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IPA Rastatt/Baden-Baden Tourbericht Ortasee Piemont Lombardei

1. Tag Sonntag, 10.09.2023


Gegen 08.00 Uhr rollen die 8 Motorräder der IPA-Biker auf den Parkplatz der Dorfbäckerei Ritter
in Vörstetten. Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir die Motoren, um auf der Autobahn
A 5 in Richtung Schweiz zu fahren. Noch ein Tankstop in Binzen an der A98, dann erreichen wir
gegen 10.00 Uhr den Grenzübergang Rheinfelden. Ohne Kontrolle können wir den Grenzübergang
passieren, um auf der schweizer Autobahn mit max. 120 km/h weiter in Richtung Süden zu rollen.
Kurz vor Luzern bremst uns ein Stau, so dass wir mit ca. 15 Minuten Verspätung kurz nach 12.00
Uhr an der Migros-Shell-Tankstelle in Altdorf eintreffen. Hier wartet schon unser IPA-Freund aus
Waldshut-Tiengen, der uns mit seinem „Service-Pkw“ begleitet.
Mit vollem Tank und vollem Bauch setzen wir unsere Fahrt nach der Mittagspause fort.
Endlich sind Kurven angesagt. Bei Erstfeld verlassen wir deshalb die Autobahn und wedeln die
Gotthardstraße hoch. Auf der Passhöhe ist mächtig was los. Das schöne Wetter mit Temperaturen
über 20 Grad lockt viele Motorrad- Auto- und Wohnmobilfahrer auf den Pass. Auch jede Menge
Mountainbiker und Rennradfahrer sind unterwegs.
Nach kurzer Pause auf der Passhöhe entschließen wir uns die alte Gotthardstraße (Tremola)
Richtung Süden zu nehmen. Die kopfsteingepflasterte geschichtsträchtige Tremola mit ihren 24
Kehren ist immer wieder ein Erlebnis. Wir erwischen eine gute Zeit. Es ist wenig los auf der
Tremola, was herrlichen Kurvenspaß garantiert. Anschließend, nach ein paar Kilometer
Landstraße, nehmen wir dann doch wieder die Autobahn um schneller voran zu kommen. Bald
haben wir den Lago Maggiore erreicht. Rund um Locarno dürfen wir uns dann noch durch das
Verkehrsgetümmel schlängeln, bevor wir die Fahrt am Lago Maggiore entlang genießen können.
Kurz nach 17.00 Uhr erreichen wir unser Basishotel am Ortasee. Das Hotel hat überdachte
Stellplätze für uns reserviert. Bis zum Abendessen erholen wir uns noch 2 Stunden am
wunderschönen hoteleigenen Strand und am Pool. Auch die Poolbar steht uns zu Verfügung.

2. Tag Montag, 11.09.2023

Ein Blick aus dem Fenster lässt Freude aufkommen. Noch vom Bett aus schweift der Blick über
den blauen glasklaren Ortasee, in dem sich die Morgensonne spiegelt. Es verspricht ein
wurderschöner Tag zu werden. Auch vom Frühstückstisch haben wir einen traumhaften Blick auf
den See. Obwohl der Ortasee der kleinste der Oberitalienischen Seen ist, kann er mit seiner
Panoramalage und seinem Charme mit dem Lago Maggiore locker mithalten.
Heute starten wir auf den knapp 1500 Meter hohen Monte Mottarone. Der Gipfel des Mottarone
liegt zwischen dem Ortasee und dem Lago Maggiore und bietet einen spektakulären 360 Grad
Rundumblick, in der Ferne ist sogar der majestätische Mont Blanc zu erkennen. Neben einem
Sessellift gibt es auf dem Mottarone auch eine Sommerrodelbahn, einen Imbiss und ein Restaurant.
Wieder an der Uferstraße des Ortasees angekommen cruisen wir Richtung Omegna und biegen in
das Val Strona ein. Die 8 Motorräder und unser Begleitfahrzeug schlängeln sich das immer enger
werdende Tal hinauf. Besonders für den Fahrer unseres Servicefahrzeugs eine echte
Herausforderung. Nur mit eingeklappten Spiegeln und Millimeterarbeit geht es in den engen
Gassen voran. Im Bergdorf Massiola ist dann endgültig Schluss. Ab hier kommen wir nicht mehr
weiter. So kehren wir um und fahren durch das schöne Tal zurück. Wir setzen die Tour in den
Bergen westlich des Ortasees fort. In einem netten kleinen Restaurante hoch über dem Ortasee mit
Seeblick machen wir Mittagspause. Anschließend schrauben wir uns noch weiter hoch zu einem
Felsvorsprung. Hier steht die Wallfahrtstätte santuario della madonna del Sasso. Von dem Platz
vor der Kirche, der als „Balkon des Cusio“ bezeichnet wird, hat man einen atemberaubenden
Ausblick auf den ganzen Ortasee, auf Monte Mottarone, die Alpen und die Ebene Richtung Novara
im Süden. Auch unser Hotel am gegenüber liegenden Ufer ist gut zu erkennen. Dann touren wir in
einer großen Schleife um die Südspitze des Ortasees herum zurück zu unserer Unterkunft.

