IPA Deutschland

International
Police Association

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Unsere Reise zur Westküste der USA (IPA)

Ein Bericht von Daniel Bohl

Dieser Bericht thematisiert ausschließlich die im Urlaub gemachten polizeilichen Erfahrungen mit der International Police Association (IPA).

Es sind nur noch wenige Stunden bis zu unserem Abflug in die Vereinigten Staaten, um genau zu sein nach Los Angeles. Koffer sind gepackt und die Vorfreude riesig. Dank der IPA Verbindungsstelle Wuppertal (International Police Association) haben wir Kontakte zu der IPA Region 6 (Kalifornien) geknüpft. John Prins (2. Vizepräsident / 30 jähriger Veteran mit dem Torrance Police Department) war für uns der Hauptansprechpartner vor Ort in Bezug zu allen polizeilichen Treffen und Kontakten.

Ride-Along mit dem Los Angeles County Sheriff’s Department (LASD):

Dank John Prins und der IPA Region 6 hatten wir das Privileg, an einem sogenannten „Ride-Along“ bei dem Los Angeles County Sheriff’s Department (kurz: LASD) teilzunehmen. Ein „Ride-Along“ ist gleichzusetzen mit einer kurzen Hospitation.

Das LASD ist das größte Sheriff’s Department in den Vereinigten Staaten und örtlich für das Los Angeles County zuständig. Die Polizeibeamten werden „Deputy Sheriff“ bezeichnet, wohingegen die Polizeibeamten in der Stadt (z.B. Los Angeles Police Department) den Titel „Police Officer“ tragen.

Zuerst waren wir für die East Los Angeles Station (Polizeiwache) vorgeplant, die für die erhöhte Bekämpfung von Gangaktivität bekannt ist. Aufgrund von organisatorischen Umständen wurden wir schließlich der Temple Station zugewiesen.

Punkt 09:00 Uhr morgens sind wir bei der Temple Station aufgeschlagen. Wir wurden freundlich Empfangen und mussten ein Formular zur rechtlichen Absicherung unterzeichnen. Anschließend ging es auch schon los. Jeder von uns wurde einem Deputy Sheriff zugeordnet. Ich hatte das Privileg mit Deputy Sheriff Swartz zu fahren, ein sehr netter Kollege mit langjähriger Erfahrung und super Charakter.

Beim Verlassen der Temple Station in Richtung Parkplatz hatten wir den glücklichen Zufall, dass sich ein Sheriff’s Helikopter (auch „Airship“ genannt) im Landeanflug zum Hubschrauberlandeplatz der Polizeiwache befunden hat. Nach der Landung konnten wir uns den Helikopter aus nächster Nähe anschauen und vieles über die Helikopterstaffel erfahren. Am meisten hat uns erstaunt, dass deren Helikopter (sowie die vom Los Angeles Police Department) sich fast dauerhaft in der Luft befinden und Streife fliegen, sodass eine lang andauernde Verfügbarkeit besteht. Der Deputy Sheriff kann vor Ort im Einsatz entscheiden, ob er die Unterstützung eines Helikopters anfordert, die dann auch in wenigen Minuten eintrifft.

Nach den netten Gesprächen mit den Piloten ging es auch schon auf Streife.

Anders als bei uns in Deutschland, sind bei dem LASD einzeln besetzte Funkwagen keine Seltenheit sondern die Norm. Die zwei Mann Besatzungen sind meistens Funkwagen mit einem Deputy Sheriff Trainee (Kommissaranwärter) und dessen Training Officer (Tutor).

Ich nahm Platz auf dem Beifahrersitz eines Ford Police Interceptor Utility. Eins der größten Unterschiede zu unseren Funkwagen ist der sogenannte MDC (Mobile Data Computer), ein Laptop, der vorne zwischen Fahrer- und Beifahrersitz montiert ist und die Funktion einer „Zentrale“ einnimmt. Dort können unter anderem Einsätze abgerufen werden, Abfragen getätigt oder diverse Berichte geschrieben werden. Ein notwendiges und sehr stark genutztes Mittel.

Ein weiterer großer Unterschied waren die eingebauten „Cages“. Eine Barriere / Abtrennung zwischen den Vorder- und Rücksitzen für den Transport von festgenommenen Personen. Und falls ihr euch fragt, wie sichergestellte Fahrräder transportiert werden, siehe unten: 😉

Während der Streifenfahrt konnten sehr viele Ähnlichkeiten in der Arbeitsweise und der Abarbeitung von Einsätzen festgestellt werden. Der Austausch an Wissen und Informationen war goldwert und eine sehr interessante Erfahrung.

Natürlich durfte die typisch amerikanische Pause mit dem Fastfood auf der Motorhaube nicht fehlen!

