis bleibt die IPA ein einzigartiges Netzwerk für Freundschaft, Professionalität und internationalen Dialog im Polizeidienst.

Servo per Amikeco – Dienen durch Freundschaft. Europa lebt von Menschen, die Verantwortung übernehmen. Dieses Treffen war ein Schritt nach vorn.