3. Tag Dienstag, 12.09.2023

Heute wollen wir eine größere Tour in Angriff nehmen. Während einige Tourteilnehmer noch eine
Runde im Ortasee schwimmen, sind die anderen schon beim Frühstück. Pünktlich um 09.00 Uhr
sitzen aber alle auf dem Motorrad. Erneut fahren wir über den Monte Mottarone. Wenige Kurven
nach dem Gipfel bietet sich ein phantastischer Blick auf den Lago Maggiore. Leider ist die Sicht
noch etwas trübe, dafür sind die Temperaturen um 20 Grad zum Motorrad fahren optimal.
Bei Stresa erreichen wir schließlich den Lago Maggiore. Die Fahrt geht am Ufer entlang Richtung
Verbania. Dann zieht es uns wieder in die Berge. Kurz nach Premeno wird der Wald dichter und
die Straßen, oder besser gesagt Waldwege, kurvenreicher und schmäler. Auch das eine oder andere
Schlagloch gibt uns Rückmeldung. Immer wieder öffnet sich der Wald und gibt einen herrlichen
Blick auf den Lago Maggiore frei. Die Fahrt erfordert volle Konzentration, denn auf der schmalen
Strecke ist Begegnungsverkehr nur an wenigen Ausweichstellen möglich. Nach gefühlt einer
Ewigkeit im 1. und 2. Gang erreichen wir Cannobio, das direkt am Lago Maggiore liegt. Mitten in
Cannobio halten wir uns links und nehmen das Val Cannobio in Angriff.
Ein wahres Kurveneldorado erwartet uns. Wir überqueren alte gemauerte Steinbrücken und fahren
unter spektakulären drahtgesicherten Felsüberhängen hindurch. Und das bei überwiegend guten
Straßenbedingungen. In einem Bergdorf machen wir kurz Halt um eine Pause einzulegen. Leider
gibt es hier aber keine Möglichkeit zur Einkehr. Eine Rucksacktouristin aus der Schweiz gibt uns
den Tipp in den nächsten größeren Ort Malesco zu fahren. Da sie schon eine Weile vergeblich auf
ihren Bus wartet, bieten wir an, dass sie in unserem Begleit-Pkw mitfahren kann. Tatsächlich lotst
sie uns mitten in Malesco in ein tolles Cafe. Schöne Eisbecher, feine Törtchen und aromatischer
Kaffee werden uns serviert. Direkt vor dem Cafe ist auch ein großer Parkplatz für die Motorräder
und den Pkw. Nach gut einer Stunde verabschieden wir uns von der freundlichen und hilfsbereiten
Schweizerin und setzen die Tour fort. Wir biegen nach rechts ins Vigezzotal (Val Vigezzo) ein. An
der Grenzstation Ribellasca wechseln wir von Italien in die Schweiz in das Centrovalli-Tal. Das
Centrovalli stellt auf schweizer Seite die Verlängerung des italienischen Val Vigezzo dar. So
erreichen wir kurvenreich wieder Locarno.
Wir umrunden das Nordufer des Lago Maggiore und fahren auf der Ostseite des Sees weiter. Bei
Vira verlassen wir die Uferstraße des Lago um auf der La Stráda d’Indéman und nucleo paese
unzählige Kurven und Kehren unter die Pneus zu nehmen. Wieder in Italien haben wir dann die
SP5 unter den Reifen. Am späten Nachmittag erreichen wir Laveno. Hier nehmen wir die Fähre
über den Lago Maggiore um die Strecke etwas abzukürzen und dem Feierabendverkehr ein
Schnippchen zu schlagen. Entspannt erreichen wir nach ca. 20 Minuten Fahrt den Hafen von
Verbagna. Die letzten Kilometer bis zu unserem Hotel sitzen wir sozusagen auf einer Arschbacke
ab. Bis zum Abendessen ist relaxen am Pool und am See angesagt.

