IPA Deutschland

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Police Association

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Hospitation in London

1.    Motivation

Viele Gründe sprechen für eine Hospitation bei der London Metropolitan Police. Der Hauptgrund für mich war definitiv die Polizeiarbeit im Ausland sowie in einer Hauptstadt kennenzulernen. Gleichzeitig war es wichtig für mich die Hospitation in einem Land mit der Amtssprache Englisch zu absolvieren. Trotz meinen fundierten Sprachkenntnissen in Englisch war ich motiviert mir polizeiliches Fachenglisch anzueignen.Die Entscheidung eine Auslandshospitation in London zu absolvieren, fiel recht schnell, da dieses Angebot seitens der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen bestand. Außerdem war ich noch nie im Raum Großbritannien. In der Hauptstadt London sind zwei Polizeivollzugsbehörden zuständig. Zum einen die London City Police und zum anderen die London Metropolitan Police. Die London City Police ist in einem überschaubaren Revierbereich tätig, der sich lediglich über eine Quadratmeile innerhalb der Innenstadt erstreckt. Die London Metropolitan Police erstreckt sich über einen Revierbereich von 1578 Quadratkilometern.Somit hat man als Hospitant die einzigartige Gelegenheit sowohl die Innenstadt von London als auch die suburbanen Gebiete Londons kennenzulernen.

 

2.    Hospitation

Die Hospitation fiel wie folgt aus:

Day 1: Dog Training School

Day 2: Kentish Town Police Station

Day 3: Hendon Driving School

Day 4: Hostage and Crisis Negotiation Unit

Day 5: Charing Cross Police Station

Day 6: Specialist Firearms Command & Scotland Yard

Day 7: Farewell & Homecoming

Das Schichtsystem bei der London Metropolitan Police sieht folgendermaßen aus:

  • Zwei Tage Frühdienst von 05:00 Uhr bis 14:00 Uhr
  • Zwei Tage Spätdienst von 14:00 Uhr bis 23:00 Uhr
  • Zwei Tage Nachtdienst von 23:00 Uhr bis 07:00 Uhr
  • Vier Tage Dienstfrei

In London fahren die Beamten immer zu zweit Streife. Wir wurden diesen als dritter Mann zur Unterstützung zugeteilt. Die Police Officers tragen zum Großteil den Dienstrang „Constable“. Der Vorgesetzte wird „Seargent“ genannt. In London gibt es keinen Kriminaldauerdienst. Die Streifenpolizei nimmt ebenfalls Sachverhalte der schweren Kriminalität auf, für die in Deutschland der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei zuständig ist. Wir wurden belehrt, den Anweisungen der englischen Kollegen Folge zu leisten. Wir durften mit dem polizeilichen Gegenüber Kontaktgespräche führen sowie Sachverhaltsferne Dialoge führen. Zum Teil wurden uns Sicherungsaufgaben erteilt.

Es war eine unvergessliche Zeit. Wir haben sehr viel über die Organisation, die Abläufe und den Alltag der London Metropolitan Police kennengelernt und dort viele neue Kontakte geknüpft. Uns wurde sogar Hilfe, Betreuung und Themen für unsere zukünftigen Bachelor-Thesen angeboten. Wir haben London nicht nur als Stadt kennengelernt, sondern auch die Mentalität der Londoner. Es wurden Unterschiede zwischen der englischen und deutschen Polizei deutlich. In England bekommen die Beamten eine bessere Ausbildung im Fahrtraining. Gleichzeitig werden höhere Anforderungen an bewaffnete Beamte gestellt. In Deutschland sind meiner Meinung nach der Schichtplan und die Ausrüstung besser durchdacht. Dennoch sind die englischen Kollegen zufrieden so wie es ist. Auch sprachlich haben wir dazugelernt. Unser Fundus an polizeilichem Fachenglisch ist gewachsen. Darüber hinaus hatten wir einfach sehr viel Spaß. Ich empfehle dieses Austauschprogramm allen nachfolgenden Jahrgängen & erfahrenen Kollegen weiter. Es bleibt eine Zeit, an die wir uns sehr gerne zurück erinnern werden.

(Text + Fotos: Muhammed A.)