In der Tradition unseres IPA- Radioclubs stellt die Leuchtturm-Aktivität (LH) einen weiteren Höhepunkt eines Jahres dar. Seit 2002 finden sich alljährlich viele IPA-Freunde zur Internationalen Leuchtturm-Aktivität (ILLW) am 3.Augustwochenende ein. Die Idee stammt aus den 1990iger Jahren von schottischen Funkamateuren, von Leuchtturm zu Leuchtturm zu funken. Daraus entwickelte sich über viele Jahre eine internationale Funkaktivität über viele Kontinente. Aus unserem IPA-Radioclub fanden sich ab 2002 starke Crews, die sich an unseren Sommer-Fielddays an den verschiedensten Orten an Nord-, Ost- und Bodensee, sowie auf Feuerschiffen beteiligten. (Bild) Die Crews, oft von 8 und mehr Funkfreunden wurden durch Ihre Frauen (XYL) begleitet, die auch zum Teil mitfunkten (Lizenzinhaberin) und darüber hinaus für das leibliche Wohl sorgten. Abends stand das entspannte Klönen bei Kerzenschein, Grillwurst, Rotwein und kühles Blondes im Mittelpunkt.
Tagsüber wurde im Wechsel im Zweierteam das Funkgerät vorzugsweise im Sprechfunk (SSB) auf mehreren Kurzwellen-Bändern strapaziert. So sammelten sich im LOG-Buch über das Wochenende schnell hunderte Funkverbindungen an, darunter viele andere Leuchtturm-Crews an der Nord- und Ostsee aber auch vereinzelt an den Küsten Europas. (Bild) Jede dieser Funkverbindungen wird elektronisch oder durch eine QSL-Karte (Funkbestätigung als Postkarte) (QSL Rücks) beantwortet, die jedes Jahr aufs Neue gestaltet wird, und so bei vielen Funkamateuren zu beliebten Sammlerobjekten wurde.
Jedes Leuchtturmtreffen bedurfte großer Anstrengungen bezüglich der Vorbereitung, welche schon bis zu einem Jahr vorher angegangen werden mussten und sich nur in Teamarbeit lösen ließen. Es war nicht immer einfach, geeignete Unterkünfte für alle in der Nähe eines Leuchtturmes zu finden, weil die Bedingung darin besteht, nicht weiter als 1000m vom Leuchtturm zu sein. An dieser Stelle sei auch das Verständnis und Unterstützung der örtl. Gemeinden, dem Wasser- und Schiffartsamt, auch mal der Wasserschutzpolizei und der DGzRS erwähnt, die in der Vergangenheit zum Gelingen unserer LH-Aktivitäten beitrugen. Der Aspekt der Öffentlichkeitswirksamkeit soll nicht vergessen werden. Da wo sich die Gelegenheit ergab, erklärten wir neugierigen Besuchern unsere Funkaktivität als IPARC.
Letztlich war es doch immer ein erlebnisreiches Wochenende und es ist bei allen Beteiligten in guter Erinnerung geblieben. Ein besonderes Erlebnis sei erwähnt, es war 2017 die Aktivierung des Feuerschiffs Elbe1 mit einer Überfahrt zur Insel Helgoland. (QSL) Man bekam hier die harten, schmalen und zu kurzen Kojen zu spüren und die Nordsee war zu dem Zeitpunkt auch unruhig. Leider mussten 2019 und 2020 die Leuchtturm- Aktivitäten wegen der sich anbahnenden Corona-Pandemie unterbrochen werden. Nach der Pandemie zogen sich viele der früheren Crewmitglieder aus Altersgründen zurück und so aktivierte nur noch eine kleine Gruppe seit 2021 weitere Leuchttürme vorzugsweise an der Ostsee, um die Tradition nicht abbrechen zulassen. Im letzten Jahr gab es eine Besonderheit, es wurde ein Sonder-Klubrufzeichen DL70IPASD in die Luft gebracht aus Anlass des 70jährigen Bestehens der IPA Sektion Deutschland. (QSL) Vom Leuchtturm Buk-Bastorf bei Kühlungsborn aus konnten fast 400 Funkverbindungen europaweit geführt werden. Für 2026 ist ebenfalls wieder ein Sonderrufzeichen zum 50.Jubiläum unseres IPA-Radioclub vorgesehen, welches auch zur Leuchtturm-Aktivität zum Einsatz kommen soll. Hier haben wir uns den Leuchtturm Bülk an der Kieler Förde als Ziel vorgenommen. Unser Aktivteam des IPA-Radioclubs würden sich sehr freuen, wenn es IPA Freunde aus den nördlichen IPA-Vbst. gäbe, die uns bei der Organisation zukünftiger Leuchtturm-Aktionen an Nord- und Ostsee unterstützen könnten, besonders durch einen Vorschlag eines Leuchtturmes in Verbindung mit geeigneten naheliegenden Unterbringungsmöglichkeiten, so zusagen durch vor Ort-Aufklärung. Gern sind auch IPA-Mitglieder mit Amateurfunklizenz bei uns willkommen, die bisher noch nicht den Weg zu uns in den Radioclub gefunden haben.
Wer ohne Lizenz und Funkgerät einfach mal hören möchte, kann dies mit einem sogenannten Web-SDR im Internet. Web-SDR sind im Internetbrowser lauffähig und je nach Ausstattung des Web-SDR kann man die verschiedenen Wellenbereiche und Betriebsmodis abhören. Der Empfänger kann einfach im Browser gesteuert werden. Unter websdr.org findet man einen weltumspannenden Einstieg. Sehr bekannt ist das Web-SDR der Universität Twente und sehr einsteigerfreundlich zeigt sich das Web-SDR unter wmk.nordhessenfunk.de
Die Zeiten der deutschen „IPA-Runde“ :
Donnerstag, 18:00 Uhr Ortszeit, 3680 kHz +/- QRM (ganzjährig)
Alternativfrequenz, je nach Ausbreitungsbedingungen: 7120 kHz +/- QRM
Sonntag, 10:30 Uhr Ortszeit, 3680 kHz +/- QRM (01. Oktober bis 31. März)
Sonntag, 11:00 Uhr Ortszeit 7085 kHz +/- QRM (ganzjährig)
Weitere Informationen zum IPARC sind unter unserer Web-Seite https://dl0ipa.darc.de/ zu finden. Infos zum Lighthouse-Weekend finden sich unter https://illw.net/.
Serco per Amikeco
Rolf Fahlbusch, DC2WF