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Museumsuferfest mit der IPA Frankfurt

Im Rahmen der Veranstaltung „Hessischer Polizeisommer“ am 04. September 2022 beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main, standen der Landesgruppenleiter der IPA Hessen, Jürgen Linker und ich, an unserem IPA-Infostand.

Ganz sicher hat Jeder von uns schöne Erlebnisse mit Freunden, Bekannten oder Kollegen. Und so schwärmte auch Jürgen von einer Zeit, als die IPA Frankfurt regelmäßig IPA-Freunde zum Museumsuferfest einlud und sich die Polizei Frankfurt, die Polizeien der Bundesländer oder die Polizeien anderer Nationen auf dem MUF zeigten und gemeinsam Fußstreife liefen.

Ich überlegte nicht lange und sagte:

„Lass mich mal machen… Ich hab da so ne Idee“.

Nicht zu lang, nicht zu kurz, nicht zu trocken, nicht zu actionreich,

nicht an der Kernbotschaft der IPA vorbei… und nicht zu vergessen – nicht zu viel Bürokratie…

So fing ich im Dezember 2022, während meiner letzten Frontex-Mission in Albanien mit ein paar Schmierblättern an und skizzierte einen möglichen mehrtägigen Ablauf, einer internationalen und öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung, unter Einbindung von Multiplikatoren der Öffentlichkeitsarbeit. Nach über 20 Jahren Pause, sollte sich doch da etwas auf die Beine stellen lassen.

Nachdem die Einladungen geschrieben waren, stelle ich ein ausgewogenes Polizei- und Sightseeing-Programm zusammen. Kurz darauf gingen die Einladungen schon in alle Welt. Danke nochmal an den Vizepräsidenten der Deutschen Sektion, Phillip Kurz, der mir bei den Adressaten bzw. beim Versand an die richtigen Kontakte half aber mich auch beim „Wording“ unterstützte.

Bei den Adressaten lud ich überwiegend IPA-Freundinnen und Freunde aus Partnerstädten der Stadt Frankfurt ein.

Und so kam es, dass ich nach Monaten der Planung, Entbehrung, Wut, Tränen, Frustration, ausbleibenden Rückantworten aber auch der Freude, zusammen mit meinem Organisationsteam, am Mittwoch, dem 23.08.2023 folgende IPA-Freunde in Empfang nahm:

  • Mrs. Carine PIETERS (Belgium)
  • Mr. Casper KIILERICH (Denmark)
  • Mr. Albin CINAL (France)
  • Mr. Amit SAKAR (Great Britain)
  • Mr. Milan FEHER (Hungary)
  • Mr. Guy GROSSMAN (Israel)
  • Dr. Antonio MOLINARO (Italy)
  • Mrs. Eri HANZAWA (Japan)
  • Mr. Laurent GRETSCH (Luxemburg)
  • Mr. Ronald VALKE (Netherland)
  • Mr. Catalin-Marius IOSIF (Romania)
  • Mr. Valerii NAIMAN (Ukraine)
  • Mrs. Vita KOPYNETS (Ukraine)
  • Mr. Serhij MITROWZI (Ukraine)

Ich sage mal so, von der ersten Sekunde an bestand zu jedem der angereisten Gäste eine besondere Bindung. Es war gefühlt so, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden.

Am ersten Abend trafen wir uns mit allen Repräsentantinnen und Repräsentanten in einem Frankfurter Gasthaus. Der derzeitige Bürgermeister und Stadtkämmerer, Dr. Bergerhoff sowie Vertreter der Stadt Frankfurt und der IPA Niedersachsen genossen die Atmosphäre sichtlich. Danke an dieser Stelle nochmal an Christian-Tobias Gerlach, der nicht nur als polizeilicher „Kollege“ und IPA-Freund zugegen war, sondern auch als Kollege der Europaabgeordneten Lena Düpont.

Lenas Anwesenheit war für alle eine riesige Wertschätzung und zeigte, dass sie sich nicht nur als Politikerin, sondern auch persönlich um die Probleme im Polizeialltag kümmert – national wie international. Lena ließ sich geduldig Löcher in den Bauch fragen und hatte sichtlich Freude an dem bunten Teilnehmerkreis.

Wir ließen den ersten Abend mit tollen Gesprächen ausklingen und verabschiedeten die Teilnehmer, die in Teilen eine sehr weite und lange Anreise hatten, in ihre Hotelzimmer.

Der folgende Tag begann um 09:00 Uhr im Polizeipräsidium Frankfurt am Main – in Uniform. Dort begrüßte Herr Polizeipräsident Müller die internationalen Repräsentantinnen und Repräsentanten mit einer beeindruckenden Rede in englischer Sprache und überreichte den diesen im Anschluss den seltenen Coin des PP Frankfurt. Anschließend dankte Lena Düpont für die Einladung zu diesem einzigartigen Event und richtete ein Grußwort an alle Teilnehmenden der Veranstaltung, die unter dem Motto:

„Bürgernahe Polizei, europäischer Zusammenhalt und Solidarität mit der Ukraine“

stand.  

