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IPA unterstützt bei Trainingstagen der BPH in Antwerpen 

Einmal im Jahr ist ein 3tägiges Seminar beim Landesamt für Ausbildung-, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) NRW im Zugrahmen buchbar, dessen Inhalt die Einheiten selbst planen und gestalten können. 

Vorgesehen sind Inhalte, welche zum einen den taktischen Einsatzwert verbessern und zum anderen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. 

Durch die 1. BPH NRW wird dieses Angebot regelmäßig genutzt. 

Die Trainings reichen von taktischen Fortbildungen in den Einrichtungen des LAFP Selm, Zusammenarbeit mit Kollegen des PP München bis hin zu einer Fortbildung mit den Feldjägern Hannover. 

Dazu kommen Aktivitäten wie Orientierungsläufe mit verschiedenen Stationen, an denen Gruppenarbeiten geleistet werden oder / und das Training der körperlichen Belastungsfähigkeit.

Wir, der 1. Zug der 1. BPH, entschieden uns in diesem Jahr für eine Anfrage bei der Bereitschaftspolizei Antwerpen. 

Sowohl unsere Ansprechpartnerin Carine Pieters von der IPA Belgien als auch Karl Heeren und Samuel Zakowski von der Polizei Antwerpen waren sofort mit Begeisterung dabei uns zu unterstützen. 

Auch das PP Münster, das LAFP und das zuständige Referat des IM begrüßten unser Vorhaben.

So wurden wir nach vielen Emails am 31.10. im erst vor 6 Monaten eröffneten, neuen Headquarter der Polizei Antwerpen begrüßt. 

Vorher erhielten wir mit unserer Kolonne ab einer Raststätte vor den Toren Antwerpens durch 6 Kräder eine durchaus herrschaftliche Eskorte zum Headquarter, bei der sich offensichtlich der ein oder andere neugierige Bürger fragte, wer dort durch die Straßen von Antwerpen geleitet wird. 

Nach den Willkommensworten des Direktionsleiters bekamen wir Gelegenheit das wirklich äußerst beeindruckende Gebäude auf uns wirken zu lassen…..

So durften wir neben dem derzeit mit 576 m² weltweit größten VR-Trainingsfeld auch einen 2 stöckigen, 800 m² großen taktischen Trainingsraum, der durch verschiebbare Wände in immer neue Szenarien umgebaut werden kann, bestaunen. Zudem können sogar die Streifenwagen über einen Aufzug in die Trainingsstätte gebracht werden. 

Nach einem sehr guten Mittagessen in der zentral gelegenen Kantine, deren Architektur und Einrichtung dazu einlädt, Dienststellen- und Direktionsübergreifend zu verweilen und sich auszutauschen, ging es zum „Westacker“, einer ehemaligen belgischen Kaserne. Dort machte sich endlich wieder das „normale“ Gefühl breit in einer gewohnten Umgebung zu trainieren nachdem wir während unseres Aufenthaltes im Hauptquartier eher dachten, wir kämen aus dem Mittelalter in die Neuzeit.

Hier warteten 3 Züge der BP Antwerpen und Gent, ein WaWe und ein SW auf uns, um verschiedene Szenarien abzuarbeiten. 

Wir wurden sowohl als Störer als auch im Gruppen- oder Zugverband eingesetzt, um die Taktiken und Vorgehensweise der belgischen BP kennenzulernen. Aber auch, um unsere Taktiken zu präsentieren. 

Für großes Erstaunen sorgte, dass wir im Gegensatz zur BP Belgien keine Schilde nutzen und trotzdem oder gerade deshalb sehr flexibel aber auch durchsetzungsstark sind.

Ebenso sind Zugriffe bzw. Festnahmen durch BP nur in Ausnahmen vorgesehen. 

Die Einsatztaktik bei Versammlungen / Veranstaltungen unterscheidet sind grundsätzlich vor der in NRW. 

Zunächst versucht man, den Versammlungs- oder Veranstaltungsteilnehmern den öffentlichen Raum möglichst umfangreich zu überlassen, ohne Polizei offen zu zeigen. 

Alleine sog. Kommunikationsteams in Uniform sind im Einsatzraum.

Kommt es zu Störungen aus der Versammlung / Veranstaltung, werden Festnahme-Teams in zivil entsandt.

Erst wenn es zu größeren Ausschreitungen kommt, wird die BP zur Lagebereinigung eingesetzt. 

Eine bürgernahe, versammlungsfreundliche und ansprechbare BP, die in der vollen Schutzausstattung inkl. Helm in der Nähe der Versammlung oder eines anderen Events agiert, ist in Belgien so nicht an der Tagesordnung. 

Dennoch waren die Kollegen an der NRW Taktik, unserer Vorgehensweise und an einem Erfahrungsaustausch sehr interessiert. 

Insofern werden wir selbstverständlich eine Gegeneinladung aussprechen, um an den gegenseitigen Erfahrungen zu partizipieren.

Ein herzliches Dankeschön, an alle die uns dabei unterstützt haben.

Wir freuen uns schon…..

(Bilder + Text: Mike B.)