4. Tag Mittwoch 13.09.2023

Das schöne Wetter macht eine Pause. Ab und zu setzt leichter Regen ein. Hin und wieder kommt
aber auch mal die Sonne raus. Deshalb kommt das Alternativ-Programm zum Einsatz. Während
einige Tourteilnehmer die Annehmlichkeiten des Hotels in Anspruch nehmen, oder auf dem See
Stand-up-Paddeln, besuchen die Anderen das Weltkulturerbe Sacro Monte von Orta. Der Sacro
Monte liegt erhöht mit wunderbarer Aussicht auf das Städtchen Orta und den gleichnamigen See.
Sacro Monte di Orta besteht aus einem Andachtsweg mit zwanzig einzigartigen Kapellen und der
Kirche San Nicolai. Sie erzählen Geschichten aus dem Leben von Franz von Assisi. Nach dieser
kulturellen Einlage schwingen wir uns wieder auf die Motorräder und erkunden noch einige
Bergsträßchen im Hinterland des Ortasees. Gegen 14.00 Uhr sind wir zurück im Hotel. Um 15.00
Uhr wechseln wir das Fortbewegungsmittel und steigen in ein kleines Linienboot, das uns direkt
am Hotelsteg abholt. Das Schiff macht noch einen Zwischenstopp auf der Insel inmitten des
Ortasees bevor es im kleinen Hafen des bezaubernden Städtchens Orta San Giulio anlegt.
Malerisch liegt der Dorfplatz Piazza Motta direkt am Seeufer. Wir flanieren durch die idyllischen
Gassen des romantischen Örtchens und gönnen uns regionale Köstlichkeiten in einem der kleinen
Restaurants, bevor uns das Boot wieder zu unserer Unterkunft zurück bringt. An unserem letzten
Abend am Ortasee kredenzt uns die Hotelküche noch ein leckeres 4-Gänge-Menü.

5. Tag Donnerstag, 14.09.2023


Über 500 km Heimfahrt liegen heute vor uns. Deshalb stärken wir uns mit einem reichhaltigen
Frühstück inclusive Seeblick. Die Motorräder sind bereits gepackt, als wir Punkt 08.00 Uhr mit
einem Druck auf den Anlasser die Motorräder zum Leben erwecken. Vom Ortasee touren wir
zielstrebig Richtung Domodossola. Auf der 4-spurigen SS33 kommen wir gut voran, sodass wir
früher als erwartet den Simplon-Pass erreichen. Auf der Passhöhe gibt es einen kurzen technischen
Halt. Es ist zwar sonnig, aber die Temperaturen liegen unter 10 Grad. Deshalb halten wir uns nicht
lange auf und setzen die Fahrt fort. Bei Brig geht es rechts ab ins Rhonetal. Hier wird es zäh. Die
letzten Urlauber mit gelben Kfz-Kennzeichen sind mit 40 km/h unterwegs, obwohl 80 km/h erlaubt
sind. Nach einigen Kilometern schaffen wir es zu überholen, bis wir kurz darauf auf den
Serpentinen Richtung Grimselpass von einem Reisebus ausgebremst werden. Etwas erschöpft
erreichen wir Gletsch am Fuße des Rhonegletschers. Hier legen wir eine Pause ein, in der
Hoffnung anschließend freie Fahrt zu haben. Frisch gestärkt setzen wir unsere Tour in Richtung
Heimat fort. Tatsächlich kommen wir zügig voran und können die Kurven und Kehren des
Grimselpasses voll auskosten. Bei der Fahrt talwärts Richtung Meiringen erleben wir einzigartige
Naturschauspiele, als die Frühnebelfelder aufsteigen. Die Ortsdurchfahrt Meiringen ist wegen einer
Baustelle gesperrt, sodass wir über die Umgehungsstraße auf den Brünigpass kommen. Hinter dem
Brünig öffnet sich der herrliche Blick zum Sarnersee. Am OWI-Tankhof bei Giswil machen wir
Halt. Außer Volltanken ist noch Zeit für eine Kaffeepause, bevor wir uns von unserem IPA-Freund
verabschieden, der uns mit seinen Pkw begleitet hat. Er setzt von hier aus seine Heimreise
Richtung Waldshut fort. Wir machen nach dem Sarnersee noch einen großen Schlenker über den
herrlichen Glaubenbergpass. Der hervorragende Fahrbahnbelag des kleinen aber feinen Passes lässt
die Fahrt zum reinen Vergnügen werden. Am Ende des Passes liegt Entlebuch. Von hier touren wir
gemütlich über Landstraßen vorbei an Wolhusen und Willisau bis Dagmersellen. Ab hier geht es
auf die Autobahn in Richtung Deutschland. Bei Rheinfelden überqueren wir den Rhein und damit
die Grenze von der Schweiz nach Deutschland. Im Gasthof Dreiländereck in Binzen ist die letzte
Pause, bevor wir auf der A5 zügig nach Hause fahren.