Die IPA Barcelona veranstaltete vom 29. September bis 03. Oktober 2025 die VII. Ruta Transpirenaica. Die Strecke führte in 3 Tagen von Irùn an der französischen Grenze am Golf von Biskaya quer über die Pyrenäen nach Roses am Mittelmeer.
Nachdem es die ganze Woche ununterbrochen geregnet hatte, starteten Gerhard Schlayer, Stefan Eckl, Martin Schneider und Jürgen Ganter am 27. September frühmorgens im heimischen Schwarzwald, wobei uns bis ins Simonswäldertal noch leichter Nieselregen begleitet hat. Ab dann war’s trocken und sogar sonnig, ideales Motorradwetter!
Die erste Etappe ging ca. 450 km weit über Landstraßen bis Montceau-les-Mines, wo wir im B&B-Hotel gut und günstig übernachtet haben. Direkt nebenan befand sich ein tolles Steakhaus. Besser geht’s nicht.
Am zweiten Tag war es wieder ungefähr gleich weit bis Périgueux, auch dort haben wir ein B&B gefunden, direkt daneben war ein Buffalo-Grill. Auch nicht schlecht.
Am dritten Tag nochmals ca. 400 Kilometer bis an unser erstes Ziel, Irún, direkt an der französisch-spanischen Grenze gelegen. Einchecken im Hotel Urdanibia-Park, teilweise waren die Biker aus ganz Europa schon da, viele kamen nach uns an.
Am Abend fand die offizielle Begrüßung und Toureinweisung statt, gefolgt von einem leckeren gemeinsamen Abendessen und gegenseitigem Kennenlernen. Und siehe da …. es waren wieder einige gute Bekannte von anderen Motorradtreffen da. IPA-Freunde aus Belgien, Österreich, Italien (Trentino), Deutschland und natürlich Spanien. Insgesamt waren es um die 50 Teilnehmer. Jede/r erhielt bereits im Vorfeld die Routen für’s Navi, wobei es wie immer war: jedes Navi wollte eine andere Strecke fahren …. eigentlich unglaublich.
Die erste Etappe führte uns von Irún nach Jaca, wobei ein Großteil der Strecke auf der französischen Pyrenäenseite entlang führte. Das war aber aufgrund der tollen Landschaft und Straßen eigentlich völlig egal, nur der Benzinpreis ist in Frankreich ca. 25 Cent höher ….
Nach ungefähr 400 Kilometern auf teils „Kamelwegen“ (O-Ton eines Teilnehmers) erreichten alle am Abend das Hotel Oroel in Jaca, der Abend stand zur freien Verfügung und wurde von den Teilnehmern für einen Besuch in der schönen Altstadt genutzt oder man blieb gleich im Hotel.
Die zweite Tagesetappe der Ruta führte dann von Jaca nach Andorra, das Highlight der Tour mit den meisten Pässen auf der Strecke. Nach wiederum etwas mehr als 400 Kilometern war das Hotel Yomo Patagonia in Arinsal erreicht, ein Skiressort oberhalb von Andorra La Vella. Eine tolle Landschaft, aber das Verkehrschaos in Andorra La Vella muss zuvor durchgestanden werden ….
Ein tolles Abendessen vom Buffet, noch den Flüssigkeitsverlust des Tages ausgleichen und dann ab ins Bett.
Am dritten Tag ging es nämlich wieder um die 400 Kilometer weit bis zum Zielort der Etappe in Roses. Natürlich mussten zuvor noch in Andorra zollfreie Mitbringsel für die Liebste daheim gekauft werden und bei den Spritpreisen (1,25 Euro/l Super) war es schade, dass Motorräder keine größeren Tanks haben. Vielleicht hätte man noch die guten Touratech-Koffer füllen können?
Angekommen in Roses wäre es eigentlich das richtige Wetter für ein Bad im Mittelmeer gewesen, aber wir hatten keine Zeit, da der Abschlussabend mit Essen vom Buffet (alles was das Herz, bzw. der Magen begehrt) gerufen hat. Jeder Teilnehmer erhielt ein Zertifikat und es wurden noch Gastgeschenke ausgetauscht, bevor man sich verabschiedete.
Danke an José Luis López Callejas und sein gesamtes Team für die perfekte Organisation!
Interessant waren an allen drei Pyrenäentagen die Begegnungen mit der heimischen Tierwelt. Kühe, Schafe, Ziegen und ganze Pferdeherden waren ständig entlang (und auf) der Fahrbahn zu bewundern. Dazu noch deren Hinterlassenschaften auf der Fahrbahn, aber es war ja trocken ….
Am nächsten Morgen stand die erste Etappe der Rückfahrt an, aber nicht, ohne zuvor noch das obligatorische Bad im Mittelmeer zu nehmen. Es war herrlich erfrischend, das Wasser war aber wärmer als die Außentemperatur. Die am Strand entlang laufenden Spanier waren meist mit warmen Jacken bekleidet. Aber die können ja auch nicht wissen, dass echte Schwarzwälder eine andere Auffassung von warm und kalt haben ….
Das erste Tagesziel der Rückfahrt war Orange, wo wir nach wiederum etwas mehr als 400 Kilometern ein tolles kleines Altstadthotel gebucht hatten. Dazu noch ein leckeres Abendessen in einem guten Restaurant. Der Tag war gerettet.
Obwohl die Wetterprognosen für die beiden letzten Tage eigentlich nicht so einladend waren, hatten wir für die nächste Etappe bis Lons-le-Saunier im französischen Jura nochmals richtig Wetterglück und konnten mit herrlichen Ausblicken auf die Seealpen bei Sonnenschein fahren. Die letzten 50 Kilometer allerdings regnete es in Strömen, aber wir wollten die Regenklamotten ja auch nicht umsonst mitgenommen haben …. Das war aber der erste Regen in der ganzen Woche.
In Lons-le-Saunier haben wir wieder ein altehrwürdiges Hotel gefunden, das von jungen Leuten geführt wird. Von außen (und im Treppenhaus) noch stark renovierungsbedürftig, haben wir allerdings nagelneu gerichtete Zimmer vorgefunden, in denen man teilweise Fußball hätte spielen können. Im urigen Lokal hat es uns so gut gefallen, dass wir dort geblieben sind und die angebotenen leckeren Pizzen gegessen haben.
Nach einem tollen Frühstück haben wir vorsichtshalber gleich die Regensachen angezogen, was auch angesichts der Temperaturen hilfreich war (5 Grad Celsius bei der Abfahrt ist nun doch nicht so warm).
Geregnet hat es dann aber erst kurz vor Belfort, dort dann aber um so stärker und als wir bei Müllheim die Grenze passiert haben, schien auch wieder die Sonne. Ein kurzer, intensiver Regenschauer bei Elzach, und dann waren wir nach wiederum fast 400 Kilometern wieder daheim.
Fazit: eine tolle Motorradausfahrt, aufgrund der Distanzen und auch der kurvenreichen Straßen in den Pyrenäen nicht unbedingt für jede/n geeignet, aber mit unvergesslichen Eindrücken und tollen Begegnungen mit IPA-Freundinnen und
-Freunden aus vielen europäischen Ländern. 4460 Kilometer und 7800 Kurven (laut Navi) in 9 Tagen und alle sind wieder gesund und ohne Panne zuhause angekommen! Das ruft irgendwann nach einer Wiederholung.
Gracias de nuevo, fue muy divertido! Nos vemos la próxima vez.