Nach dem Ridealong wurde uns durch Sergeant Liu und weitere Kollegen der Temple Station eine Tour durch die Polizeiwache organisiert. Dabei durften wir uns alle Bereich der Polizeiwache anschauen und nahmen an der Diensteinweisung der Afternoon-Shift (Spätdienst) teil. Zwei der Anwärter mussten jeweils vor allen Kollegen einen kurzen polizeibezogenen Vortrag halten und sich anschließend Fragen der Kollegen aussetzen.

Zum Abschluss wurden uns die Los Angeles Sheriff’s Department Patches (Hoheitsabzeichen) und LASD Temple Station Challenger Coins als Gastgeschenk übergeben.

An dieser Stelle möchten wir uns bei dem Los Angeles Sheriff’s Department, insbesondere den Kollegen der Temple Station, für die große Gastfreundschaft und den Austausch bedanken!

Aufenthalt in San Diego:

Durch die IPA hatten wir das große Glück Bekanntschaft mit dem pensionierten DEA / San Diego Sheriff’s Detective Rick E. zu machen. Trotz des kurzfristigen Besuches in San Diego hat uns Rick herzlich in seinem privaten Zuhause aufgenommen und uns vieles in der gegebenen Zeit ermöglicht. Wir bekamen das Privileg eine private Rundführung durch die USS Midway Aircraft Carrier (Museum) zu erhalten und Bereiche zu betreten und zu sehen, die für die Öffentlichkeit nicht zur Verfügung standen.

Des Weiteren erhielten wir eine Städtetour durch San Diego und durften der Emergency Services Division (SWAT / ASTREA – Spezialeinheit / Helikopterstaffel) des San Diego County Sheriff’s Department einen Besuch abstatten. Einzigartige und spannende Einblicke. Vielen Dank!

IPA Treffen in Marina del Rey / Aufenthalt in Los Angeles:

Damit wir den 2. Vizepräsident John Prins und die Kollegen der IPA Region 6 (Kalifornien) auch persönlich kennenlernen, wurden wir in Marina del Rey durch die hiesige IPA in ein Restaurant eingeladen. Bei leckerem Essen und Bier fand auch hier ein Austausch statt. Wir bekamen viele Tipps, Vorschläge und Empfehlungen für unseren privaten Teil des Urlaubes (Route in Richtung Las Vegas, San Francisco etc.) und konnten viele neue Kollegen (LAPD, LASD, LBPD, TPD) kennenlernen.

Ein besonders großes Dankeschön geht an Dave M., der uns gastfreundschaftlich angeboten hat in seinem Haus kostenfrei über mehrere Tage hinweg zu übernachten. Er selbst ist pensionierter Rauschgiftermittler mit dem Los Angeles County Sheriff’s Department (Detective) und konnte uns dank seines weitreichenden Netzwerkes viele Türen öffnen.

Dank Dave konnten wir die letzten Tage des Urlaubs besonders genießen. Neben der wunderschönen Aussicht auf Downtown Los Angeles von seiner Terrasse aus, erhielten wir von Dave diverse Gastgeschenke, wurden in einem örtlich sehr bekannten Restaurant zum Essen eingeladen und durften mit ihm auf der Gunrage schießen gehen. Durch ihn hatten wir die Möglichkeit mit den aktuell ausgehändigten Dienstwaffen des Los Angeles County Sheriff’s Department zu schießen, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

Am letzten Abend gab es bei ihm zu Hause selbstgemachte Burger. Durch Dave konnten wir tiefe Einblicke in diverse polizeiliche Bereiche bekommen und den Urlaub aus einer anderen Perspektive als den typischen „Hotel-Urlaub“ erleben. Dave, vielen Dank für deine Zeit und Mühe und die nicht selbstverständliche großzügige Gastfreundschaft! Wir bleiben definitiv im Kontakt für den zukünftigen Austausch!

Schlussworte:

Ein besonders großes Dankeschön geht an die International Police Association (IPA). Die IPA ist ein Tor für den internationalen Austausch und öffnet dir besonders im Ausland viele Türen! Die in dem Bericht gemachten Erfahrungen wären ohne die IPA nicht möglich gewesen. Dies ist nur ein kleiner Teil von dem, was die IPA dir zu bieten hat.

Wenn du ebenfalls Interesse am Konzept „Dienen durch Freundschaft“ hast, dann werde Teil der International Police Association!

Hier geht es zum Anmeldeformular: MITGLIED WERDEN

Bei Fragen kannst du uns vom Vorstand der IPA Wuppertal e.V. persönlich oder per E-Mail (wuppertal@ipa-nrw.de) jederzeit ansprechen! Wir freuen uns auf dich!

IPA Wuppertal e.V. – HOMEPAGE

Die IPA Deutschland ist eine Freundschaftsorganisation für Angehörige der Polizei, ob im Dienst oder im Ruhestand, ohne Unterschied von Rang, Position, Geschlecht, Rasse, Sprache oder Religion. Wir haben rund 372.000 Mitglieder in fast 100 Ländern, von denen 68 nationale Sektionen angeschlossen sind, und wir sind auf 6 Kontinenten vertreten.