In der Woche vor Ostern fand das zweite #SHEisIPA Seminar im IBZ Gimborn statt. Nachdem bereits das erste Seminar im November 2024 international für großen Anklang bei den weiblichen Mitgliedern der IPA gefunden hatte, gab es auch für dieses Seminar wieder einen großen Zulauf.
Mit 25 Nationen und über 55 Teilnehmenden konnten wir als Projektteam diesmal nicht nur Teilnehmerinnen aus europäischen Ländern sondern auch aus den USA, sowie Eswatini und Kenia begrüßen. Am Sonntag, den 13. April reisten sodann alle bis spät in die Nacht an.
Am Montag starteten wir voller Energie in den ersten Seminartag. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie IPA – Mitglieder / Polizeibedienstete aus den verschiedensten Ländern unserer Erde zusammentreffen und ohne sich vorher je getroffen zu haben, sich sofort verstehen. Auch in diesem Seminar konnte ich dieses Phänomen beobachten. Bereits ab der ersten Minute herrschte ein reger Austausch zwischen den Teilnehmerinnen.
Als Einleitung gab es nach der Begrüßung durch den Weltpräsidenten Martin Hoffmann einen kurzen Rückblick auf das, was bisher im Projekt #SHEisIPA geschehen ist. Bis zum Mittag wurde durch Marie Daly (Projektteammitglied aus Irland) die Möglichkeiten innerhalb der IPA sowie die Rolle der Professional Commission dargestellt. Nach dem Mittag ging es dann mit einer Keynote und Strategien zum Netzwerken weiter und wie dabei die Potenziale gänzlich ausgeschöpft werden können. Den Abschluss bildete ein interessanter Bericht zu den #SHEisIPA Aktivitäten in Afrika. Ursprünglich war der Vortrag von unserem Projektteammitglied Pel vorgesehen. Da diese allerdings keine Ausreisegenehmigung erhalten hatte wurde er alternativ von Philisiwi Swane aus Eswatini gehalten.
Somit endete ein spannender erster Seminartag im Schulungsraum. Aber wer schon einmal bei einem IPA Seminar in Gimborn dabei war, weiß, dass die Turmbar am Abend zum Seminarprogramm genauso dazugehört. Wie bereits beim ersten #SHEisIPA Seminar im November gab es auch dieses Mal wieder einen Kulturaustausch. Dazu wurden bereits im Vorwege alle Teilnehmerinnen gebeten, etwas Landestypisches aus ihrer Nation mitzubringen. Nach dem Abendessen startete so der erste Kulturabend mit verschiedensten Snacks und Getränken. Damit fand der erste Tag einen angemessenen Ausklang.
Am Dienstag startete der Tag mit einem inspirierenden Vortrag von Ruth Busby zum Thema „Empower to lead“. In diesem ging es nicht nur darum, dass man andere unterstützen und fördern solle, sondern vor allem auch um Strategien sich selbst zu bekräftigen.
Direkt im Anschluss folgte ein Vortrag zur Einführung in das Thema KI unter dem Motto „Nutzen von Technologien als Unterstützung für den Erfolg“ . Kirsten de Jong aus den Niederlanden ging dabei nicht nur darauf ein, wie und wo die KI bereits im polizeilichen Alltag in den Niederlanden genutzt wird, sondern auch welche Vorteile diese für uns selbst haben kann und wie wir sie sinnvoll und als Alltagserleichterung einsetzen können.
Bei so vielen Vorträgen fällt es schwer, einen Favoriten zu finden. Aber ein wirkliches Highlight des Tages lieferte Liam Busby (IPA UK Mitglied und Polizist bei der Thames Valley Police, welcher das Programm #HeForShe vorstellte. Dabei beleuchtete er beeindruckend ehrlich und reflektiert die Arbeit des Programms und die Wichtigkeit männlicher Support Netzwerke. Hier geht es nicht darum, Frauen an die Hand zu nehmen, sondern in einem männlich dominierten Umfeld die bereits geleistete Arbeit sichtbar zu machen. Für mich ist es ein Stück weit die Treppe an der sog. gläsernen Decke vorbei.
Den Abschluss des Tages bildeten die inspirierenden Vorträge von Biljana Dulovic (IPA Montenegro), Jose de Rooijers (IPA Niederlande) und Inger Grete Lia Stalesen (IPA Norwegen) unter dem Motto „Empowering women through my policing journey“, wo ehrlich über Stolpersteine und Herausforderungen gesprochen wurde. Spätestens bei Ingers Vortrag zeigte sich, wie vielfältig das Teilnehmerinnenfeld war. Während Inger von ihren Erfahrungen während verschiedenster UN Missionen sprach, konnte auch Irene aus Kenia noch einige ihrer eigenen Erfahrungen aus dem Südsudan ergänzen. Die Reaktionen der Teilnehmerinnen zeigten, dass so einige Hemmnisse als Frau in eine Mission zu gehen, abgebaut werden konnten.
Auch an diesem Abend folgte nach dem Abendessen der zweite Kulturpart.
Am letzten, ganzen Seminartag ging es nach einer Vorstellung von Aneta Sobieraj zu „100 Jahren Frauen in der Polizei in Polen“ nach Köln. Hier trafen wir im PP Köln auf Silke Paul, Verbindungsstellenleiterin der IPA Köln. Nach einer Begrüßung nahm sie uns mit auf ihren polizeilichen und IPA internen Werdegang. Besonders schön war auch hier die tatkräftige Unterstützung der #SHEisIPA Frauen der Verbindungsstelle Köln zu sehen.
Nach kurzer Sightseeing Tour durch Köln fand das obligatorische Abschlussessen im Früh Brauhaus statt, bevor es dann wieder zurück nach Gimborn und am nächsten Tag für alle nach Hause ging.
Kimberly Geber
(Projektteammitglied #SHEisIPA und VbSt. Wolfsburg)