In diesem Jahr führte mich mein Sommerurlaub erneut in die USA. Die IPA Mannheim gewährte mir hierbei ein weiteres Mal, Einblicke in andere, befreundete Polizeidienststellen. Ich entschied mich dazu das Miami-Dade Police Department (MDPD) zu besuchen. Mit rund 4.600 Mitarbeitern ist das MDPD die größte Polizeibehörde im Südosten der USA. Bereits aus Fernsehsendungen und Filmen wie CSI Miami, Miami Vice, Bad Boys und Dexter war mir das Department grob bekannt.

Bereits im Eingangsbereich war ich überwältigt von der riesigen Mosaikwand die aus Bildern der dort arbeitenden Kollegen bestand. Durch meine Streifenpartnerin Julia und viele weiterer ihrer Kollegen, die sich extra für mich die Zeit nahmen, wurde ich dort freundschaftlich und herzlich empfangen.

Nach einer kurzen tagesaktuellen Lageeinweisung für alle Streifenpolizisten durch Sergeant Jeff gewährte mir Julia dann Einblicke in die verschiedenen Sektionen des Departments. Hierbei hatte ich u.a. die Möglichkeit das Aufgabengebiet des Real Time Crime Center (RTCC) kennenzulernen.

Police Officer Toussaint erklärte mir, dass es sich bei dem RTCC um ein Netz modernster Technologien handelt. Mit über 800 Videoüberwachungskameras, teils ausgestattet mit akustischen Schusswaffensensoren, automatischen Kennzeichen- und Personenerfassungen und Vielem mehr besteht so die Möglichkeit Kriminalität in Echtzeit zu analysieren und zu bekämpfen.

Gerade als er dabei war mir das Kamerasystem zu erklären ging über ein KI-System namens „Shotspotter“ eine Meldung über eine Schussabgabe im Stadtgebiet ein. Über die angebrachten Sensoren konnten die Schüsse lokalisiert und im Originalton angehört werden. Weiterhin konnten über die Videokameras das Geschehen eingesehen und die Fluchtrichtung des Täters verfolgt werden. Kurze Zeit später gelang es Streifen den Täter zu stellen und ihn widerstandslos festzunehmen.

Anschließend ging es auf Streife durch Miami. Julia zeigte mir hierbei alle relevanten Stadtteile und Problemviertel aber natürlich auch touristische Hotspots bei denen mir die mögliche Größe und das Ausmaß polizeilicher Einsätze vor Augen geführt wurde. Natürlich kam auch hier der Spaß nicht zu kurz und so aßen wir typisch amerikanisch gemeinsam mit anderen Streifen Mittag in einem American Diner.

Danach ging es dann aber direkt wieder an die Arbeit. Vor der Durchführung einer Fahrzeugkontrolle wies mich Julia dann auf ein seit Juni neu bestehendes Gesetz hin, dass es, mit einigen Ausnahmen, jedem Bürger erlaubt, verdeckt Schusswaffen mit sich zu führen.
Bereits der erste kontrollierte Fahrer trug seine dann im Hosenbund. Umgehend wurde diese beschlagnahmt und alles Weitere wurde geprüft. Die Gefährdungslage der Kollegen dort empfand ich bei allen Kontrollen als deutlich erhöht.

Ich war deshalb durchgängig beeindruckt vom dennoch hochprofessionellen und sicheren Vorgehen der Kollegen und bin dankbar für die schöne Zeit mit ihnen.

Für diese besonderen Erfahrungen möchte ich mich herzlich bei den Kollegen des Miami-Dade Police Department und der IPA Mannheim bedanken.

Servo per Amikeco
Leon Ölmez