Unter diesem Motto startete ich zusammen mit 15 Kollegen am frühen Morgen des 01.05.2024 von Homestead/Florida City zum Law Enforcement United Long Ride.
Enden sollte der Long Ride am 08.05.2024 und insgesamt 960 Meilen in Wilmington/North Carolina.
Jeder der 8 Tagen stand unter dem Motto „Honor the fallen and remember the survivors“. Neben dem Radeln wurden insgesamt 54 Memorial Stopps eingelegt.
An bestimmten Örtlichkeiten an denen Kollegen und Kolleginnen während des Dienstes ums Leben kamen oder Denkmäler der verschiedenen Police Departements wurden Kränze niedergelegt und Nachrufe vorgelesen. Dabei wurde es immer wieder emotional da auch Angehörige dieser Honorierung beiwohnten und mit ihnen gesprochen wurde. Alle Angehörige zeigten sich überrascht, dass ein Deutscher Polizeibeamter diese weite Reise auf sich nahm um ihren Toten zu ehren.
Die Strecke des ersten Tages verlief vom Startpunkt Homestead über die Vororte von Miami (Hialeah), Fort Lauderdale zum ersten Tagesziel West Palm Beach.
Die zweite Etappe führte uns auf der A1A an der schönen Ostküste entlang nach Sebastian. Zum Teil trennte uns Radler nur der Strandabschnitt vom Meer.
Am dritten Tag war die Space Coast an der Reihe wo wir am Kennedy Space Center vorbeikamen um dann nach knapp 115 Meilen in Edgewater eintrafen. Überraschend waren Freunde (Dough und Mo) aus Tampa/Clearwater, die gleichzeitig die FOP Lodge 43 vertreten, am Zielort um Applaus zu spenden.
Bei der vierten Etappe blieben wir noch in Florida und verließen unter Begleitung von Polizeimotorrädern den Küstenabschnitt um nach weiteren 120 Meilen in Jacksonville halt zu machen.
Der nächste Tag war der längste des Long Rides mit knapp 132 Meilen. Zuerst fuhren wir nach Jacksonville Beach um auf der A1A rechtzeitig zur Lunch Time in Fernandina Beach einzutreffen. Nach gefülltem Magen mit Sandwiches u.a. ging es ins Landesinnere und die Grenze des Bundesstaat Georgia wurde überquert um dann in Brunswick zu nächtigen.
Der sechste Tag begann wie immer sehr früh bei Dunkelheit und wir fuhren mit vollem Tempo in Richtung South Carolina. Ein Stopp in Savannah um ein Bild der Filmumgebung des Kinofilms „Forrest Gump“ (Tom Hanks) zu schießen und eine Tasse Espresso zu trinken. Der Tag endete in Ridgeland (South Carolina).
Die langen Sitzeinheiten der Tage zuvor spürte ich an Tag 7, aber da muss jeder durch der ein „Long Rider“ werden möchte. Über die schöne Brücke von Charleston nach Mt. Pleasant führte die Tour um dort eine Pause bzw. Ehrung zu machen. Dort traf ich einen ehemaligen Kollegen aus meiner Schicht der dort mit seiner Frau und Kinder seit 5 Jahre lebte und nun wieder nach Deutschland zurückkehrt. Coole Überraschung bei 35 Grad im Schatten. Geendet hat die vorletzte Tagesetappe an dem belebten Küstenort Myrtle Beach. Ein Bad im Atlantik und einem Teller Spaghetti rundeten den Tag ab.
Der letzte Tag war der kürzeste da einige von uns noch später mit dem Auto weiter zu den anderen Startorten des 3 Day Rides fuhren. Myrtle Beach wurde bei Dunkelheit verlassen. In Southport bestiegen wir die Fähre und fuhren über den Cape Fear River um auf dem Landweg nach knapp 90 Meilen am Ziel des Long Rides den Ort Wilmington/North Carolina zu erreichen. Am Zielort empfing uns ein Dudelsack Spieler der traditionell die schottische Nationalhymne spielte.
Nach den 8 Tagen fuhr ich dann mit vier anderen Radlern mit dem PKW nach Reading/Pennsylvania von wo es dann am 10.05.2024 in drei Tagen nochmals mit dem Rad nach Washington D.C. ging.