Nach einem Gruppenbild auf der Hubschrauberplattform folgten die Besichtigung der Einsatzzentrale, die Vorstellung des Sonderlagenstabes und des Überfallkommandos Frankfurt. Die hiernach folgende Mittagspause im weltberühmten IPA-Keller kam genau richtig, bevor es weiter in das Kriminalmuseum ging.

Um 15:00 Uhr begann der offizielle und feierliche Empfang im Kaisersaal des Frankfurter Römer. Alleine schon als Gast hier eingeladen zu werden ist eine riesengroße Ehre – aber dann auch noch zusammen mit dem Bürgermeister und Stadtkämmerer Dr. Bergerhoff, dem ukrainischen Generalkonsul Kostiuk und dem niederländischen IPA-Freund Ronald Valke eine Rede vor 80 geladenen (Ehren-) Gästen zu halten toppt alles.

Als Organisator und Verantwortlicher dieser Veranstaltung durfte Ich für die IPA Frankfurt die Rede halten – und mir war bewusst, dass ich mit unserem Statement ein Zeichen setzen musste. Denn wir alle haben tagtäglich mit dem Ruf zu kämpfen, den wenige Kollegen verursacht haben.

„Wir Polizistinnen und Polizisten sind Teil dieser aber auch der europäischen Gemeinschaft und schützen die Verfassungen und gesellschaftlichen Werte der EU sowie unserer Länder. Wir sind eine offene, tolerante, konsequente aber vor allem bürgernahe Polizei… und das lassen wir uns von niemandem absprechen.

WIR sind da, wenn SIE uns brauchen!“

Ein weiterer Punkt meiner Rede war, dass uns in der Vergangenheit viele Helferinnen und Helfer, auch aus anderen IPA-Sektionen, im Rahmen des noch immer andauernden Krieges in der Ukraine geholfen haben, Spenden zu sammeln und an die polnisch-ukrainische oder rumänisch-ukrainische Grenze zu bringen.

Ja, die IPA ist politisch neutral – aber wir wollten dennoch und nochmal ausdrücklich, im Rahmen des feierlichen Empfanges, unsere Solidarität mit unseren ukrainischen Freundinnen und Freunden sowie Kolleginnen und Kollegen bekunden und auf ein baldiges Kriegsende hoffen.

Die anwesende Presse war sichtlich beeindruckt von den Reden aber auch dem Spirit der IPA-Freunde aus aller Welt. Ganz besonders das Zitat: „Das ist schon echt ansteckend, was ihr hier macht und wie ihr miteinander umgeht“, blieb mir persönlich in Erinnerung.

Leider war es der Deutschen Sektion nicht möglich an der Veranstaltung teilzunehmen.

Der Spirit war tatsächlich spürbar, und das nicht nur für die Presse, sondern auch für alle anderen Gäste. Wir ließen anschließend den ereignisreichen und anstrengenden Tag bei regionalen Köstlichkeiten und tollen Gesprächen ausklingen.

Am Freitag, dem 25.08.2023 wartete auf unsere Gäste eine Überraschung. Aber um ehrlich zu sein, für uns auch.

Nach einer entspannten Fahrt mit der Seilbahn von Rüdesheim am Rhein zum Niederwald-Denkmal, vernahm ich oben angekommen laute Schreie nach „Heiß- und Kaltgetränken“. Ich ließ mich überreden und zwackte zehn Minuten von meinem straffen Zeitplan ab. Ob meine Dienstzeit beim Militär für diesen Ablaufplan verantwortlich war, konnte ich auf Nachfrage nicht direkt beantworten. Allerdings können so auch Spitznamen entstehen – hörte ich zumindest 😉

Vorbei an der Germania, mit bestem Ausblick über Rheinhessen und den Rheingau, ging es durch den Wald zu mehreren Aussichtspunkten bis zur nächsten Seilbahn, die uns talwärts nach Assmanshausen brachte. Dort wartete nämlich schon unser Schiff zurück nach Rüdesheim – wäre es denn nur pünktlich gewesen. Wir waren aber gut in der Zeit und konnten nach unserer Ankunft in Rüdesheim, die zufriedenen und entspannten Teilnehmer einladen und zum nächsten Tageshighlight fahren.

Nur knapp 25 Minuten von Rüdesheim entfernt befindet sich Lorch. Auf dem dortigen Schießstand warteten bereits vier Kollegen des SEK Süd auf uns. Unser IPA-Freund „Bert“, der diesen Punkt alleinverantwortlich organisierte, begrüßte zunächst die Teilnehmer und begann hiernach mit der Sicherheitseinweisung. Und was soll ich groß schreiben… selbst gestandene Kollegen, die schon viel gesehen haben, hatten große Augen.