Am 10.05.2024 starte die Gruppe mit 16 Radlern in Reading. Bei strömenden Regen und 8 Grad war es gegenüber den heißen Temperaturen an der Ostküste der USA „sau kalt“. Ein Stopp an einer Grundschule um den Kindern eine Überraschung zu bringen, diverse Stopps um sich aufzuwärmen endete die erste Etappe nach ca. 110 Kilometer bei einem Barbecue im Hotel in York.
Die zweite Etappe führte uns bei trockenem und kühlen Temperaturen in Pennsylvania über welliges Gelände (Heartbreak Hill/ein Kollege erlitt vor 2 Jahren einen Herzinfarkt, überlebte aber!) nach Maryland zur Stadt Baltimore.
Die Letzte Etappe wurde emotional und starte um 05.15 Uhr und führte uns zunächst bei strömenden Regen an den Stadtrand von Washington D.C.. Dort trafen sich alle 3 Day Radler aus den verschiedensten Staaten zu dieser Sternfahrt.
Ca. 900 Radfahrer (-innen) fuhren die letzten 15 Kilometer unter Begleitung von hundert Kradlern zum Hotel in dem die Abschlusszeremonie stattfand.
Jeder Radler hatte ein Armreif mit Namen eines verstorbenen Kollegen oder Kollegin am Handgelenk. Evtl. traf man dann die Angehörige um mit ihnen zu reden und ihnen diesen Reif zu überreichen. Der Tag endete nach Verabschiedung aller Radler im Hotel in Alexandria.
Anschließend an der Radtour folgten noch 3 Tage Police Week 2024, bei der viele Kollegen aus dem ganzen Land teilnahmen. Neben der Besichtigung des Enforcement Memorial und dem Law Enforcement Museum nahm ich in Uniform an der Virgil Candlelight Ceremony teil und tauschte begehrte „Patches“ des Landes Baden-Württemberg.
Zum LEU Long Ride ist zu sagen, dass jeder Teilnehmer dies aus eigener Tasche bezahlen muss. Jedoch wurden die Mittag- und Abendessen zum Teil von diversen Organisationen und privaten Personen bezahlt.
Bei dem “3 Day Ride“ (bei mir Pennsylvania Ride) mussten alle Radler $ 1750.- aufbringen. Inkludiert waren die Unterbringung und evtl. Essen. Der Rest wurde als Spende an die LEU übertragen. Mit den Spendengeldern (insgesamt $ 500 000.-) werden Sommercamps für Hinterbliebene Kinder finanziert.
Über Spendengeldern von Familienmitgliedern, Freunden, Kolleginnen und Kollegen sowie diverse Firmen konnte ich meine Challenge finanzieren und als erster Deutscher Polizeibeamter am Long Ride teilnehmen.
Dank der International Police Association (IPA) und dadurch verbundene Freundschaften in den USA (Jim Rexroad/FOP Lodge 43/Pinellas Park) bekam ich ersten Kontakt zum Veranstalter Law Enforcement United und daraus resultierte die Teilnahme der tollen und sehr gut organisierten Tour.
So eine Veranstaltung, vor allem lange Tagestouren, verbinden die Teilnehmer und es werden neue Freundschaften geknüpft. Als Beispiel sei zu nennen, dass ich nach der Tour in Washington zwei Tage bei einem Kollegen nächtigen durfte.
Vor allem möchte ich mich bei meiner Ehefrau bedanken, die mich vor dem Event trainieren ließ und während der Tour immer wieder von zu Hause aus unterstützte.
Danke an alle Spender, sei es Familienmitglieder, Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Firmen, FOP Lodges und IPA Sektionen.
Danke auch an alle Supporter die während der Tour immer wieder die Wünsche aller Radler erfüllten. Ohne diese wäre solch ein Event nicht möglich.
Ein besonderer Dank gilt Rick Gallo (LEU), der für die ganze Organisation des Long Rides verantwortlich war.
Danke an die IPA, in deren Namen und Mitgliedschaft ich überhaupt an solchen Veranstaltungen teilnehmen bzw. Kenntnis erlangen konnte.
Achim Dieterich
Servo per Amikeco
Facebook: LEU FLETC Long Riders
www.leunited.com