Wer das alles gerne in bewegten Bildern sehen möchte, darf gerne auf Instagram oder Facebook bei der IPA Frankfurt vorbeischauen und sich das Video dazu anschauen. Immer gut, wenn man professionelle Fotografen im Kollegen- bzw. Freundeskreis hat. Danke lieber IPA-Freund Alex!      

Nach einem herzhaften BBQ mit Wildbratwürsten und Steaks ging es für die müden aber durchweg glücklichen Teilnehmer zurück ins Hotel.

Kaum den Vortag richtig verarbeitet, kam auch schon am Freitag, dem 26.08.2023 der Höhepunkt der gesamten Veranstaltung. Der Besuch der Fliegerstaffel in Egelsbach, der Besuch des Main-Tower inklusive einer Stadtführung durch die Innenstadt bis auf den Römerberg und dem Bilden von gemischten und internationalen Streifenteams auf dem Museumsuferfest am Frankfurter Mainufer.  

Das alles dezidiert niederzuschreiben würde den verfügbaren Platz sprengen aber auch nicht ansatzweise das wiederspiegeln, wie es durch uns oder die Teilnehmer wahrgenommen wurde. Hier sprechen Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte.

Unterstützt wurden wir bei den multinationalen Streifen durch Kollegen des 1. Polizeirevier Frankfurt und Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei Frankfurt. Diesbezüglich ein großes Dankeschön an die zukünftigen IPA-Freundinnen und Freunde: Stephan Gerlach, Radine Yerima, Judith von Kiedrowski, Carolin Hunze, Jonas Igelmund und Robin Sorg.

Nach Beendigung unseres Einsatzes auf dem Museumsuferfest, ging es für die Teilnehmer schnell zum Duschen und Umziehen ins Hotel. Der Abschlussabend in der traditionellen IPA-Gaststätte „Lahmer Esel“ stand an. Nachdem dem gesamten Organisationsteam ein Gruppenbild nebst offiziellen IPA Frankfurt Coin überreicht wurde, übernahmen die Frankfurter Streifenteams und überreichten ihren internationalen Streifenkolleginnen und -kollegen nicht nur das eingerahmte Gruppenbild, sondern auch noch eine Teilnahmeurkunde nebst handgefertigtem Bembel. Und bei den Bembeln handelt es sich um Unikate, die nur den Repräsentanten überreicht wurden.

Nach mehreren sehr emotionalen Reden und dem Austausch vieler Geschenke, gingen wir noch auf ein in der Nähe befindliches Dorffest und ließen den Abend bei Kaltgetränken und Palinka von Catalin-Marius ausklingen.

Ein rundum gelungenes Event, mit vielen neuen Freundschaften, einem neuen Spirit innerhalb der IPA mit vielen großartigen und lustigen Geschichten.

Am Folgetag waren die Teilnehmer weg aber die Freude und Euphorie blieb. Wir werden darauf aufbauen! Durch das Engagement der gesamten IPA Frankfurt wurde Türen aufgestoßen, die uns die Möglichkeit für neue Projekte eröffneten. Sowohl durch die Tourismus & Congres GmbH wie auch die Stadt Frankfurt selbst, wurde die Fortführung dieses internationalen Projektes gewünscht.

Ich danke meinem Organisations-Team für ihre Arbeit und tatkräftige Unterstützung in den letzten Wochen. Ihr lebt nicht nur den Leitspruch der IPA – Ihr seid für mich der Inbegriff von dem, was wir auf unsere IPA-Fahnen geschrieben haben.

Vielen Dank Paul Alfering, Lukas Hanke, Thomas Jüngel, Sebastian Heinz, Paul Seeger, Elena Schaub, Alexander Stumpf und Florian Witte.

Ein großes Dankeschön geht an IPA Frankfurt und IPA Hessen für die großartige Unterstützung und Beratung in allen Bereichen.

Danke auch an alle internationalen Repräsentanten. Ihr habt nicht nur die IPA und eure Sektionen voller Stolz und Würde vertreten, sondern auch eure Länder. Es war uns eine Ehre euch als Gäste hier zu haben.

Euch stehen unsere Türen jederzeit offen.

Ein besonderer Dank geht an die folgenden Unterstützer:

  • Alfred Toepfer Stiftung
  • die Tourismus & Congres GmbH Frankfurt,
  • die Stadt Frankfurt,
  • die Gesellschaft Bürger und Polizei Frankfurt am Main e.v.,
  • das Amt für multikulturelle Angelegenheiten
  • die Familie Metzler,
  • die Bundespolizei und
  • die Polizei Hessen

Nachdem die IPA Frankfurt mit diesem Projekt aus ihrem Dornröschen-Schlaf erweckt wurde, freuen wir uns nicht nur auf die vielen Neumitglieder nach dem Event, sondern auch auf viele weitere Projekte in und um Frankfurt.

Text: Christian Heckens

Bild: Thomas Jüngel, Alexander Stumpf und Christian Heckens